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Die globale Erwärmung zeigt sich nicht nur in einer Erhöhung der jährlichen Durchschnittstemperaturen, sondern auch in Veränderungen der extremen Temperaturen, sowohl der extrem kalten wie der extrem warmen Temperaturen. In Übereinstimmung mit der allgemeinen globalen Erwärmung haben die globalen Landgebiete seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Abnahme der kalten Extreme und eine Zunahme der warmen Extreme erfahren. Dabei sind die Veränderungen bei den Nachttemperauren größer als bei den Tagestemperaturen, d.h. die Minimumtemperaturen steigen stärker an als die Maximumtemperaturen. Dadurch wird tendenziell der Unterschied zwischen den Tageshöchst- und den Tagestiefstwerten geringer. In einigen Regionen wie z.B. in Teilen Eurasiens und im Asiatische-Pazifischen Raum hat sich das Vorkommen warmer Nächte verdoppelt und das kalter Nächte halbiert. Es gibt hiervon Ausnahmen in den  zentralen USA und in Teilen Südamerikas. In den USA ist dieses Phänomen als ‚Erwärmungsloch‘ bekannt und steht wahrscheinlich mit Änderungen des hydrologischen Zyklus und den Meeresoberflächentemperaturen im Atlantik und Pazifik in Zusammenhang.<ref>IPCC (2013): Climate Change 2013, Working Group I: The Science of Climate Change, 2.6.1</ref>
[[Bild:Kalte warme Extreme1951-2010.jpg|thumb|620px|Veränderungen in der Anzahl kalter Nächte (oben) und warmer Tage (unten) 1951-2010 in Tage pro Jahrzehnt. Grau: keine oder zu wenige Daten; schwarze Kreuse (+): Gebiete mit signifikanten Änderungen.]]


Die hohen Sommertemperaturen der letzten Jahrzehnte sind auch über längere Zeiträume außergewöhnlich. Vor allem in den nördlichen hohen Breiten sind sie in den letzten 600 Jahren beispiellos. Über 61 % der Landgebiete waren die Summer von 2005, 2007, 2010 und 2011 wärmer als diejenigen aller früheren Jahre seit 1400. Z.B. war der Sommer 2010 im westlichen Russland der wärmste Sommer in diesem Zeitraum, und in Teilen von Westeuropa war es der Sommer 2003.<ref>Tingley: M.P., and P. Huybers (2013): Recent temperature extremes at high northern
== Trends ==
latitudes unprecedented in the past 600 years, Nature 496, 201-205</ref>


Interessant ist, dass auch in der sogenannten "Erwärmungspause" seit 1998 die Häufigkeit extrem warmer Tage im Sommer auf den globalen Landgebieten zugenommen hat. Auch die schwächeren El Niños nach dem Super-El-Niños von 1997/98 haben diesen Trend nicht aufgehalten. Offensichtlich hat sich die Zunahme der extrem heißen Tagestemperaturen über Land anders entwickelt als die globale Mitteltemperatur. Dafür kann es die folgenden Gründe geben: Die schwache Zunahme der globalen Mitteltemperatur ist hauptsächlich bedingt durch eine Abkühlung der Meeresoberflächentemperaturen, wirkt sich also weniger auf den Landgebieten aus. Außerdem haben sich im letzten Jahrzehnt die Temperaturen im Nord-Winter abgekühlt. Über den meisten Landgebieten sind jedoch die Sommertemperaturen einschließlich der heißen Extreme weiter angestiegen.<ref>Seneviratne, S.I., M.G. Donat, B. Mueller and L.V. Alexander (2014): No pause in the increase of hot temperature extremes, Nature Climate Change 4, 161-163</ref>
Die [[Aktuelle Klimaänderungen|globale Erwärmung]] zeigt sich nicht nur in einer Erhöhung der jährlichen Durchschnittstemperaturen, sondern auch in Veränderungen der extremen Temperaturen, sowohl der extrem kalten wie der [[Hitzewellen|extrem warmen Temperaturen]]. In Übereinstimmung mit der allgemeinen globalen Erwärmung haben die globalen Landgebiete seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Abnahme der kalten Extreme und eine Zunahme der warmen Extreme erfahren. Dabei sind die Veränderungen bei den Nachttemperauren größer als bei den Tagestemperaturen, d.h. die Minimumtemperaturen steigen stärker an als die Maximumtemperaturen. Dadurch wird tendenziell der Unterschied zwischen den Tageshöchst- und den Tagestiefstwerten geringer. In einigen Regionen wie z.B. in Teilen Eurasiens und im Asiatische-Pazifischen Raum hat sich das Vorkommen warmer Nächte verdoppelt und das kalter Nächte halbiert. Es gibt hiervon Ausnahmen in den  zentralen USA und in Teilen Südamerikas. In den USA ist dieses Phänomen als [[Hitzewellen_in_Nordamerika#Trends|‚Erwärmungsloch‘]] bekannt und steht wahrscheinlich mit Änderungen des hydrologischen Zyklus und den Meeresoberflächentemperaturen im Atlantik und Pazifik in Zusammenhang.<ref>IPCC (2013): Climate Change 2013, Working Group I: The Science of Climate Change, 2.6.1</ref>
 
Die hohen Sommertemperaturen der letzten Jahrzehnte sind auch über längere Zeiträume außergewöhnlich. Vor allem in den nördlichen hohen Breiten sind sie in den letzten 600 Jahren beispiellos. Über 61 % der Landgebiete waren die Sommer von 2005, 2007, 2010 und 2011 wärmer als diejenigen aller früheren Jahre seit 1400. Z.B. war der [[Hitzewellen_Europa#Hitzewelle_in_Russland_2010|Sommer 2010 im westlichen Russland]] der wärmste Sommer in diesem Zeitraum, und in Teilen von [[Hitzewellen_Europa#Die_Hitzewelle_2003|Westeuropa war es der Sommer 2003]].<ref>Tingley: M.P., and P. Huybers (2013): Recent temperature extremes at high northern latitudes unprecedented in the past 600 years, Nature 496, 201-205</ref>
 
== Keine "Pause" bei den Extremen ==
 
Interessant ist, dass auch in der [[Aktuelle_Klimaänderungen|sogenannten "Erwärmungspause"]] seit 1998 die Häufigkeit extrem warmer Tage im Sommer auf den globalen Landgebieten zugenommen hat. Auch die schwächeren [[ENSO|El Niños]] nach dem [[El Niño 1997/98|Super-El-Niño von 1997/98]] haben diesen Trend nicht aufgehalten. Offensichtlich hat sich die Zunahme der extrem heißen Tagestemperaturen über Land anders entwickelt als die globale Mitteltemperatur. Dafür kann es die folgenden Gründe geben: Die schwache Zunahme der globalen Mitteltemperatur ist hauptsächlich bedingt durch eine Abkühlung der Meeresoberflächentemperaturen, wirkt sich also weniger auf den Landgebieten aus. Außerdem haben sich im letzten Jahrzehnt die Temperaturen im Nord-Winter abgekühlt. Über den meisten Landgebieten sind jedoch die Sommertemperaturen einschließlich der heißen Extreme weiter angestiegen.<ref>Seneviratne, S.I., M.G. Donat, B. Mueller and L.V. Alexander (2014): No pause in the increase of hot temperature extremes, Nature Climate Change 4, 161-163</ref>


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Extremereignisse]]
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Aktuelle Version vom 10. November 2024, 14:12 Uhr

Veränderungen in der Anzahl kalter Nächte (oben) und warmer Tage (unten) 1951-2010 in Tage pro Jahrzehnt. Grau: keine oder zu wenige Daten; schwarze Kreuse (+): Gebiete mit signifikanten Änderungen.

Trends

Die globale Erwärmung zeigt sich nicht nur in einer Erhöhung der jährlichen Durchschnittstemperaturen, sondern auch in Veränderungen der extremen Temperaturen, sowohl der extrem kalten wie der extrem warmen Temperaturen. In Übereinstimmung mit der allgemeinen globalen Erwärmung haben die globalen Landgebiete seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Abnahme der kalten Extreme und eine Zunahme der warmen Extreme erfahren. Dabei sind die Veränderungen bei den Nachttemperauren größer als bei den Tagestemperaturen, d.h. die Minimumtemperaturen steigen stärker an als die Maximumtemperaturen. Dadurch wird tendenziell der Unterschied zwischen den Tageshöchst- und den Tagestiefstwerten geringer. In einigen Regionen wie z.B. in Teilen Eurasiens und im Asiatische-Pazifischen Raum hat sich das Vorkommen warmer Nächte verdoppelt und das kalter Nächte halbiert. Es gibt hiervon Ausnahmen in den zentralen USA und in Teilen Südamerikas. In den USA ist dieses Phänomen als ‚Erwärmungsloch‘ bekannt und steht wahrscheinlich mit Änderungen des hydrologischen Zyklus und den Meeresoberflächentemperaturen im Atlantik und Pazifik in Zusammenhang.[1]

Die hohen Sommertemperaturen der letzten Jahrzehnte sind auch über längere Zeiträume außergewöhnlich. Vor allem in den nördlichen hohen Breiten sind sie in den letzten 600 Jahren beispiellos. Über 61 % der Landgebiete waren die Sommer von 2005, 2007, 2010 und 2011 wärmer als diejenigen aller früheren Jahre seit 1400. Z.B. war der Sommer 2010 im westlichen Russland der wärmste Sommer in diesem Zeitraum, und in Teilen von Westeuropa war es der Sommer 2003.[2]

Keine "Pause" bei den Extremen

Interessant ist, dass auch in der sogenannten "Erwärmungspause" seit 1998 die Häufigkeit extrem warmer Tage im Sommer auf den globalen Landgebieten zugenommen hat. Auch die schwächeren El Niños nach dem Super-El-Niño von 1997/98 haben diesen Trend nicht aufgehalten. Offensichtlich hat sich die Zunahme der extrem heißen Tagestemperaturen über Land anders entwickelt als die globale Mitteltemperatur. Dafür kann es die folgenden Gründe geben: Die schwache Zunahme der globalen Mitteltemperatur ist hauptsächlich bedingt durch eine Abkühlung der Meeresoberflächentemperaturen, wirkt sich also weniger auf den Landgebieten aus. Außerdem haben sich im letzten Jahrzehnt die Temperaturen im Nord-Winter abgekühlt. Über den meisten Landgebieten sind jedoch die Sommertemperaturen einschließlich der heißen Extreme weiter angestiegen.[3]

Einzelnachweise

  1. IPCC (2013): Climate Change 2013, Working Group I: The Science of Climate Change, 2.6.1
  2. Tingley: M.P., and P. Huybers (2013): Recent temperature extremes at high northern latitudes unprecedented in the past 600 years, Nature 496, 201-205
  3. Seneviratne, S.I., M.G. Donat, B. Mueller and L.V. Alexander (2014): No pause in the increase of hot temperature extremes, Nature Climate Change 4, 161-163


Klimadaten zum Thema

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Schülerarbeiten zum Thema

Schülerarbeiten zum Thema des Artikels aus dem Schulprojekt Klimawandel:

  • Mehr Wetterextreme durch den Klimawandel? Werden die Intensität und Häufigkeit von Hitzewellen zunehmen und lässt sich diese Zunahme auf den globalen Klimawandel zurückführen? (Gymnasium Grootmoor, Hamburg)

Lizenzhinweis

Dieser Artikel ist ein Originalartikel des Klima-Wiki und steht unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können in den meisten Fällen durch Anklicken dieser Mediendateien abgerufen werden und sind andernfalls über Dieter Kasang zu erfragen.
Kontakt: Dieter Kasang