Polargebiet

Aus Klimawandel
grün: Lage der Polargebiete auf der Erde

Unter den Polargebieten versteht man die Regionen der Erde, die sich innerhalb der einzelnen Polarkreise befinden. Sie werden auch als das 'ewige Eis' bezeichnet. Der nördliche Polarkreis umfasst die Arktis, in deren Zentrum das Nordpolarmeer liegt. Der südliche Polarkreis umfasst die Antarktis, die hauptsächlich den Kontinent Antarktika mit einschließt.

Kennzeichen

Besonderes Kennzeichen der Polarregionen sind neben dem kalten Klima mit viel Schnee und Eis der bis zu einem halben Jahr dauernde Polartag mit der Mitternachtssonne bzw. die Polarnacht, aber auch die Polarlichter.

Klima und Abgrenzung

In Hinsicht auf Klima und Vegetation liegt das Polargebiet hauptsächlich polseits der natürlichen Baumgrenze. Im äußeren Polargebiet kann sich noch Tundrenvegetation halten, in hohen Breiten macht das extrem unwirtliche Eisklima jedoch Pflanzenwachstum praktisch unmöglich. Die hier lebenden Tiere (z.B. Eisbären) sind daher ausschließlich auf tierische Nahrung angewiesen. Ebenso kommt dem Plankton als Basis der Nahrungskette eine besonders große Bedeutung zu.

Während im Süden die Abgrenzung des Polargebietes relativ einfach ist - es umfasst das antarktische Festland und das umgebende Packeis - ist die Abgrenzung im Norden deutlich schwieriger. Die alte Definition, wonach alles zur Arktis zählt, was nördlich des Polarkreises liegt, wird den klimatischen Bedingungen entlang dieses Kreises keinesfalls gerecht, da die Meeresströme in den Gebieten des Nordpolarmeeres einen deutlichen Einfluss auf das Klima haben. So ist das Hudson Bay in Kanada das halbe Jahr zugefroren, während der Hafen von Hammerfest (Norwegen), mehr als 1000 km weiter nördlich, das ganze Jahr eisfrei bleibt. Es hat sich daher eine andere Definition des Polarklimas eingebürgert: Als arktisch gilt das Gebiet, dessen mittlere Temperatur im wärmsten Monat (Juli auf der Nordhalbkugel) 10°C nicht übersteigt.

Leben in Extremen

Obwohl die Polarzonen sehr extrem und lebensfeindlich sind − was die Erforschung dieser Gegenden trotz moderner Technik zu einem bisweilen riskanten Abenteuer werden lässt − finden sich Formen des Lebens sowohl in den Polargebieten der Nordhalbkugel der Erde (z. B. Eisbären) als auch in den Polargebieten der Südhalbkugel der Erde (z. B. Pinguine), die an die schwierigen Lebensbedingungen vor Ort optimal angepasst sind. Menschliche Siedlungen finden sich in diesen Gebieten nur wenige, die meisten werden von Inuit im Norden Alaskas und auf Grönland bewohnt. Longyearbyen auf Svalbard gilt mit knapp 2000 permanenten Einwohnern als nördlichste größte Ortschaft der Welt.

Lizenzhinweis

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Kontakt: Dieter Kasang