Thornton Wilder

Aus Weltliteratur

Thornton Niven Wilder (* 17. April 1897 in Madison, Wisconsin; † 7. Dezember 1975 in Hamden, Connecticut) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.


Biographie

Wilder wurde 1897 in Madison im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin geboren. Er war der Sohn eines US-amerikanischen Diplomaten und verbrachte daher einen Teil seiner Kindheit in China. Er begann Theaterstücke zu schreiben, als er Schüler an der Thacher School war, wohin er nicht recht passte, so dass er von seinen Mitschülern als überintellektuell gehänselt wurde. Einer seiner Klassenkameraden sagte später über ihn: „Wir ließen ihn alleine, ganz einfach alleine. Und er zog sich dann in die Bibliothek, seinen Zufluchtsort zurück und lernte, sich von Demütigung und Indifferenz fernzuhalten.“

Nachdem er während des Ersten Weltkrieges bei der amerikanischen Küstenwache gedient hatte, erhielt er 1920 von der Yale University den B.A. Sechs Jahre danach wurde seine erste Erzählung The Cabala veröffentlicht. Kommerziell erfolgreich und weithin bekannt wurde Wilder 1927 mit dem Roman The Bridge of San Luis Rey, der ihm zudem 1928 den ersten Pulitzer-Preis einbrachte. Zwischen 1930 und 1937 lehrte er an der University of Chicago.

Seinen zweiten Pulitzer-Preis erhielt Wilder 1938 für das Stück Our Town, einen später verfilmten und bis heute gerne gespielten Dreiakter, der in der fiktiven Kleinstadt Grover’s Corners in New Hampshire spielt. Our Town ist das bekannteste Beispiel für Wilders besondere dramatische Technik, die mit einem Erzähler, dem so genannten „Spielleiter“ arbeitet, der gewissermaßen die Rolle des antiken Chors übernimmt, und durch eine minimale Ausstattung der Bühne die Universalität menschlicher Erfahrungen zu unterstreichen versucht.

Den dritten Pulitzer-Preis brachte Wilder sein Stück The Skin of Our Teeth ein. Es wurde 1943 mit Frederic March und Tallulah Bankhead in den Hauptrollen uraufgeführt. Die Themen entsprechen denen vieler anderer Werke Wilders: Krieg, Seuchen, ökonomische Depression und Feuer als existenzielle Erfahrungen des Menschen. Indem die Grenzen von Zeit und Raum ignoriert werden, reichen vier Charaktere und drei Akte aus, um die Geschichte der Menschheit aufzurollen.

Wilder war nie verheiratet. Obwohl er es nie öffentlich machte, gilt es als sicher, dass sein enger Freund Samuel M. Steward zugleich sein Geliebter war. Insgesamt schrieb Wilder sieben Erzählungen, drei größere Theaterstücke, zahlreiche Einakter sowie eine Vielzahl kleinerer Werke wie Essays, „Dreiminutenspiele“ und wissenschaftliche Artikel; 1957 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine letzte Erzählung, Theophilus North, erschien 1973. Wilder starb am 7. Dezember 1975 in Hamden (Connecticut). Dort ist er auf dem Mount Carmel Cemetery begraben.


Werk

Literatur

Weblinks

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