Lars Gustafsson
Lars Gustafsson (* 17. Mai 1936 in Västerås) ist ein schwedischer Schriftsteller.
Leben
Der Autor studierte Literatur, Philosophie und Soziologie an den Universitäten von Uppsala/Schweden und Oxford. Durch ein DAAD-Stipendium gelangte er auch nach Deutschland und lebte ab 1972 zwei Jahre in West-Berlin. 1961 promovierte er in Philosophie, 1979 schloss er seine Habilitation ab. 1981 konvertierte Gustafsson zum Judentum. 1983 bis 2006 war er Professor für Germanistische Studien und Philosophie an der University of Texas in Austin/Texas. Seit Mai 2006 lebt er in Södermalm, Stockholm.
Er ist als Lyriker, Philosoph und Romancier hervorgetreten. Zeitweilig war er Chefredakteur einer Literaturzeitschrift. Schon bald knüpfte er internationale Kontakte, auch in der Welt der Literatur, z.B. zur deutschen Autorengemeinschaft Gruppe 47.
Lars Gustafsson war 2005 Poetik-Dozent im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur. Seine Vorlesungen sind unter dem Titel "Augenblick und Gedicht" veröffentlicht.
Werk
1957 gab er sein literarisches Debüt mit dem Roman Vägvila (Wegesrast), der eine Mischung aus Prosa und Lyrik darstellt.
In der Romanreihe Die Risse in der Mauer geht es um die späten 60er und frühen 70er Jahre. Der Band umfasst die Autobiographie Herr Gustafsson persönlich (1972), das Jugenddrama Wollsachen (1974) sowie Familientreffen (1976), Sigismund (1977) und Tod eines Bienenzüchters (1978).
Bei dem kurzen Roman Nachmittag eines Fliesenlegers (En kakelsätteres eftermiddag, 1991) handelt es sich eher um eine philosophische Parabel über Sinn und Sinnlosigkeit des Lebens, dessen Geheimnisse vom Menschen nie wirklich entschlüsselt werden können.
Bezeichnenderweise sagt der Autor über sich selbst:"(…) I tend to regard myself as a philosopher who has turned literature into one of his tools." Umgekehrt spiegelt aber auch sein philosophisches Werk seine literarischen Interessen, hat er sich doch besonders mit Sinn und Bedeutung, mit Mehrsprachigkeit und Kreativität auseinandergesetzt.
In dem 1993 veröffentlichten Roman Historien med hunden (deutsch 1994 Die Sache mit dem Hund) verarbeitet der Autor die posthum aufgedeckten Artikel des Wissenschaftlers Paul de Man.
In Geheimnisse zwischen Liebenden (Tjänarinnan. En kärleksroman, 1996) geht es um einen erfolgreichen Mann von Ende 50, der sich nicht recht traut, der Liebe, die er zu seiner kolumbianischen Putzfrau empfindet, Ausdruck zu verleihen.
Die Verfilmung des Romans Wollsachen im Jahre 2003 unter dem Titel Sprickorna i muren beweist, dass Gustafsson in seiner früheren Heimat ein noch immer gern gelesener Autor ist. Seine Bindung nach Schweden riss nie ab, da er die Sommerwochen meistens in seinem Sommerhaus in Västmanland verbringt.
Werke
- Die Tennisspieler (1977)
- Der Tod eines Bienenzüchters (1978)
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lars Gustafsson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |