ENSO (einfach): Unterschied zwischen den Versionen

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Ein La Niña Ereignis ist im Grunde eine Verstärkung des neutralen Zustand. Die Luftdruckunterschiede zwischen dem östlichen und dem westlichen Pazifik werden noch größer und die [[Passate|Passatwinde]] wehen stärker. Dadurch kommt es zu noch mehr Abkühlung im östlichen Pazifik vor der Küste Südamerikas. In Australien und Indonesien fällt besonders viel [[Regen]], und in Peru und Chile ist es besonders trocken.
Ein La Niña Ereignis ist im Grunde eine Verstärkung des neutralen Zustand. Die Luftdruckunterschiede zwischen dem östlichen und dem westlichen Pazifik werden noch größer und die [[Passate|Passatwinde]] wehen stärker. Dadurch kommt es zu noch mehr Abkühlung im östlichen Pazifik vor der Küste Südamerikas. In Australien und Indonesien fällt besonders viel [[Regen]], und in Peru und Chile ist es besonders trocken.


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Version vom 29. Mai 2013, 13:36 Uhr

Die El Niño Southern Oscillation, kurz ENSO, ist ein Zirkulationssystem von Ozean und Atmosphäre im Pazifik. El Niño ist dabei der Teil, der im Ozean stattfindet, und die Southern Oscillation der Teil, der in der Atmosphäre abläuft. Lange Zeit war nicht klar, dass diese beiden Phänomene zusammen gehören. Erst in den letzten Jahrzehnten hat man diesen Zusammenhang entdeckt.

ENSO besteht aus insgesamt drei Phasen: der sogenannten neutralen Phase, dem El Niño und seinem Gegenstück, der La Niña.

Obwohl ENSO im tropischen Pazifik stattfindet, wirkt es sich auf weite Teile der Erde aus. ENSO scheint z.B. Auswirkungen auf den indischen Monsun und die Anzahl der Hurricanes in Mittel- und Nordamerika zu haben.


Neutrale Phase:

Die Zirkulationsverhältnisse bei "normaler" und El-Niño-Wetterlage. Bei "normaler" Wetterlage liegt der aufsteigende Ast der Walker-Zelle über dem Westpazifik und sorgt hier für reichlich Niederschläge, bei El-Niño-Wetterlage liegt er über dem Ostpazifik.

Während einer neutralen Phase ist der Luftdruck über dem Pazifik südlich des Äquators nicht überall gleich. Vor der Küste Südamerikas, also im östlichen Pazifik, ist der Luftdruck höher als vor der Küste Australiens und Indonesiens im westlichen Pazifik. Die Passatwinde versuchen diesen Luftdruckunterschied auszugleichen und wehen im Bereich südlich des Äquators von Südost nach Nordwest. Sie treiben somit das warme Oberflächenwasser nach Westen vor die Küste Australiens und Indonesiens. Um den Wasserverlust im östlichen Pazifik wieder auszugleichen, steigt vor der Küste Südamerikas kaltes Wasser aus dem tieferen Ozean nach oben. Dadurch entsteht ein Temperaturunterschied in der Wasseroberflächentemperatur zwischen dem westlichen und dem östlichen Pazifik von bis zu 10°C.

Über dem warmen Pazifik kann das Wasser leichter verdunsten und die Luft wird feuchter. Steigt diese Luft auf, bilden sich Wolken und es kommt zu Niederschlägen über Indonesien. Die aufgestiegene Luft wird nach Osten zur Küste von Südamerika transportiert. Dort sinkt sie wieder ab und erwärmt sich. Wolken und somit auch Regen bilden sich aber nur, wenn Luft aufsteigt und sich abkühlt. Deshalb gibt es an der Küste Südamerikas während einer neutralen ENSO-Phase kaum Regen und es bilden sich Wüsten. Von der Küste Südamerikas strömt die Luft über dem Meer wieder zurück nach Osten. So entsteht die sogannte Walker-Zirkulation.


El Niño:

Bei einem El Niño-Ereignis ist die Luftdruckverteilung über dem Pazifik südlich des Äuqators anders als während der neutralen Phase. Der Unterschied zwischen dem östlichen und westlichen Pazifik wird deutlich kleiner oder dreht sich sogar um, so dass der Luftdruck vor der Küste Südamerikas niedriger ist als vor der Küste Australiens und Indonesiens. Die Passatwinde müssen also keinen Luftdruckunterschied mehr ausgleichen. Sie werden schwächer oder hören ganz auf. Wenn keine Passatwinde mehr vorhanden sind, wird auch das warme Oberflächenwasser nicht mehr vom östlichen in den westlichen Pazifik transportiert und die Temperaturunterschiede im Oberflächenwasser werden kleiner.

Dadurch, dass das Wasser vor der Küste Südamerikas nun deutlich wärmer ist, steigt der Meeresspiegel. Es ist also nicht mehr notwendig, dass kaltes nährstoffreiches Tiefenwasser aufsteigt. Durch diesen Nährstoffmangel geht auch die Zahl der Fische vor der Küste Chiles und Perus zurück. Die ersten, die das El Niño-Phänomen entdeckten, waren demzufolge auch die Fischer in Chile und Peru, die in einigen Jahren zur Weihnachtszeit weniger Fische fingen. Sie nannten dieses Phänomen „El Niño“, was soviel wie 'Christkind' bedeutet.

Die wärmeren Wasseroberflächentemperaturen im östlichen Pazifik haben aber nicht nur Auswirkungen auf die Zirkulation im Ozean, sondern auch auf die Zirkulation in der Atmosphäre. Nun kommt es hier zum Aufsteigen feuchter Luft und damit zur Wolkenbildung. Die aufgestiegene Luft wird während eines El Niño Ereignisse im Gegensatz zur neutralen Phase von Ost nach West transportiert und sinkt über Australien und Indonesien wieder ab. Die Walker-Zirkulation verläuft also genau anders herum und es kommt zu Trockenheit und Dürren in Australien und Indonesien und starken Regenfälle in Peru und Chile (siehe hierzu ENSO-Folgen: Tropischer Pazifik). Zum Jahreswechsel 1997/98 kam ein besonders ausgeprägtes El Niño Ereigniss zustande. Es wird als "Jahrhundert"-El Niño bezeichnet, da es weltweit zu verheerenden Wirkungen für Natur und Mensch geführt hat.

La Niña:

Ein La Niña Ereignis ist im Grunde eine Verstärkung des neutralen Zustand. Die Luftdruckunterschiede zwischen dem östlichen und dem westlichen Pazifik werden noch größer und die Passatwinde wehen stärker. Dadurch kommt es zu noch mehr Abkühlung im östlichen Pazifik vor der Küste Südamerikas. In Australien und Indonesien fällt besonders viel Regen, und in Peru und Chile ist es besonders trocken.

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