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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Theewaterskloof sandscape 2018.jpg|Breite=280px}}'''[[Sommertourismus]]''': Von der Welthandelsorganisation WTO wurde der Klimawandel als die größte Herausforderung für den Tourismus im 21. Jahrhundert eingeschätzt. Bedrohungen gehen u.a. vom Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten, von abnehmenden Wasserressourcen, Preissteigerungen durch Klimaschutzmaßnahmen, Wetterextremen, die touristische Infrastruktur zerstören, u.a. Faktoren aus. Meeresspiegelanstieg und Küstenerosion haben bereits lokal zum Zurükweichen von Stränden geführt und könnten die Küstenlinie vielerorts bis 2100 um mindestens 100 m zurückverlegen. Wetterextreme wie Starkregen, Stürme, Hitzewellen und Dürren können den Zugang zu touristischen Zielen und die Vor-Ort-Bedingungen erheblich verändern. So können Überschwemmungen und Stürme die Transportinfrastruktur in Mitleidenschaft ziehen. Ebenso kann der Klimawandel z.B. durch Dürren die landwirtschaftliche Produktion schädigen und zu höheren Kosten bei Lebensmitteln führen. Besonders die Küstenräume der Mittelmeerländer, der wichtigsten Touristenregion der Welt, sind durch Hitzewellen und Wassermangel stark gefährdet.<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Global-SLR-2005-2021dt.jpg|Breite=280px}}'''[[Ursachen des aktuellen Meeresspiegelanstiegs]]''': Der Anstieg des globalen Meeresspiegels ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Folgen des anthropogenen Klimawandels. Weltweit liegen etwa 2 Millionen km<sup>2</sup> Land weniger als 2 m über der mittleren Hochwasserlinie. Schätzungsweise lebten 2020 11% der Weltbevölkerung bzw. 896 Mio. Menschen in niedrig gelegenen Küstenzonen unter 10 m über dem Meeresspiegel. 2050 werden es sehr wahrscheinlich über eine Milliarde Menschen sein. Gegenwärtig beträgt die Rate des Meeresspiegelanstiegs 4 mm pro Jahr, was nach Einschätzung mancher Forscher eine Grenzüberschreitung bedeuten könnte, durch die Küstenlebensräume weitverbreitet zurückgedrängt werden. Die wichtigste Ursache ist aktuell und wird zunehmend immer mehr das Abschmelzen von Landeis sein. Das ist zwar ein langsam wirkender Pozess, der aber einmal in Gang gesetzt kaum mehr umzukehren sein wird. Daneben spielt auch die Ausdehnung des Meerwassers durch die Erwärmung des Ozeans weiterhin eine Rolle. S. auch [[Aktueller Meeresspiegelanstieg]].<br />  
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[[Bild:Klimaindikatoren-2024-dt.jpg|left|280 px]]'''[[Aktuelle Klimadaten]]''': Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht alle 6-8 Jahre einen Bericht über die Änderung des Klimas durch menschliche Aktivitäten. Da in den nächsten Jahren so dringend wie nie zuvor entscheidende Weichen für eine wirksame Klimapolitik gestellt werden müssen, fehlen in der Zwischenzeit aktuelle Daten als Grundlage des Handelns. Eine Gruppe von Klimaforschern aus 17 Ländern, die alle an dem letzten IPCC-Bericht von 2021 beteiligt waren, hat daher beschlossen, wichtige aktuelle Klimadaten in jährlichen Berichten, beginnend mit dem Jahr 2023, zu veröffentlichen. - An dieser Stelle wird der jeweils letzte Berichte zusammengefasst und vereinfacht dargestellt, aktuell die Studie von 2024. Auch wenn die Treibhausgasemissionen sich abgeschwächt haben, steigen deren Konzentrationen ebenso wie die globale Mitteltemperatur unvermindert weiter an. Das verbleibende Kohlenstoffbudget, das zur Erreichung der Pariser Klimaziele noch verbraucht werden darf, schmilzt zuhends dahin.<br />
[[Bild:Italy temp 10.7.2023.jpg|left|280 px]]'''[[Hitzewellen im Mittelmeerraum]]''': Der Mittelmeerraum wird im jüngsten Bericht des Weltklimarates IPCC als einer der Hotspots des Klimawandels klassifiziert. Klimamodelle projizieren eine zukünftige Erwärmung, die um 20% über dem globalen Mittel liegt, verbunden mit einer Abnahme der Niederschläge um 12% bei einer globalen Temperaturzunahme um 3 °C. Schon bisher ist die Mitteltemperatur im Mittelmeerraum schneller angestiegen als im weltweiten Durchschnitt, im östlichen Mittelmeerraum sogar um das Doppelte. Zudem macht sich in der Region durch den Klimawandel besonders die Verschiebung der Klimazonen nach Norden bemerkbar, wodurch sie zunehmend unter den Einfluss des trockenen subtropischen Klimas Nordafrikas gerät. Im 21. Jahrhundert begann die Serie von Hitzewellen, die häufig auch andere Teile Europas erfassten, mit der Mega-Hitzewelle 2003. Die nächste starke Hitzewelle ereignete sich dann erst 2015. Danach aber folgten verheerende Hitzewellen in immer kürzeren Abständen mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten. 2021 wurde auf Sizilien mit 48,8 °C ein neuer europäischer Hitzerekord aufgestellt. Es wird befürchtet, dass die für das ungeschützte menschliche Leben tödliche 50-Grad-Marke irgendwo im mediterranen Raum bald überschritten wird.<br />
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[[Bild:Lago-di-Montespluga2013-22.jpg|left|280 px]]'''[[Dürren im Mittelmeerraum]]''': Obwohl die Niederschläge im Mittelmeerraum langfristig keinen klaren Abnahmetrend zeigen, wird die Region zunehmend trockener. Sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Bodenfeuchte nehmen seit den 1990er Jahren kontinuierlich ab. Der entscheidenede Grund sind die steigenden Temperaturen, durch die die Verdunstung und damit die Austrocknung des oberen Bodens und der bodennahen Luftschicht verstärkt wird. Die Folge sind teilweise sehr extrene Dürren wie z.B. 2022 in der Po-Ebene und 2024 auf Sizilien und Sardinien. Bei der Dürre in der Po-Ebene spielte zusätzlich der verringerte Schneefall in den Alpen eine Rolle, durch den die Po-Zuflüsse den Hauptstrom kaum noch mit Wasser versorgen konnten.<br />
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[[Bild:GHG emission countries 2021.jpg|left|280 px]]'''[[Treibhausgasemissionen]]''': Der Hauptgrund der globalen Erwärmung ist die Emission von Treibhausgasen, besonders von Kohlendioxid durch das Verbrennen fossiler Energieträger. An der Spitze der größten staatlichen Emittenten steht aktuell China mit großem Abstand vor den USA. Während China und Indien weiterhin ihre Treibhausgasemissionen steigern, nehmen sie bei den 27 EU-Staaten und den USA in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich ab. Bei der Frage nach dem Anteil am aktuellen Klimawandel sollten jedoch auch die früheren Emissionen seit Beginn des industriellen Zeitalters berücksichtigt werden, weil z.B. das Treibhausgas CO<sub>2</sub> Jahrhunderte bis über 1000 Jahre in der Atmosphäre verbleibt. Aus dieser Sicht tragen immer noch die USA die Hauptverantwortung für die Zunahme der globalen Temperatur. China, die 27 EU-Staaten und Russland folgen mit einem gewissen Abstand.<br />
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Aktuelle Version vom 22. Oktober 2024, 20:10 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Ursachen des aktuellen Meeresspiegelanstiegs: Der Anstieg des globalen Meeresspiegels ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Folgen des anthropogenen Klimawandels. Weltweit liegen etwa 2 Millionen km2 Land weniger als 2 m über der mittleren Hochwasserlinie. Schätzungsweise lebten 2020 11% der Weltbevölkerung bzw. 896 Mio. Menschen in niedrig gelegenen Küstenzonen unter 10 m über dem Meeresspiegel. 2050 werden es sehr wahrscheinlich über eine Milliarde Menschen sein. Gegenwärtig beträgt die Rate des Meeresspiegelanstiegs 4 mm pro Jahr, was nach Einschätzung mancher Forscher eine Grenzüberschreitung bedeuten könnte, durch die Küstenlebensräume weitverbreitet zurückgedrängt werden. Die wichtigste Ursache ist aktuell und wird zunehmend immer mehr das Abschmelzen von Landeis sein. Das ist zwar ein langsam wirkender Pozess, der aber einmal in Gang gesetzt kaum mehr umzukehren sein wird. Daneben spielt auch die Ausdehnung des Meerwassers durch die Erwärmung des Ozeans weiterhin eine Rolle. S. auch Aktueller Meeresspiegelanstieg.




Hitzewellen im Mittelmeerraum: Der Mittelmeerraum wird im jüngsten Bericht des Weltklimarates IPCC als einer der Hotspots des Klimawandels klassifiziert. Klimamodelle projizieren eine zukünftige Erwärmung, die um 20% über dem globalen Mittel liegt, verbunden mit einer Abnahme der Niederschläge um 12% bei einer globalen Temperaturzunahme um 3 °C. Schon bisher ist die Mitteltemperatur im Mittelmeerraum schneller angestiegen als im weltweiten Durchschnitt, im östlichen Mittelmeerraum sogar um das Doppelte. Zudem macht sich in der Region durch den Klimawandel besonders die Verschiebung der Klimazonen nach Norden bemerkbar, wodurch sie zunehmend unter den Einfluss des trockenen subtropischen Klimas Nordafrikas gerät. Im 21. Jahrhundert begann die Serie von Hitzewellen, die häufig auch andere Teile Europas erfassten, mit der Mega-Hitzewelle 2003. Die nächste starke Hitzewelle ereignete sich dann erst 2015. Danach aber folgten verheerende Hitzewellen in immer kürzeren Abständen mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten. 2021 wurde auf Sizilien mit 48,8 °C ein neuer europäischer Hitzerekord aufgestellt. Es wird befürchtet, dass die für das ungeschützte menschliche Leben tödliche 50-Grad-Marke irgendwo im mediterranen Raum bald überschritten wird.



Dürren im Mittelmeerraum: Obwohl die Niederschläge im Mittelmeerraum langfristig keinen klaren Abnahmetrend zeigen, wird die Region zunehmend trockener. Sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Bodenfeuchte nehmen seit den 1990er Jahren kontinuierlich ab. Der entscheidenede Grund sind die steigenden Temperaturen, durch die die Verdunstung und damit die Austrocknung des oberen Bodens und der bodennahen Luftschicht verstärkt wird. Die Folge sind teilweise sehr extrene Dürren wie z.B. 2022 in der Po-Ebene und 2024 auf Sizilien und Sardinien. Bei der Dürre in der Po-Ebene spielte zusätzlich der verringerte Schneefall in den Alpen eine Rolle, durch den die Po-Zuflüsse den Hauptstrom kaum noch mit Wasser versorgen konnten.



Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 2000 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2023 mit über 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 - das wärmste Jahr 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.

Climate Engineering

Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang