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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Arktis meereis 9-2020.png|Breite=220px}}'''[[Arktisches Meereis]]''': Die Rückkehr des Forschungsschiffes Polarstern vom Alfred-Wegener-Institut von der Meereisexpedition in der Arktis hat das Abschmelzen des Arktischen Meereises wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Der beeindruckendste Satz des Leiters der Expedition war wohl: "Wir haben dem arktischen Meereis beim Sterben zugesehen." (SZ, 13.10.20) Tatsächlich sind die Folgen des Klimawandels wohl nirgendwo sonst so sichtbar wie beim Rückgang der Meereisausdehnung im Nordpolarmeer, die durch Satellitenbeobachtung präzise beobachtet werden kann. Seit den 1980er Jahren hat sich die Ausdehnung etwa halbiert. 2012 und noch einmal 2020 betrug sie weniger als 4 Mio. km<sup>2</sup> - gegenüber fast 8 Mio km<sup>2</sup> um 1980. Nirgendwo sonst auf der Erde erwärmt sich das Klima durch die Emissionen von Treibhausgasen allerdings auch so stark wie in der Arktis. Das Kühlhaus der Nordhalbkugel droht zusammenzuschmelzen, mit Folgen auch für das Wetter der mittleren Breiten. Manche Klimamodelle haben eine eisfreie Arktis im Sommer bereits für die nächsten Jahrzehnte berechnet.<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Theewaterskloof sandscape 2018.jpg|Breite=280px}}'''[[Sommertourismus]]''': Von der Welthandelsorganisation WTO wurde der Klimawandel als die größte Herausforderung für den Tourismus im 21. Jahrhundert eingeschätzt. Bedrohungen gehen u.a. vom Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten, von abnehmenden Wasserressourcen, Preissteigerungen durch Klimaschutzmaßnahmen, Wetterextremen, die touristische Infrastruktur zerstören, u.a. Faktoren aus. Meeresspiegelanstieg und Küstenerosion haben bereits lokal zum Zurükweichen von Stränden geführt und könnten die Küstenlinie vielerorts bis 2100 um mindestens 100 m zurückverlegen. Wetterextreme wie Starkregen, Stürme, Hitzewellen und Dürren können den Zugang zu touristischen Zielen und die Vor-Ort-Bedingungen erheblich verändern. So können Überschwemmungen und Stürme die Transportinfrastruktur in Mitleidenschaft ziehen. Ebenso kann der Klimawandel z.B. durch Dürren die landwirtschaftliche Produktion schädigen und zu höheren Kosten bei Lebensmitteln führen. Besonders die Küstenräume der Mittelmeerländer, der wichtigsten Touristenregion der Welt, sind durch Hitzewellen und Wassermangel stark gefährdet.<br />
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[[Bild:Klimaindikatoren-2024-dt.jpg|left|280 px]]'''[[Aktuelle Klimadaten]]''': Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht alle 6-8 Jahre einen Bericht über die Änderung des Klimas durch menschliche Aktivitäten. Da in den nächsten Jahren so dringend wie nie zuvor entscheidende Weichen für eine wirksame Klimapolitik gestellt werden müssen, fehlen in der Zwischenzeit aktuelle Daten als Grundlage des Handelns. Eine Gruppe von Klimaforschern aus 17 Ländern, die alle an dem letzten IPCC-Bericht von 2021 beteiligt waren, hat daher beschlossen, wichtige aktuelle Klimadaten in jährlichen Berichten, beginnend mit dem Jahr 2023, zu veröffentlichen. - An dieser Stelle wird der jeweils letzte Berichte zusammengefasst und vereinfacht dargestellt, aktuell die Studie von 2024. Auch wenn die Treibhausgasemissionen sich abgeschwächt haben, steigen deren Konzentrationen ebenso wie die globale Mitteltemperatur unvermindert weiter an. Das verbleibende Kohlenstoffbudget, das zur Erreichung der Pariser Klimaziele noch verbraucht werden darf, schmilzt zuhends dahin.<br />
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[[Bild:GHG emission countries 2021.jpg|left|280 px]]'''[[Treibhausgasemissionen]]''': Der Hauptgrund der globalen Erwärmung ist die Emission von Treibhausgasen, besonders von Kohlendioxid durch das Verbrennen fossiler Energieträger. An der Spitze der größten staatlichen Emittenten steht aktuell China mit großem Abstand vor den USA. Während China und Indien weiterhin ihre Treibhausgasemissionen steigern, nehmen sie bei den 27 EU-Staaten und den USA in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich ab. Bei der Frage nach dem Anteil am aktuellen Klimawandel sollten jedoch auch die früheren Emissionen seit Beginn des industriellen Zeitalters berücksichtigt werden, weil z.B. das Treibhausgas CO<sub>2</sub> Jahrhunderte bis über 1000 Jahre in der Atmosphäre verbleibt. Aus dieser Sicht tragen immer noch die USA die Hauptverantwortung für die Zunahme der globalen Temperatur. China, die 27 EU-Staaten und Russland folgen mit einem gewissen Abstand.<br />
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[[Bild:GIS year 3000 RCPs.jpg|left|220 px]]'''[[Grönländischer Eisschild]]''': Der Grönländische Eisschild ist nach dem Antarktischen Eisschild der zweite heute noch existierende Eisschild auf der Erde. Bei einem vollständigen Abschmelzen würde er den globalen Meeresspiegel um 7,42 m ansteigen lassen. Der Eisschild verliert einerseits durch Abschmelzen an der Oberfläche an Masse, andererseits durch den Abfluss von über 200 Auslassgletschern ins Meer. Bis 2100 könnte Grönland bis zu 20 cm zum Meeresspiegelanstieg beitragen. Ein vollständiges Abschmelzen könnte nach Modellberechnungen in etwa 1000 Jahren erfolgen.
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|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=280px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 2000 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
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[[Bild:CO2 emissions1900-2020.jpg|left|220 px]]'''[[Corona-Virus und CO2-Emissionen]]''': Die weltweiten Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus haben zahlreiche wirtschaftliche Aktivitäten stark reduziert. Eine Folge war auch der Rückgang der Verbrennung fossiler Energieträger und damit der daraus resultierenden CO<sub>2</sub>-Emissionen. An stärksten verringerten sich die Kohlendioxid-Emissionen in China, gefolgt von den USA, Europa und Indien. Insgesamt wird für das ganze Jahr 2020 eine Reduktion der CO<sub>2</sub>-Emissionen von 4-7% prognostiziert. Würde eine solche Abnahme jedes Jahr über die nächsten Jahrzehnte erreicht werden, bestünde eine realistische Chance, die in dem Pariser Klimaschutzabkommen geforderte Grenze der globalen Erwärmung von 1,5 °C einzuhalten. S. auch: [[Corona und CO2-Emissionen (Bilder)]]
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|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=220px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1200 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.<br />
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration_CO2_aktuell.jpg|Breite=280px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2023 mit über 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|Corona-Krise]] hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  


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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration CO2 aktuell.jpg|Breite=220px}}'''CO2 auf Rekord-Niveau''' Laut dem letzten Treibhausgas-Bericht der WMO erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2019 mit 410,5 ppm einen neuen Rekordwert. Millionen von Jahre lang betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Das bedeutet eine Steigerung um fasst 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die aktuelle Corona-Krise (s.o.) wird daran so gut wie nichts ändern und den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nach vorläufigen Schätzungen allenfalls um 0,2 ppm dämpfen. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />




[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|220 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2019 wurde zwar nicht das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht. Die Meereisausdehnung war aber etwa genau so gering wie im September 2007, als der bisher zweitniedrigste Wert gemessen wurde. In der zweiten September-Hälfte 2019 lagen die Werte zudem deutlich unter denen von 2007. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigt das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|280 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />






[[Bild:Temp global aktuell.jpg|left|220 px]]
[[Bild:Global-temp-1940-2024.jpg|left|280 px]]
'''2016 das wärmste Jahr!''' Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014 bis 2019 meldete sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 lag deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2016 das bisher wärmste je gemessene Jahr wurde. 2017, 2018 und 2019 gehörten dann aber trotz eines schwachen La-Niña-Einflusses ebenfalls noch zu den fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen.[[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
'''[[2023 - das wärmste Jahr]]''' 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.<br />




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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=280px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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Aktuelle Version vom 20. September 2024, 14:56 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Sommertourismus: Von der Welthandelsorganisation WTO wurde der Klimawandel als die größte Herausforderung für den Tourismus im 21. Jahrhundert eingeschätzt. Bedrohungen gehen u.a. vom Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten, von abnehmenden Wasserressourcen, Preissteigerungen durch Klimaschutzmaßnahmen, Wetterextremen, die touristische Infrastruktur zerstören, u.a. Faktoren aus. Meeresspiegelanstieg und Küstenerosion haben bereits lokal zum Zurükweichen von Stränden geführt und könnten die Küstenlinie vielerorts bis 2100 um mindestens 100 m zurückverlegen. Wetterextreme wie Starkregen, Stürme, Hitzewellen und Dürren können den Zugang zu touristischen Zielen und die Vor-Ort-Bedingungen erheblich verändern. So können Überschwemmungen und Stürme die Transportinfrastruktur in Mitleidenschaft ziehen. Ebenso kann der Klimawandel z.B. durch Dürren die landwirtschaftliche Produktion schädigen und zu höheren Kosten bei Lebensmitteln führen. Besonders die Küstenräume der Mittelmeerländer, der wichtigsten Touristenregion der Welt, sind durch Hitzewellen und Wassermangel stark gefährdet.



Aktuelle Klimadaten: Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht alle 6-8 Jahre einen Bericht über die Änderung des Klimas durch menschliche Aktivitäten. Da in den nächsten Jahren so dringend wie nie zuvor entscheidende Weichen für eine wirksame Klimapolitik gestellt werden müssen, fehlen in der Zwischenzeit aktuelle Daten als Grundlage des Handelns. Eine Gruppe von Klimaforschern aus 17 Ländern, die alle an dem letzten IPCC-Bericht von 2021 beteiligt waren, hat daher beschlossen, wichtige aktuelle Klimadaten in jährlichen Berichten, beginnend mit dem Jahr 2023, zu veröffentlichen. - An dieser Stelle wird der jeweils letzte Berichte zusammengefasst und vereinfacht dargestellt, aktuell die Studie von 2024. Auch wenn die Treibhausgasemissionen sich abgeschwächt haben, steigen deren Konzentrationen ebenso wie die globale Mitteltemperatur unvermindert weiter an. Das verbleibende Kohlenstoffbudget, das zur Erreichung der Pariser Klimaziele noch verbraucht werden darf, schmilzt zuhends dahin.







Treibhausgasemissionen: Der Hauptgrund der globalen Erwärmung ist die Emission von Treibhausgasen, besonders von Kohlendioxid durch das Verbrennen fossiler Energieträger. An der Spitze der größten staatlichen Emittenten steht aktuell China mit großem Abstand vor den USA. Während China und Indien weiterhin ihre Treibhausgasemissionen steigern, nehmen sie bei den 27 EU-Staaten und den USA in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich ab. Bei der Frage nach dem Anteil am aktuellen Klimawandel sollten jedoch auch die früheren Emissionen seit Beginn des industriellen Zeitalters berücksichtigt werden, weil z.B. das Treibhausgas CO2 Jahrhunderte bis über 1000 Jahre in der Atmosphäre verbleibt. Aus dieser Sicht tragen immer noch die USA die Hauptverantwortung für die Zunahme der globalen Temperatur. China, die 27 EU-Staaten und Russland folgen mit einem gewissen Abstand.



Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 2000 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2023 mit über 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 - das wärmste Jahr 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der wahrscheinlich noch in das Jahr 2024 hinein anhalten wird. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Das belegt das Jahr 2020, das trotz des Einflusses durch eine La Niña, die kalte Schwester von El Niño, nur knapp nach 2016 das bisher drittwärmste Jahr wurde. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik.

Climate Engineering

Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang