Regionale Produktion

Aus Klimawandel

Afrika

In Afrika wird die Argarproduktion durch den Klimawandel wahrscheinlich in vielen Ländern zurückgehen. Zudem ist Afrika der Kontinent mit der geringsten Bewässerungslandwirtschaft. Der Regenfeldbau ist besonders verletzlich gegenüber klimatischen Schwankungen; gerade in den von Trockenheit geprägten Gebieten oder denen, die bisher an der Grenze lagen und nun im Zuge der globalen Erwärmung mit weniger Niederschlag oder mehr Hitze rechnen müssen, werden die Erträge zurückgehen. Für manche Länder Afrikas prognostiziert der IPCC bis 2020 einen Ertragsrückgang bis 50 %. Zusätzlich wird der bereits jetzt problematische Zugang zu Wasser sich verschärfen, die Zahl der Menschen die durch den Klimawandel erschwerten Zugang zu Wasser haben, beläuft sich auf Schätzungen zwischen 75 und 250 Millionen Menschen.[1]

Auch die lokale Ernährungssituation um die großen Süßwasserseen Afrikas wird angespannter: durch steigende Wassertemperaturen kommt es zu abnehmenden Fischereierträgen. Afrika ist der vom Klimawandel am meisten betroffene Kontinent. Hier kommt eine Vielzahl von Faktoren zusammen. Gleichzeitig besitzt Afrika eine sehr geringe Anpassungskapazität.

Asien

In Asien sind vor allem die Berg- u Küstengebiete betroffen. Im Himalaja kommt es durch die Gletscherschmelze zu Überflutungen und Bergstürzen - andererseits wird das aber auch die Verfügbarkeit von Wasser für die kommenden Generationen verändern. Für viele Flüsse ist das Schmelzwasser der Gletscher der wichtigste Wasserlieferant. Die Trinkwasserverfügbarkeit und auch die Bewässerungslandwirtschaft werden in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten stark beeinträchtigt werden. Zusätzlich liegt wegen der steigenden Urbanisierung sowieso schon ein steigender Wasserbedarf vor.

Neben den Berggebieten werden auch die Küstenregionen, vor allem die großen Flussdeltaregionen, vom Klimawandel betroffen sein. Diese Regionen sind vom Meeresspiegelanstieg besonders betroffen, woraus auch eine Versalzung des Bodens folgt, die sich für die Landwirtschaft negativ auswirkt. Auch Überschwemmungen durch zunehmende Wirbelstürme als auch durch Starkregenabflüssen aus den Bergen aufgrund von Abholzungen werden diesen dicht besiedelten Regionen zu schaffen machen. Die Überflutungen führen wiederum zu einer Erhöhung von Durchfallkrankheiten. Auch die höheren Küstenwassertemperaturen werden die Häufigkeit und Stärke von Cholera-Erkrankungen erhöhen.

In Ost- und Südostasien wird mit einer Zunahme der Ernteerträge um 20 % gerechnet, in Süd- und Zentralasien mit einer Abnahme von 30 %. Gerade in den letztgenannten beiden Regionen leben heute schon die meisten Unterernährten der Welt.[1]

Die Anpassungskapazitäten sind in Asien deutlich größer als in Afrika. Aber in einigen Ländern sind so gravierende ökologische Veränderungen zu erwarten, dass es fast unmöglich ist, die Anpassungsleistungen überhaupt zu erbringen. Das betrifft Bangladesh und Nepal im Süden genauso wie auch Kambodscha, Laos oder Birma.

Lateinamerika

In Lateinamerika ist davon auszugehen, dass die landwirtschaftlichen Erträge der gemäßigten Zone, hier beispielsweise der Sojabohne, steigen. In den trockeneren Regionen hingegen wird der Klimawandel zur Bodenversalzung beitragen. Damit wird die landwirtschaftliche Nutzfläche für Anbaupflanzen, aber auch die Graslandfläche für Nutztiere verringert.

Die Amazonasregion ist besonders gefährdet. Die Umwandlung des tropischen Regenwaldes in eine Savannenlandschaft würde einen dramatischen Verlust an Artenvielfalt und Bodenqualität bedeuten. Der Meeresspiegelanstieg wird auch hier tiefer liegende Regionen mit Überflutung bedrohen, dazu gehören Mexiko, die Karibischen Staaten und Zentralamerika.

Die Regionen, die durch Flüsse aus den Anden mit Wasser versorgt werden, sehen sich vor ähnlichen Problemen wie die durch Flüsse aus dem Himalaya versorgten Regionen in Asien. Durch den Rückgang der Gletscher und die veränderten Niederschlagsmengen wird es zu einer Reduktion des Frischwassers kommen.

Einige Länder Lateinamerikas haben mit Anpassungsmaßnahmen begonnen und auch Forschungsarbeiten initiiert. Diesen Maßnahmen, beispielsweise bei der Kontrolle von Überschwemmungen und beim Küstenmanagement, fehlt laut IPCC oft noch die Effektivität: es mangelt an ausreichenden finanziellen und wissenschaftlichen Ressourcen sowie dem politischen Willen und der administrativen Zuverlässigkeit.[1]

Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern

In Europa beginnen Regierungsstellen, wissenschaftliche Forschungsinstitutionen, Anbauvereinigungen bereits mit einer systematischen Abschätzung der Auswirkungen des Klimawandels. Einige Forschungsvorhaben haben begonnen, detailliert zu erheben, welche Auswirkungen der Klimawandel auf einzelne, kleingliedrige Regionen haben wird. Es gibt auch erste Empfehlungen an Landwirte, wie sie auf Veränderungen am besten reagieren können. Die Anzeigen in landwirtschaftlich orientierten Zeitungen sind voll mit Informations- und Beratungsangeboten rund um den Klimawandel. Das sieht in den meisten Entwicklungsländern völlig anders aus, obwohl gerade tropische und subtropische Länder besonders betroffen sind. Die Regierungsinstitutionen nehmen das Problem Klimawandel kaum angemessen wahr, noch ist das derzeitige Regierungshandeln von Interesse für die ländlichen Räume geprägt. Viele Regierungen sind außerdem auch sehr finanzschwach und verschiedene afrikanische Länder sind auch durch Bürgerkriegssituationen geprägt. Vielerorts, auch gerade in Afrika, fehlt es an guten Forschungseinrichtungen. Daher sind mögliche Anpassungsmaßnahmen in Afrika wesentlich geringer als in Asien oder auch Lateinamerika.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Vgl. IPCC (2007): Klimaänderung 2007: Synthesebericht, Seite 12 f. (20 f. von 117 der PDF-Datei), Tabelle SPM.2. Beispiele einiger projizierter regionaler Auswirkungen (offizielle deutsche Übersetzung der Deutschen IPCC Koordinierungsstelle)

Weblinks

der Pflanzenproduktion in Nordrhein-Westfalen

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