Klimaänderungen in Niedersachsen

Aus Klimawandel
Abb. 1: Jahresmitteltemperatur in Niedersachsen 1981-2010.

Lage und Klima

Niedersachsen grenzt im Norden an die Nordsee und wird im Süden von Mittelgebirgen eingenommen. Im Nordosten geht Niedersachsen in das nordostdeutsche Tiefland über. Der Größte Teil des Bundeslandes gehört zum nordwestdeutschen Tiefland, das unter dem maritimen Einfluss der Nordsee und des Nordatlantiks steht. Die Winter sind hier mild und die Sommer eher kühl. In den Mittelgebirgen im Süden, die mit dem Harz eine Höhe von über 1100 m erreichen, macht sich die Höhenlage mit sowohl kühlen Wintern wie kühlen Sommern und stärkeren Niederschlägen als in den übrigen Regionen des Landes bemerkbar. Die nordöstlichen Randbereiche sind relativ trocken (Abb 1).[1]

Abb. 2: Veränderung der Jahresmitteltemperatur in Niedersachsen 1881-2017

Temperatur

Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur in Niedersachsen um 1,5 °C angestiegen. 2014 war mit 10,8 °C das bisher wärmste Jahr (Abb. 2).

In mancher Hinsicht aussagekräftiger als die Mitteltemperatur sind die sog. Kenntage wie Frosttage (Minimumtemperatur < 0 °C), Eistage (Maximumtemperatur < 0 °C), Sommertage (Maximumtemperatur > 25 °C) oder Heiße Tage (Maximumtemperatur > 30 °C). In den 1950er Jahren lag die Anzahl der Frosttage noch bei über 80 Tage im Jahr, in den 2010er Jahren bei nur noch ca. 60 Tagen. Die Sommertage sind dagegen seit 1951 um 16 Tage angestiegen.[1] Auch die Anzahl der heißen Tage hat deutlich zugenommen und sich gegenüber den 1950er Jahren verdreifacht (Abb. 3). Die Anzahl in den jüngsten außergewöhnlich warmen Jahren 2018-2020 ist in der Graphik nicht dargestellt. Sie betrugen nach den Klimastatusberichten des DWD 19 Tage für 2018, 15 Tage für 2019 und 10 Tage für 2020.[2][3] 2019 wurde im niedersächsischen Lingen (Emsland) sogar die deutschlandweite Rekordtemperatur von 42,6 °C gemessen.[4]

Abb. 3: Jährliche Anzahl der heißen Tage in Niedersachsen 1951-2017 und linearer Trend
Abb. 4: Jährliche Anzahl der Eistage in Niedersachsen 1951-2017 und linearer Trend

Im Gegensatz zu den heißen Tagen ist die Anzahl der kalten Tage und der Eistage (Abb. 4) seit den 1950er Jahren deutlich zurückgegangen. Besonders bei den Eistagen gab es dabei jedoch starke Schwankungen von Jahr zu Jahr. So gab es bei einem langjährigen Mittel von 18 Eistagen 1974 ein Jahr mit nur einem Eistag und 2010 mit über 50 Eistagen.[1]

Niederschlag

In Niedersachsen fallen im Jahresmittel rund 730 mm Niederschlag. Die Niederschläge schwanken sehr stark von Jahr zu Jahr, so fielen 1959 etwa 400 mm, 2007 rund 1000 mm. Dennoch lässt sich eine leichte Zunahme von 1881 bis 2017 von 100 mm feststellen, die vor allem auf den Winter und Herbst fällt, während der Somme so gut wie keine Veränderung zeigt. Auch die Anzahl der Tage mit Starkregen (10 mm/Tag und mehr) hat seit den 1950er Jahren leicht um 2,3 Tage zugenommen.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 DWD (2018): Klimareport Niedersachsen; Deutscher Wetterdienst, Offenbach am Main
  2. DWD (2020): Klimastatusbericht Deutschland Jahr 2019. Offenbach
  3. DWD (2021): Klimastatusbericht Deutschland Jahr 2020. Offenbach
  4. Bissoli, P., T. Deutschländer, F. Imbery u.a., DWD (2019): Hitzewelle Juli 2019 in Westeuropa – neuer nationaler Rekord in Deutschland

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