Klimaänderungen in Bayern
Das Klima in Bayern
Das bayerische Klima gehört zur warmgemäßigten Klimazone. Die bestimmenden Wetterlagen sind die der Westwindzone mit ihrem maritimen Einfluss. Sie sorgen für das Eindringen von Tiefdruckgebieten vom Atlantik her und führen im Winter zu eher höheren Temperaturen mit ausgiebigen Niederschlägen. Die Sommer sind in Bayern eher trocken. Besonders ausgeprägt sind in Bayern Föhn-Wetterlagen, auch wenn sie selten vorkommen. Sie entstehen aus Luftströmungen südlich der Alpen, die die Alpen überqueren und sich beim Abstieg auf der Nordseite im bayerischen Alpenvorland stark erwärmen. Im Winter und Frühling kann es dabei zu plötzlichen Schneeschmelzen kommen. Drei bis vier Mal im Jahr treten Vb-Wetterlagen auf, die feuchte Luft vom Mittelmeer östlich um die Alpen herumführen und in Bayern starke Niederschläge und Überschwemmungen bewirken können. Bayern hat aber auch Anteil am kontinentalen Klima Osteuropas, was im Winter zu Kaltlufteinbrüchen führen kann.[1]
Temperaturänderungen
Die Jahresmitteltemperatur betrug für die Periode 1971-2000 7,8 °C, mit großen Unterschieden zwischen Sommer (16,2 °C) und Winter (0,5 °C). Je nach Höhenlage können die Jahresmitteltemperaturen wie in Unterfranken auch 10 °C erreichen oder wie im Allgäu nur 6 °C. Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur um 1,4 °C angestiegen und liegt im neuen Jahrhundert bei über 8,0 °C. Der Anstieg übertrifft leicht den Trend für Deutschland von 1,3 °C und deutlich den globalen Trend von fast 1,0 °C.[1] Deutliche Änderungen zeigen sich auch bei den Kenntagen: Die Sommertage haben seit den 1950er Jahren um 23,7 Tage pro Jahr zugenommen und die Heißen Tage um 8,4 Tage pro Jahr. Dagegen haben die Frosttage im selben Zeitraum um 23,9 Tage pro Jahr und die Eistage um 13 Tage pro Jahr abgenommen.
Niederschlagsänderungen
Die mittleren jährlichen Niederschläge liegen bei 945 mm und damit deutlich über dem Deutschland-Mittel von ca. 800 mm. Starke Unterschiede finden sich zwischen Mittel- und Nordwestbayern mit ca. 600 mm und den bayerischen Alpen mit bis zu 1800 mm. Zwischen 1881 und 2014 haben die mittleren Jahresniederschläge in Bayern um gut 10 % zugenommen, besonders stark im Winter mit 28 %, kaum dagegen im Sommer. Regional ist es im Sommer auch zu Abnahmen des Niederschlags gekommen, so um bis zu -25 % im unteren Maingebiet. Der Temperaturanstieg hat dazu geführt, dass die Niederschläge im Winterhalbjahr immer weniger als Schnee, sondern als Regen fallen. Als Folge hat sich die Dauer der Schneedecken von den 1950er Jahren bis ca. 2010 in den Mittelgebirgen um 7-9 Tage verringert, in den Alpen sogar um 11 Tage.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2015): Klima-Report Bayern 2015 - Klimawandel, Auswirkungen, Anpassungs- und Forschungsaktivitäten, München, https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/forschung/klimareport2015.htm
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