Aktuelle Klimaänderungen (einfach)
Alle reden vom Klimawandel. Aber woher wissen wir, dass sich das Klima wandelt und was passiert da eigentlich?
Wetter und Klima
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass Klima nicht dasselbe wie Wetter ist. Das Wetter kann sich von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag ändern.
Das Klima aber kann über viele Jahrzehnte und Jahrhunderte stabil bleiben. Klima ist das durchschnittliche Wetter mit allen seinen Schwankungen über einen längeren Zeitraum. Wenn wir dieses Jahr einen kalten Winter haben mit sehr viel Schneefall und nächstes Jahr einen Winter ohne nennenswerten Frost, dann sind das lediglich Wetteränderungen.
Wenn aber z.B. die Winter in den nächsten 20 Jahren im Mittel deutlich wärmer sein werden als die Winter in den letzten 20 Jahren, dann liegt eine Klimaänderung vor.
Unser Wissen über den Klimawandel
Nun liest man in der Zeitung, das globale Klima habe sich schon verändert, es sei wärmer geworden.
Aber woher weiß man denn, wie sich das Klima global, also auf der ganzen Erde, verändert hat? Hat man da überall nachgemessen, und das über mehrere Jahrzehnte? Tatsächlich wird seit etwa 150 Jahren an so vielen Orten auf der Erde die Temperatur gemessen, dass man daraus einen Mittelwert für die ganze Erde bilden kann. Natürlich sind die Abstände zwischen den Messstationen in manchen Gebieten, z.B. in der Sahara oder auf den Ozeanen, sehr viele größer als in anderen, z.B. in einem Land wie Deutschland. Man behilft sich dann mit groben Schätzungen. Seit etwa 30 Jahren ist aber noch eine andere Möglichkeit, die Temperatur auf der Erde zu bestimmen, hinzu gekommen: Messungen von den um die Erde kreisenden Satelliten aus. Satelliten können alle Bereiche der Erdoberfläche erfassen. Leider können sie aber nicht die Temperatur direkt messen, sondern nur die Strahlung, die vom Erdboden ausgeht. Daraus muss man dann die Temperatur ableiten, was nicht ganz einfach ist und manchmal auch zu Fehlern führt.
Die Atmosphäre ist wärmer geworden
Die Luft-Temperatur wird im allgemeinen in 2 m Höhe über dem Erdboden gemessen, in der unteren Luftschicht also, in der wir Menschen leben. Diese Messungen haben ergeben, dass sich diese untere Atmosphäre in den letzten 100 Jahren um 0,8 °C (Grad Celsius) erwärmt hat.
Das klingt wenig, wenn wir daran denken, dass Temperaturschwankungen an einem einzigen Tag oft mehrere Grad Celsius betragen. Aber dabei handelt es sich um Wetter-, nicht um Klimaänderungen. In der letzten Eiszeit lagen die Temperaturen 4 bis 5 °C niedriger als heute, und es dauerte einige Jahrtausende, bis die warmen Temperaturen der gegenwärtigen Warmzeit erreicht wurden. Vor diesem Hintergrund ist eine Erwärmung um 0,8 °C in 100 Jahren eine relativ starke Erwärmung. Hinzu kommt, dass die globale Mitteltemperatur gerade in den letzten 25 Jahren besonders stark gestiegen ist. Die zehn wärmsten je gemessenen Jahre liegen alle in den letzten 12 Jahre seit 1998.
Die Erwärmung ist jedoch nicht überall auf der Erde gleich stark gewesen. Im allgemeinen haben sich die Kontinente stärker erwärmt als die Ozeane. Das liegt daran, dass Wasser nur sehr langsam seine Temperatur ändert, was man auch an dem Wechsel vom Winter- zum Sommerhalbjahr sehen kann, bei dem das Wasser sich viel langsamer erwärmt als das Land. Außerdem hat es eine besonders starke Erwärmung von fast 2 °C in den nördlichen Breiten der Nordhalbkugel gegeben, also im Norden Kanadas und in Sibirien. Der Grund ist, dass aufgrund der allgemeinen Erwärmung weniger Schnee und mehr Regen in diesen Breiten gefallen ist. Schneeflächen reflektieren Sonnenstrahlen wieder in den Weltraum zurück. Ihre Energie ist damit verloren. Dunkler Boden dagegen nimmt die Sonnenstrahlen auf und wandelt sie in Wärmestrahlen um, die die unteren Luftschichten aufwärmen.
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