Eugen Onegin

Aus Weltliteratur

Eugen Onegin ist ein Roman in Versen von Alexander Puschkin aus dem Jahr 1833. 1840 erschien die erste deutsche Übersetzung.

Inhalt

Jewgeni Onegin, ein junger Petersburger Müßiggänger, hat alle Genüsse des Großstadtlebens ausgekostet und empfindet nur noch ein Gefühl innerer Leere. Eine Erbschaft macht ihn unvermittelt zum Gutsbesitzer, worauf er die Stadt verlässt, um sich als Agrarier zu versuchen. Nach wenigen Tagen ekelt ihn das Landleben jedoch ebenso an. Sein ebenfalls noch junger Nachbar Lenskij, ein schwärmerischer Dichter, der in Göttingen studiert hat, führt ihn im Haus der Larins ein, mit deren Tochter Olga er sich im Lauf der Geschichte verlobt. Die ältere, Tatjana, verliebt sich in Eugen und gesteht es ihm in einem Brief. Eugen erklärt, dass er für die Ehe nicht geeignet ist, weist auf die Vergänglichkeit von Mädchenschwärmereien hin und warnt sie vor allzu voreiligen Bindungen. An Tatjanas Namenstag tanzt er demonstrativ nur mit ihrer Schwester. Lenskij ist darüber empört und schickt ihm aus Eifersucht eine Forderung. Eugen tötet ihn im Duell und verlässt, über den Ausgang des Duells schwermütig geworden, sein Landgut. Olga tröstet sich bald und heiratet einen Ulanenoffizier; Tatjana wird in Moskau mit einem General verheiratet. Zufällig trifft Eugen sie in Moskau auf einem Ball wieder und diesmal verliebt er sich tatsächlich in sie. Er gesteht ihr nun seinerseits in einem Brief seine Liebe, doch Tatjana weist ihn ab, obwohl auch sie ihn noch immer liebt.

Bedeutung und Wirkung

Der Versroman gilt als ein Meisterwerk der russischen Literatur. Mit ihm leitete Puschkin die Periode des großen, realistisch-poetischen Romans ein. Zum ersten Mal in der russischen Literatur tauchen hier Menschen auf, die sich auch in der damaligen Gesellschaft zu tausenden wiederfanden. Allen voran Eugen Onegin als Prototyp des „überflüssigen Menschen“. Der Realismus spiegelt sich aber ebenso in den mehr als hundert Nebenfiguren.

Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponierte nach einem Libretto seines Bruders, das auf Puschkins Vorlage basierte, die Oper Eugen Onegin mit dem Untertitel Lyrische Szenen, die am 29. März 1879 im Moskauer Maly-Theater uraufgeführt wurde. Das Thema wurde von John Cranko als Ballett zur Musik Tschaikowskis umgesetzt und 1965 vom Stuttgarter Ballett uraufgeführt.

Außerdem gibt es verschiedene Verfilmungen, zuletzt Onegin (1999) mit Ralph Fiennes in der Titelrolle.

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eugen Onegin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.