Die Vögel
In der Komödie Die Vögel (Ornithes) beschreibt Aristophanes die Machtergreifung der Vögel von den Göttern mit Hilfe zweier Athener Exilanten Peithetairos (von griech. Πειθεταίρος= Berater) und Euelpides (von griech. Ευελπίδης = gute Hoffnung). Das Stück besteht aus fünf Akten.
Inhalt
Erster Akt
Vorstellung von Peithetairos und Euelpides die aus Athen wegziehen um eine neue Stadt zu gründen in der Geld wie Dreck weggeworfen wird um nicht daran zu ersticken. Wie sich im Verlauf des Stückes herausstellt ist Peithetairos aus eigenem Antrieb aus Athen gezogen, während Euelpides nur mitgegangen ist um den Gläubigern zu entkommen. Sie kommen an den Palast des Königs der Vögel. Euelpides versucht ihn zu rufen und werden von seinem Sklaven, einem phantastischen Vogel, angesprochen der sie für Vogelsteller hält und ihnen mit dem Tod droht. Euelpides behauptet dass sie Vögel sind denen in Folge der Mauserung das Federnkleid vollständig fehlt. Peithetairos bittet um Audienz und deutet an dass durch seinen Rat die Vögel die Herrschaft wiererlangen können. König Wiedehopf tritt auf und es stellt sich heraus das er ebenfalls einst ein Athener war der von den Menschen schlecht behandelt wurde und sich deshalb den Vögeln zuwendete. Leider sei die Macht der Vögel nicht sehr groß. Peithetairos rät die macht zu vergrößern indem eine Stadt im Himmel gebaut werden soll, der schließlich das Reich der Vögel ist. Ist die Stadt erst gebaut können die Vögel die Macht ergreifen, da jeder Transfer zwischen Menschen und Götter bei Tag durch die Adler und bei Nacht durch die Eulen kontrolliert werden kann. Wenn sich die Götter wiedersetzen können sie durch Hunger (mittels Blockade) zur Einsicht gebracht werden. Allerdings muss die Stadt fertiggebaut sein bevor die Götter etwas merken um vor Ihnen geschützt zu sein. König Wiedehopf stimmt zu allerdings muss erst das Vogelparlament zustimmen. Die Nachtigall soll das Parlament zusammenrufen.
Zweiter Akt
Die Vertreter der Vogelarten treffen ein und werden von König Weidehopf vorgestellt. Der König trägt den Plan des Menschen Peithetairos vor. Der Chorführer wirft dem König vor dass er auf einen Menschen hört, obwohl er allen Vögeln eingeschärft hat dass es eine ewige Fendschaft zwischen Vögel und Menschen gibt. Zudem hat Peithetairos noch nicht einmal den Bratspieß weggelegt mit dem Vögel gegrillt werden. Erneute Drohung Peithetairos und Euelpides zu töten. Die Pläne werden als Schlingen bezeichnet um alle Vögel an den Spieß zu bringen. Der König kann die Vögel überzeugen den Plan anzuhören und die Vögel nehmen in schließlich an. Peithetairos schmeichelt den Vögel indem er Ihnen sagt dass sie einst Könige waren und die Götter ihnen die Macht entrissen haben. Wenn die Vögel eine Stadt bauen die am horizont Ihre Stützmauern hat und sich über die Erde wölbt könne sie die Herrschaft wiedererlangen indem sie einerseits die Menschen einschüchtern und andereseits die Götter durch das Abfangen der Opfer (diese wurden verbrannt, der Rauch diente den Göttern als Essen) aushungern. Die Vögel stimmen zu.
Dritter Akt
Peithetairos und Euelpides verwandeln sich in Vögel. Sie überlegen wie sie die Stadt nennen sollen. Die Überlegungen Neu Sparta und schöne Aussicht werden verworfen, man einigt sich auf Vogelwolkenheim. Xanthias den Peithetairos aus Aristophanes Stück die Frösche kennt tritt auf. Zur Stadtgründung treten die notwendigen Personen auf: Zunächst ein Priester für die Opfergaben und natürlich um sich finaziell abzusichern Dann ein Poet um die Stadt zu besingen. Peithetairos will ihn zunächst hinausprügeln wird aber von Xanthias überzeugt dass es besser ist den Poeten zu beschenken damit er Lobhymen über die Stadt dichtet. Ein Wahrsager der droht eine düstere Zukunft vorauszusagen wenn er nicht bezahlt wird. Der Wahrsager wird auf Befehl des Peithetairos von Xanthias verprügelt. Ein Stadtplaner (Meton) der seine Dienste anbietet und ebenfalls von Xanthias verprügelt wird Ein attischer Stadtvogt der Bestechungsgelder will, da er ansonsten unvorteilhafte Dokumente von Peithetairos veröffentlicht. Nachdem Peithetairos scheinbar einlenkt wird der Stadtvogt von Peithetairos und Xanthias verprügelt.
Vierter Akt
Die Stadt ist fertiggestellt. Alle am Bau der Stadt beteiligten Vogelarten werden aufgezählt, ebenso wie ihre Taten. Ein Wächter eilt herbei und berichtet dass sich ein Gott in die Stadt begeben hat, wie sich herausstellt handelt es sich um Iris die von den Göttern zu Erde gesandt wurde. Sie droht den Vögeln, Peithetairos prophezeit ihr dass die Götter bald zu ihnen aus Hunger auf allen Vieren angekrochen kommen. Anschließend verkündet ein Herold die Unterwerfung von Groß-Athen. Die zunächt wiederstrebenden Athener konnten dadurch übrzeugt werden dass Vogelschwärme die Sonne verdunkelten und gedroht wurde die Stadt in Vogelkot zu ersticken.
Fünfter Akt
Prometheus, erst vor kurzem von Herakles vom Felsen befreit, tritt auf und wird von Peithetairos freundlich begrüßt. Prometheus erzählt ihm von der Fastenzeit im Olymp und prophezeit Peithetairos dass eine Delegation zu Verhandlungen von Zeus geschickt wird. Nicht nur die Götter des Olymps hungern, da sich die Stadt über den gesamten Erdkreis erstreckt hungern auch die Barbarengötter die sich bei Zeus beschweren.Prometheus stellt den Sprecher der Barbarengötter Triball vor. Er wird neben Poseidon und Herakles an der Delegation der Götter teilnehmen. Prometheus drängt Peithetairos keinen Vertrag mit den Göttern abzuschließen, ehe er nicht Basileia von Zeus zur Gemahlin bekommen hat. Peithetairos ist zunächst nicht angetan wird aber durch Prometheus überzeugt der ihm prophzeit dass er durch Basileia auch Zeus Szepter erhält, d.h. König wird. Um bei den Verhandlungen einen Vorteil zu haben werden zwölf Hühner, sogenannte Rebellen, am Bratspieß hingerichtet. Durch den Duft werden Triball und Herakles von der notwendigkeit der Unterwerfung der Götter und der Notwendigkeit der Heirat Basileias mit Peithetairos überzeugt, der warnende Poseidon wird überstimmt. Peithetairos wird auf dem Olymp eingeladen und bei seiner Rückkehr von den Vogelchören wie ein Herrscher begrüßt. Der Schluß stellt die Hochzeitsfest mit Basileia dar auf der die Götter vertreten sind und die Vögel in militärischer Formation vorbeidefilieren.
Interpretation
Das Werk gilt als Kritik an der damaligen Politik Athens insbesondere von Perikles, das sich von einem Primus inter Pares im Seebund zu einem Imperium gewandelt hatte und seine Macht gegenüber Bundesgenossen durch Drohungen durchsetzte. Dieser Machtwille führte zum Peloponnesischen Krieg. Des Weiteren werden einzelne Berufsgruppen herausgehoben und verstärkt kritisiert. Aufgrund seiner szenischen Geschlossenheit wird "Die Vögel" häufig als das gelungenste Stück des Dichters bezeichnet.
Wirkung
Moderne Adaptionen des Stückes gaben Johann Wolfgang von Goethe und Peter Hacks.
Unterricht
Literatur
Weblinks
- Die Vögel Text in der Übersetzung von Ludwig Seeger bei Zeno.org
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Die Vögel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |