Arthur Miller

Aus Weltliteratur
Arthur Miller

Arthur Aster Miller (* 17. Oktober 1915 in New York City; † 10. Februar 2005 in Roxbury, Connecticut) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Leben

Arthur Miller gilt als wichtiger gesellschaftskritischer Dramatiker der neueren Zeit. Seine sozial- und zeitkritischen Dramen wenden sich gegen den so genannten American Way of Life, bei dem der berufliche Erfolg im Mittelpunkt steht. Immer wieder stellte Miller die ethische Verpflichtung des Einzelnen in den Vordergrund.

Miller wurde 1915 als Kind einer jüdischen Familie in New York geboren. Nach der Insolvenz der elterlichen Schneiderei im Jahre 1929 siedelte die polnische Immigrantenfamilie von Isadore und Augusta Miller mit ihren weiteren Kindern Kermit und Joan nach Brooklyn über. Nach seinem High-School-Abschluss arbeitete er in verschiedenen Jobs bis zu seiner Aufnahme an die University of Michigan im Jahre 1934. Hier hatte er sich zunächst für Journalismus eingeschrieben, wechselte aber 1936 ins Hauptfach Englisch. Auslöser zum Wechsel war der Gewinn des Avery Hopwood Award in Drama für sein Stück No Villain. Nach diesem Erfolg wurden mehrere Stücke von Miller in Ann Arbor und Detroit bis zu seinem Uniabschluss im Jahre 1938 aufgeführt.

Miller wurde 1949 als gerade erst 33-jährigem Autor der Pulitzer-Preis für sein Drama Death of a Salesman (Tod eines Handlungsreisenden) verliehen.

Parallelen seiner Filme zur McCarthy-Ära in den USA der 1950er Jahre und die damit einhergehende so genannte Kommunistenjagd brachten Miller viele berufliche und private Schwierigkeiten. 1957 wurde Miller verurteilt, da er sich weigerte, vor einem Untersuchungsausschuss Namen von ihm bekannten Kommunisten zu nennen. Das Urteil wurde nach Ende der Kommunistenhysterie zurückgenommen, wodurch sich Miller beruflich wieder etablieren konnte und seine Stücke bis heute immer wieder aufgeführt und gefeiert werden.

Arthur Miller war drei Mal verheiratet. Das erste Mal mit Mary Grace Slattery 1940, mit der er eine Tochter Jane Ellen (* 1944) und einen Sohn Robert A. (* 1947) hatte. Nachdem er über den Regisseur Elia Kazan den Hollywood-Star Marilyn Monroe kennen gelernt hatte, ging die Ehe mit Mary Grace Slattery in die Brüche. 1956 heiratete er Marilyn Monroe; die Ehe hielt bis Januar 1961. Diese Ehe ließ den Intellektuellen ins Visier der Klatschpresse geraten. Für seine Ehefrau arbeitete er eine Kurzgeschichte in ein Drehbuch um, das mit ihr in einer Hauptrolle unter dem Titel Misfits – Nicht gesellschaftsfähig von John Huston verfilmt wurde. Von 1962 bis zu deren Tod 2002 war er mit der österreichischen Fotografin Inge Morath verheiratet, mit der er einen Sohn, Daniel, und eine Tochter, Rebecca Miller (* 1962), hat.

Zuletzt hatte Miller immer wieder Stellung gegen die US-Politik von George W. Bush bezogen. Miller äußerte sich außerdem mehrmals als Atheist; zuletzt in der Reihe The Atheist Tapes mit Jonathan Miller (nicht verwandt). Seine Werke wurden von seiner Weltanschauung beeinflusst.

Miller starb am 10. Februar 2005 im Alter von 89 Jahren in Roxbury im US-Bundesstaat Connecticut. Wie eine Mitarbeiterin mitteilte, starb Miller am Abend an Herzversagen. Nach Medienberichten litt Miller an einer Krebserkrankung und zuletzt zudem unter anderem an einer Lungenentzündung.


Bedeutung und Wirkung

Seine Bedeutung wird meist anhand seines erfolgreichsten und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Stücks, Death of a Salesman (Tod eines Handlungsreisenden, 1949) belegt, in dem er präzise die Traumwelt des Protagonisten Willy Loman analysiert und zerlegt. Jene Traumwelt kann als Abbild der zeitgenössischen US-amerikanischen Gesellschaft aufgefasst werden, welche sowohl in der Bühnendarstellung als auch in der Realität nicht mehr entlang der Idealvorstellungen (American Dream) existiert, sondern lediglich ein im Zusammenbruch begriffenes Überbleibsel von ersehnten Zuständen ist.

Seine Stücke werden bis heute immer wieder aufgeführt und gefeiert. Der Tod eines Handlungsreisenden hat auch heute nichts von seiner Aktualität verloren. Das Werk, das neben dem Pulitzer-Preis 1949 den Tony Award erhielt, einen der begehrtesten US-Bühnenpreise, wurde 1999 erneut mit diesem Preis ausgezeichnet, dieses Mal als bestes Revival in einer Broadway-Saison. Millers Drama über den Niedergang der Ideale der US-amerikanischen Gesellschaft wurde 1985 unter der Regie von Volker Schlöndorff verfilmt. Als Darsteller des Willy Loman trat Dustin Hoffman auf, sein Sohn Biff wurde verkörpert von John Malkovich.

Arthur Miller lieferte mit seinen Werken auch Parallelen zu politischen Zuständen und Entwicklungstendenzen im zeitgenössischen Kontext. Sein Drama The Crucible (dt. Hexenjagd, verfilmt 1957: Hexenjagd (auch bekannt unter dem Titel Die Hexen von Salem) von Raymond Rouleau mit Simone Signoret und Yves Montand und 1996: Hexenjagd von Nicholas Hytner mit Daniel Day-Lewis und Winona Ryder), welches auf wahren Begebenheiten basiert, gibt die Ereignisse in Salem im Jahr 1692 wieder, als einige der letzten Hexenverbrennungen durchgeführt wurden. Die Entwicklung hin zu diesen Verbrechen ist gekennzeichnet durch eine Art Hetzkampagne, die durch Intrigen und persönliche Interessen vorangetrieben und verschärft wird.

Werke

Literatur

Weblinks

Arthur Miller Linksammlung auf dem Hamburger Bildungsserver


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