Wetterextreme und Klimawandel

Aus Klimawandel
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Für die regionalen Folgen des Klimawandels von besonderer Bedeutung sind mögliche Veränderungen von Extremereignissen wie Hitzeperioden, Starkniederschläge und Hochwasserereignisse, Stürme (siehe Hurrikane, Tornados) und Sturmfluten. Sie können zu Naturkatastrophen mit erheblichen Schäden und dem Verlust von Menschenleben führen. Katastrophen der letzten Jahre wie die Überschwemmungen am chinesischen Jangtse 1998, das Jahrhunderthochwasser am Mississippi 1993, der europäische Hitzesommer 2003 oder die Elbeflut 2002 haben nicht nur wegen der Opfer und Schäden, sondern auch wegen der möglichen Beziehung zum anthropogenen Klimawandel in der Öffentlichkeit besondere Aufmerksamkeit erregt. Dabei hat die Frage, ob extreme Wetterereignisse in letzter Zeit zugenommen haben und künftig weiter zunehmen könnten und ob diese Zunahme auf den Klimawandel zurückzuführen ist, eine zentrale Rolle gespielt.

Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme kommen dem Interesse der Medien entgegen, den Klimawandel als katastrophales Ereignis darzustellen. Und so vermitteln zumindest die Medienberichte den Eindruck, dass die Welt in jüngster Zeit von immer mehr und immer stärkeren Unwettern heimgesucht wurde. Tatsächlich zugenommen haben in jüngster Zeit die ökonomischen Kosten von wetterbedingten Naturkatastrophen. So haben sich etwa die volkswirtschaftlichen Schäden durch große Überschwemmungskatastrophen von 22 Mrd. US$ in den 1960er Jahren auf 234 US$ in den 1990er Jahren mehr als verzehnfacht.[1] Der Hauptgrund dafür liegt allerdings in der zunehmenden Zahl von Menschen und den höheren Sachwerten in Gebieten, die durch Extremereignisse gefährdet sind. Dazu gehören insbesondere Küstenstreifen und Flussauen, in denen sich Siedlungen und Infrastrukturanlagen konzentrieren. Ob auch die Verursacher dieser Schäden, nämlich die meteorologischen und hydrologischen Extreme, in Anzahl und Stärke zugenommen haben, lässt sich weniger leicht bestimmen und muss bei jedem Typ von Extremereignis für sich entschieden werden.

Noch schwieriger ist es, einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Wetterereignissen und dem globalen Klimawandel nachzuweisen. Bei einem einzelnen Vorkommen wie etwa der europäischen Hitzewelle im August 2003 oder der Elbeflut im Jahre 2002 ist das nicht möglich, da solche außerordentlichen Ereignisse ebenso ein Ergebnis der natürlichen Klimaschwankung sein könnten. Erst eine signifikante statistische Häufung von Starkregen, Stürmen oder Dürren im Einklang mit den Veränderung des mittleren Klimas kämen als Grundlage für den Nachweis des Zusammenhangs in Frage. Physikalische Überlegungen legen es zwar nahe, bei einer Zunahme der Durchschnittstemperatur auch eine Zunahme von Hitzeperioden sowie starken Niederschlägen in einigen Regionen und Trockenheit in anderen zu erwarten (bei Stürmen sind die Zusammenhänge schwieriger zu beurteilen) und insofern liegen solche Vorkommnisse in der "Logik" des Klimawandels. Beweisen lässt sich dieser Zusammenhang jedoch gegenwärtig nicht, da Extremereignisse per definitionem sehr selten sind und es daher in den meisten Fällen keine ausreichenden statistischen Datenreihen gibt. Für die Zukunft sagen Klimasimulationen zwar eine statistische Zunahme von Extremereignissen voraus, können das aber aufgrund begrenzter Rechnerkapazitäten nicht für einzelne Regionen und bestimmte Zeiträume leisten.

Einzelnachweise

  1. Berz, G. und W. Kron (2005): Überschwemmungskatastrophen und Klimaänderung: Trends und Handlungsoptionen aus (Rück-)Versicherungssicht, in: Lozán, J.L. u.a.(Hg.): Warnsignal Klima: Genug Wasser für alle? Wissenschaftliche Fakten, Hamburg, 264-269

Weblinks

Siehe auch


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