Folgen des Meeresspiegelanstiegs (einfach): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klimawandel
Zeile 9: Zeile 9:


Solche Deltas sind nun auch durch den Meeresspiegelanstieg besonders gefährdet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie nicht ausreichend durch Deiche und Sperrwerke geschützt sind. So ist das Rhein-Delta hinter den aufwendigen Schutzanlagen, die der niederländische Staat errichtet hat, auf absehbare Zeit ziemlich sicher. Anders sieht es dagegen für das Ganges-Delta in Bangladesch und das Nil-Delta in Ägypten aus.
Solche Deltas sind nun auch durch den Meeresspiegelanstieg besonders gefährdet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie nicht ausreichend durch Deiche und Sperrwerke geschützt sind. So ist das Rhein-Delta hinter den aufwendigen Schutzanlagen, die der niederländische Staat errichtet hat, auf absehbare Zeit ziemlich sicher. Anders sieht es dagegen für das Ganges-Delta in Bangladesch und das Nil-Delta in Ägypten aus.
Beispiele:
* [[Nildelta]]
* [[Bangladesch]]


== Sandküsten ==
== Sandküsten ==

Version vom 16. Mai 2008, 17:43 Uhr

Die Mündung der Elbe: ein Ästuar

Welche Küsten sind durch den Meeresspiegelanstieg besonders bedroht? Es gibt steile Felsküsten und flache Sandküsten, Küsten mit vielen Flussarmen und Küsten mit viel Vegetation. Du kannst dir gut vorstellen, dass Felsküsten nicht so stark durch einen Anstieg des Meeresspiegels gefährdet sind. Hier leben aber auch nicht viele Menschen; es gibt kaum Städte, Hafen- und Industrieanlagen. Große Städte mit riesigen Häfen findet man aber an flachen Küsten. Vor allem an Flussmündungen gibt es zahlreiche Millionenstädte und auch oft eine dichte Landbevölkerung.

Das Nildelta - rechts der Suez-Kanal

Deltas

Zu den flachen Küsten, gehören die Delta-Küsten. Deltas sind besondere Flussmündungen, die sich z.B. von Ästuaren deutlich unterscheiden. Den Unterschied kannst du leicht aus den beiden Abbildungen rechts erkennen. Deltagebiete sind sehr fruchtbar, weil in ihnen die Flüsse nährstoffreiche Sedimente abgelagern. Daher haben sich in zahlreichen Deltas schon immer viele Menschen angesiedelt. Es gibt auf der Erde einige große Deltas mit bekannten Städten und einer hohen Bevölkerungsdichte, z.B. das Rhein-Delta, das Nil-Delta, das Ganges-Brahmaputra-Delta oder das Mississippi-Delta.

Einige Deltas sind auch ohne den globalen Meeresspiegelanstieg gefährdet. Wenn die Flüsse nicht ständig Sedimente nachliefern, sinken die Deltas langsam ab. Durch verschiedene Maßnahmen hat der Mensch den Sedimenttransport behindert, z.B. durch große Stauseen am Oberlauf der Flüsse, in denen sich Sedimente ablagern. Oder durch viele kleine Staubecken zur Bewässerung von Feldern. Manche Deltagebiete sind dadurch um bis zu 10 cm in 10 Jahren abgesunken und wurden teilweise vom Meer überspült. In dicht besiedelten Deltas kommen noch andere Problem hinzu: Die Menschen pumpen Grundwasser aus den tieferen Schichten der Deltas und sie bauen darauf Städte und Industrieanlagen mit vielen schweren Gebäuden. Beides lässt die Oberfläche der Deltas zusätzlich absinken.

Solche Deltas sind nun auch durch den Meeresspiegelanstieg besonders gefährdet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie nicht ausreichend durch Deiche und Sperrwerke geschützt sind. So ist das Rhein-Delta hinter den aufwendigen Schutzanlagen, die der niederländische Staat errichtet hat, auf absehbare Zeit ziemlich sicher. Anders sieht es dagegen für das Ganges-Delta in Bangladesch und das Nil-Delta in Ägypten aus.

Beispiele:

Sandküsten

Strand auf der Nordseeinsel Juist

Auch Sandküsten sind durch den Meeresspiegelanstieg gefährdet. Sie bilden oft die Außenfront von Deltas und an ihnen liegen viele schöne Badestrände. Sanküsten machen etwa 20% der globalen Küstenlinie aus. Der Rückzug der Strandlinie kann auch bei einem geringen Meeresspiegelanstieg beträchtlich sein, da Strandoberflächen oft nur in einem sehr flachen Winkel ansteigen. So kann ein Meeresspiegelanstieg von 1 m den Verlust eines 50-100 m breiten Küstenstreifens zur Folge haben. Schon gegenwärtig befinden sich 70% der weltweiten Sandstrände durch Erosion auf dem Rückzug. Als Hauptursache kommt dafür der weltweite Meeresspiegelanstieg der letzten Jahrzehnte in Frage. Einzelne Stürme spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die durch Stürme zerstörten Küstenlinien werden nach einer gewissen Zeit durch Strömungen und Ablagerungen immer wieder neu aufgebaut.

Küstennahe Feuchtgebiete

Ihr kennt sicher alle die Watten und Marschen an der Nordseeküste. Solche feuchten Küstenzonen gibt es auch in anderen Ländern. Eine besondere Form feuchter Küsten sind die Mangrovenwälder in den Tropen. Die Feuchtgebiete an den Küsten sind ebenfalls sehr flach, und nur die Marschen sind manchmal durch Deiche geschützt. Allerdings können küstennahe Feuchtgebiete durch Sedimentation oder Pflanzenwachstum mit einem langsamen Anstieg des Meeresspiegels vertikal mitwachsen. Der Verlust von Feuchtgebieten auf der Seeseite kann außerdem durch eine Wanderung landeinwärts wettgemacht werden, falls die angrenzenden Gebiete tief liegen und nicht durch menschliche Schutzmaßnahmen abgesperrt sind.

Zu den besonders bedrohten Feuchtgebieten gehören die Mangrovenwälder, die gegenwärtig etwa 8% der weltweiten Küstenlinien einnehmen. Mangrovenwälder kommen in tropischen und subtropischen Deltagebieten, Ästuaren, Lagunen und anderen Küsten dort vor, wo es Ebbe und Flut gibt. Sie sind wertvolle Ökosysteme, da sie wichtige Laich- und Aufwuchsgebiete für Fische, Krebse und Garnelen beherbergen. Außerdem schützen sie die Küsten vor Erosion durch Wellen und Sturmfluten. An vielen Küsten sind Mangrovenwälder schon heute durch Holzgewinnung stark geschädigt. Bei einem Anstieg des Meeresspiegels könnten manche Mangrovenwälder nicht mehr überleben. Die Folge ist ein verminderter Schutz der Küsten gegen den Meeresspiegelanstieg.

Korallenriffe

Weltweite Verbreitung von Korallenriffen

Durch den Meeresspiegelanstieg gefährdet ist auch ein anderer sehr wirksamer natürlicher Küstenschutz, nämlich die ebenfalls in den Tropen verbreiteten Korallenriffe. Korallenriffe gelten heute neben dem tropischen Regenwald als artenreichster Lebensraum der Erde. Der Fischreichtum in Korallenriffen ist eine bedeutende Quelle für die Ernährung vieler Küstenbewohner. Korallenriffe liefern Baustoffe und sind ein Paradies für Taucher. Riffbarrieren wirken als Wellenbrecher und schützen tropische Küsten vor Erosion.

Schon heute sind 50% der Korallenriffe durch menschliche Aktivitäten gefährdet. Dazu zählen Indutrieanlagen an der Küste, die Verschmutzung der Gewässer, der Tourismus und die Verstädterung. Die fortschreitende Erwärmung und Versauerung der Ozeane gefährdet die Korallen zusätzlich. Eine schwerwiegende Folge ist die berüchtigte Korallenbleiche, die ein Zeichen für kranke und absterbende Korallen ist. Auch der Meeresspiegelanstieg bedeutet eine Gefahr für die Korallen. Zwar könnten gesunde Korallenriffe mit einem Meeresspiegelanstieg von 10mm pro Jahr mitwachsen. Ob das auch für die heutigen unter vielfachem Stress stehenden Koralleriffe gilt, ist jedoch sehr fraglich.

Regionale Folgen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Korallen Artikel über Korallen bei Helles-Koepfchen.de


Dieser Artikel ist ein Originalartikel des Klima-Wiki und steht unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können in den meisten Fällen durch Anklicken dieser Mediendateien abgerufen werden und sind andernfalls über Dieter Kasang zu erfragen.