Änderung der Klimazonen: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Simulationen mit den aktuellen CMIP6-Modellen (für den 6. IPCC-Bericht 2021/22) und dem hohen Szenario SSP5-8.5 wird sich die Temperatur über der globalen Landfläche im Mittel um 5,6 °C erwärmen. Das führt dazu, dass sich die warmen Klimate in ihrer Fläche ausdehnen und die kalten Klimate schrumpfen. So nimmt der Anteil der tropischen Regionen an der gesamten Landfläche der Erde von 22,5% im Zeitraum 1990-2019 auf 26,4% zu. Der Flächenanteil des Trockenklimas steigt von 31% auf 34,6%. Der Flächenanteil des Warmgemäßigten Klimas bleibt dagegen etwa gleich bei 13,8%. Das Boreale Klima nimmt insgesamt von 25,8% auf 23,6% leicht ab, wobei sich besonders das sommerheiße feuchte Kontinentalklima (Dfa) sowohl auf dem nordamerikanischen wie auf dem eurasischen Kontinent von 1,7% auf 10% der globalen Landfläche sehr stark ausdehnt und deutlich nach Norden auf Kosten des Subarktischen Klimas (Dfc) verschiebt (vgl. Abb. und Abb.). Einen deutlichen Rückgang verzeichnet das Eis- bzw. Polare Klima von 6,5% 1990-2019 auf 2,9% im Zeitraum 2071-2100, das sich im Gegensatz zu den anderen Klimaten nicht weiter nach Norden ausdehnen kann.<ref name="Bayar 2023">Bayar, A. S., Yılmaz, M. T., Yücel, İ., & Dirmeyer, P. (2023): [https://doi.org/10.1029/2022EF002972 CMIP6 Earth system models project greater acceleration of climate zone change due to stronger warming rates.] Earth's Future, 11, e2022EF002972.</ref>
Nach Simulationen mit den aktuellen CMIP6-Modellen (für den 6. IPCC-Bericht 2021/22) und dem hohen Szenario SSP5-8.5 wird sich die Temperatur über der globalen Landfläche im Mittel um 5,6 °C erwärmen. Das führt dazu, dass sich die warmen Klimate in ihrer Fläche ausdehnen und die kalten Klimate schrumpfen. So nimmt der Anteil der tropischen Regionen an der gesamten Landfläche der Erde von 22,5% zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf 26,4% gegen Ende des 21. Jahrhunderts zu. Der Flächenanteil des Trockenklimas steigt von 30% auf 34,6%. Der Flächenanteil des Warmgemäßigten Klimas bleibt dagegen etwa gleich bei 13,8%. Das Boreale Klima nimmt insgesamt von 25,8% auf 23,6% leicht ab, wobei sich besonders das sommerheiße feuchte Kontinentalklima (Dfa) sowohl auf dem nordamerikanischen wie auf dem eurasischen Kontinent von 1,7% auf 10% der globalen Landfläche sehr stark ausdehnt und deutlich nach Norden auf Kosten des Subarktischen Klimas (Dfc) verschiebt (vgl. Abb. und Abb.). Einen deutlichen Rückgang verzeichnet das Eis- bzw. Polare Klima von 6,5% 1990-2019 auf 2,9% im Zeitraum 2071-2100, das sich im Gegensatz zu den anderen Klimaten nicht weiter nach Norden ausdehnen kann.<ref name="Bayar 2023">Bayar, A. S., Yılmaz, M. T., Yücel, İ., & Dirmeyer, P. (2023): [https://doi.org/10.1029/2022EF002972 CMIP6 Earth system models project greater acceleration of climate zone change due to stronger warming rates.] Earth's Future, 11, e2022EF002972.</ref>
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Version vom 5. August 2023, 19:32 Uhr

Abb. 1: Verteilung der Klimazonen in der Gegenwart (1990-2019) nach Köppen-Geiger

Nach Simulationen mit den aktuellen CMIP6-Modellen (für den 6. IPCC-Bericht 2021/22) und dem hohen Szenario SSP5-8.5 wird sich die Temperatur über der globalen Landfläche im Mittel um 5,6 °C erwärmen. Das führt dazu, dass sich die warmen Klimate in ihrer Fläche ausdehnen und die kalten Klimate schrumpfen. So nimmt der Anteil der tropischen Regionen an der gesamten Landfläche der Erde von 22,5% zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf 26,4% gegen Ende des 21. Jahrhunderts zu. Der Flächenanteil des Trockenklimas steigt von 30% auf 34,6%. Der Flächenanteil des Warmgemäßigten Klimas bleibt dagegen etwa gleich bei 13,8%. Das Boreale Klima nimmt insgesamt von 25,8% auf 23,6% leicht ab, wobei sich besonders das sommerheiße feuchte Kontinentalklima (Dfa) sowohl auf dem nordamerikanischen wie auf dem eurasischen Kontinent von 1,7% auf 10% der globalen Landfläche sehr stark ausdehnt und deutlich nach Norden auf Kosten des Subarktischen Klimas (Dfc) verschiebt (vgl. Abb. und Abb.). Einen deutlichen Rückgang verzeichnet das Eis- bzw. Polare Klima von 6,5% 1990-2019 auf 2,9% im Zeitraum 2071-2100, das sich im Gegensatz zu den anderen Klimaten nicht weiter nach Norden ausdehnen kann.[1]

Abb. 2: Änderung der Klimazonen nach Köppen-Geiger bis 2071-2100 nach dem Szenario SSP5-8.5

Nach Kontinenten betrachtet, wird Europa am stärksten von der Verschiebung der Klimazonen betroffen sein. Rund 80% seiner Fläche wird bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in einer anderen Klimazone liegen als heute. Besonders wird sich dabei die Ausdehnung des Warmgemäßigten Klimas (C) in das heutige kalte Klima (D) nach Norden und Osten bemerkbar machen. An zweiter Stelle wird sich in Nordamerika bei 60% der Fläche die Klimazone ändern und an dritter Stelle in Asien bei etwa 50% der Fläche. Bei diesen hohen Werten muss berücksichtigt werden, dass die hier vorliegenden Modellberechnungen auf dem höchsten Szenario des Weltklimarats IPCC SSP5-8.5 beruhen, dass aus heutiger Sicht nicht das Wahrscheinlichste ist. Das Szenario SSP5-8.5 läuft gegen Ende des 21.Jahrhunderts auf eine globale Erwärmung von 4-5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit hinaus, während die gegenwärtige Klimapolitik eher eine Erwärmung von knapp 3 °C bewirken würde.[1]

Abb. 3: Klimazonenänderung nach Flächenanteilen der einzelnen Kontinente nach Köppen-Geiger bis 2071-2100 nach dem Szenario SSP5-8.5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bayar, A. S., Yılmaz, M. T., Yücel, İ., & Dirmeyer, P. (2023): CMIP6 Earth system models project greater acceleration of climate zone change due to stronger warming rates. Earth's Future, 11, e2022EF002972.

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