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Gegründet wurde der IPCC 1988 durch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO - World Meteorological Organization) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP - United Nations Environment Programme). Die Ergebnisse der Arbeiten sind eine wichtige wissenschaftliche Basis für die internationalen Klimaverhandlungen im Rahmen des United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Darin bekräftigen die Mitgliedsstaaten die Absicht, einen "gefährlichen Klimawandel" verhindern zu wollen. | Gegründet wurde der IPCC 1988 durch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO - World Meteorological Organization) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP - United Nations Environment Programme). Die Ergebnisse der Arbeiten sind eine wichtige wissenschaftliche Basis für die internationalen Klimaverhandlungen im Rahmen des United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Darin bekräftigen die Mitgliedsstaaten die Absicht, einen "gefährlichen Klimawandel" verhindern zu wollen. |
Version vom 9. August 2010, 11:43 Uhr
Die Abkürzung "IPCC" steht für Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen). In deutschsprachigen Medien wird der IPCC zumeist als "Weltklimarat" bezeichnet.
Gegründet wurde der IPCC 1988 durch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO - World Meteorological Organization) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP - United Nations Environment Programme). Die Ergebnisse der Arbeiten sind eine wichtige wissenschaftliche Basis für die internationalen Klimaverhandlungen im Rahmen des United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Darin bekräftigen die Mitgliedsstaaten die Absicht, einen "gefährlichen Klimawandel" verhindern zu wollen.
Aufgaben
Die Hauptaufgabe des IPCC ist die Bereitstellung von wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Informationen zum Verständnis des anthropogenen (menschgemachten) Klimawandels, seinen Risiken und Folgen und die Konzeption von Anpassungsstrategien an den Klimawandel.
Der IPCC betreibt selbst keine eigene Forschung, sondern fasst die Ergebnisse von hunderten von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen und aus allen Teilen der Welt zu einem gemeinsamen Bericht ("IPCC Assessment Report" - "Sachstandsbericht") zusammen, der den jeweils aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel umfassend darstellen soll. Darunter fällt auch die Abschätzung der Folgen des Klimawandels auf Umwelt und Menschen und das Entwerfen von realistischen Vermeidungs- und Anpassungsstrategien.
Organisation
Der IPCC besteht aus drei hochspezialisierten Arbeitsgruppen (Working Group I – III):
- Die Arbeitsgruppe I (WG I) befasst sich mit naturwissenschaftlichen Aspekten des Klimasystems und des Klimawandels.
- Die Arbeitsgruppe II (WG II) beschäftigt sich mit der Sensibilität der sozio-ökonomischen und natürlichen Systeme auf die Klimaänderung, mit den negativen und positiven Konsequenzen des Klimawandels sowie mit Anpassungsstrategien.
- Die Arbeitsgruppe III (WG III) befasst sich mit Strategien zum Schutz des Klimas.
Einmal jährlich kommt der IPCC zu Plenarsitzungen zusammen. Es akzeptiert und verabschiedet die IPCC-Berichte, entscheidet über die Aufgaben und Arbeitspläne der Arbeitsgruppen, über den Aufbau und die Art der Reports, über die IPCC-Statuten und über den Haushalt. Es wählt den Vorsitzenden und das Gremium.
IPCC-Berichte
Am jeweiligen IPCC-Bericht sind hunderte von Wissenschaftlern beteiligt, die offen, nachprüfbar und unter wirksamen Kontrollverfahren arbeiten. Daher genießen IPCC-Klimaberichte allgemein ein hohes Ansehen und ihre Aussagen gelten als Stand der Wissenschaft zum Klimawandel. Zusätzlich zu den ausführlichen Hauptteilen des Berichts (einer pro Arbeitsgruppe), die jeweils um die 1000 Seiten umfassen, erscheint eine so genannte Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger ("Summary for Policymakers"). Sie soll vor allem jenen dienen, die weder die Zeit noch das wissenschaftliche Hintergrundwissen aufbringen können, den Bericht selbst zu lesen. Die Formulierungen in dieser Zusammenfassung sind im Gegensatz zum Originalbericht nicht allein von Wissenschaftlern gewählt, sondern von politischen Vertretern der beteiligten Staaten mit beeinflusst. Die Summary for Policymakers ist daher Ausdruck eines politischen Konsenses. Dies kann im Einzelfall Entschärfungen des wissenschaftlichen Originalberichts mit sich bringen. Der Einfluss des Menschen auf das Klima wurde beispielsweise durch den Einspruch der chinesischen Regierung von "so gut wie sicher" ("virtually certain") zu "sehr wahrscheinlich" ("very likely") herabgestuft.
Der vierte Sachstandsbericht
Der vierte Sachstandsbericht (Fourth Assessment Report, AR4) erschien 2007. Dieser Bericht betont im Vergleich zu vorangegangenen Berichten noch stärker die Rolle des Menschen im Zusammenhang mit der nachgewiesenen globalen Erwärmung. Für seinen Einsatz zur Schaffung und Verbreitung von Wissen um den anthropogenen Klimawandel wurde der IPCC 2007 gemeinsam mit Al Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Der dritte Sachstandsbericht
Der dritte Sachstandsbericht (Third Assesment Report, TAR) erschien 2001.
Der zweite Sachstandsbericht
Zweiter Sachstandsbericht des IPCC/Second Assessment Report (SAR), 1995
Der erste Sachstandsbericht
Erster Sachstandsbericht des IPCC (FAR), 1990
Kritik am IPCC durch Klimaskeptiker
Die Arbeit des IPCC wird von einer nicht kommerziell tätigen globalen Arbeitsgemeinschaft, d.h. ehrenamtlich tätigen Experten und Wissenschaftlern, geleistet. So entstehen Ergebnisse höchster Qualität und Unabhängigkeit.
So genannte „Klimaskeptiker“, welche den anthropogenen Einfluss auf das sich ändernde Klima bestreiten, sind bemüht die Glaubwürdigkeit der Arbeitsgemeinschaft in Frage zu stellen.
Im letzten Report des Weltklimarates von 2007 publizierte Fehlprognosen, die Himalaja-Gletscher würden bis zum Jahr 2035 vollständig abschmelzen, gaben den Medien und Klimaskeptikern Anlass, die Glaubwürdigkeit des IPCC anzuzweifeln.
Des weiteren werden als die Glaubwürdigkeit des IPCC untergrabende Argumente angeführt: „Passagen über Häufigkeit und Stäke von Hurrikans stellten sich als unhaltbar heraus [...] [die] Voraussage, der Regenwald im Amazonas werde zu großen Teilen wegen der Folge des Klimawandels verschwinden [...] stammte nicht von Wissenschaftlern , sonder von Umweltaktivisten“ [2]. Die Reaktion der Verantwortlichen des IPCC wurde als unzureichend bewertet.
In einem Interview der Wochenzeitung (WOZ), stellte sich Thomas Stocker, einer der Hauptautoren des IPCC-Berichts, den Vorwürfen, welche dem IPCC entgegengebracht wurden [3].Es stellt sich heraus, dass offenbar nicht alle Angriffe auf den IPCC haltbar sind. Die Arbeit mit soliden Quellen scheint für alle am Diskussionsprozess beteiligten Parteien eine Kernaufgabe darzustellen.
Einzelnachweise
- ↑ Klimaänderung 2007: Synthesebericht, Seite 30 (38 von 117 der PDF Datei) Abbildung I.1. Schematische Darstellung der anthropogenen Antriebe und Auswirkungen des Klimawandels
- ↑ Zeit online
- ↑ Interview Thomas Stocker
Siehe auch
Weblinks
- IPCC Website
- Webseite (Englisch) der Arbeitsgruppe I des vierten Sachstandsberichts des IPCC - (The Physical Science Basis)
- Webseite (Englisch) der Arbeitsgruppe II des vierten Sachstandsberichts des IPCC - (Impacts, adaptation and vulnerability)
- Webseite (Englisch) der Arbeitsgruppe III des vierten Sachstandsberichts des IPCC - (Mitigation of climate change)
- Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle, u.a. mit deutschsprachigen Kurzfassungen der IPCC-Berichte
- Deutschsprachige Übersetzungen/Zusammenfassung
- Deutschsprachige Übersetzungen der Zusammenfassungen für Entscheidungsträger beim IPCC
- Bundesumweltministerium: 4. Sachstandsbericht (dort Links zu den Originaltexten und deutschsprachigen Versionen)
- Deutschsprachige Zusammenfassung des Berichts – Ökosystem Erde
Lizenzhinweis
Dieser Artikel ist ein Originalartikel des Klima-Wiki und steht unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können in den meisten Fällen durch Anklicken dieser Mediendateien abgerufen werden und sind andernfalls über Dieter Kasang zu erfragen. |