Klimaprojektionen Afrika: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Folgen der Niederschlagsänderungen werden für die trockener werdenden Regionen in jedem Fall für die Landwirtschaft und Wasserversorgung problematisch sein.<ref name="James 2012" /> In Südafrika verzögert sich wahrscheinlich zusätzlich der Beginn der Regensaison, was zum Beispiel die Wachstunszeit für Mais verkürzen würde. In Ostafrika steigen zwar nach den Modellprojektionen die Niederschläge. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass es häufiger zu Starkregen kommt, was schon in der jüngsten Vergangenheit zu verheerenden Überschwemmungen geführt hat, durch die es auch zur Vernichtung von Ernten gekommen ist. | Die Folgen der Niederschlagsänderungen werden für die trockener werdenden Regionen in jedem Fall für die Landwirtschaft und Wasserversorgung problematisch sein.<ref name="James 2012" /> In Südafrika verzögert sich wahrscheinlich zusätzlich der Beginn der Regensaison, was zum Beispiel die Wachstunszeit für Mais verkürzen würde. In Ostafrika steigen zwar nach den Modellprojektionen die Niederschläge. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass es häufiger zu Starkregen kommt, was schon in der jüngsten Vergangenheit zu verheerenden Überschwemmungen geführt hat, durch die es auch zur Vernichtung von Ernten gekommen ist. | ||
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In einem zukünftigen Klima (2051-2200) werden nach Modellprojektionen die mittleren Niederschläge in der kurzen Regenzeit (Oktober-Dezember) um 10 % zunehmen. Die trockenen Extremereignisse werden dagegen in Nord-Kenia und Uganda um 32 %, in Tansania um 14 % abnehmen. Dagegen werden Starkregenereignisse in vielen Gebieten Ostafrikas um 10 % und mehr zunehmen. Auch in der langen Regenzeit (März-Mai) werden die Niederschläge steigen, hier um 15 % und mehr. Den Klimamodellen wird in diesem Fall jedoch weniger getraut, da sie das Klima des 20. Jahrhunderts nur schlecht wiedergeben. Insgesamt ist jedoch davon auszugehen, dass die Niederschläge in Ostafrika deutlich zunehmen werden. Das steht allerdings im Widerspruch zu den Beobachtungen in einigen Regionen wie Burundi, Ruanda und Tansania, die eine Niederschlagsabnahme zeigen. Das kann mit natürlichen Schwankungen zusammenhängen, die im Gegensatz zum langjährigen Trend stehen.<ref name="Shongwe 2011)">Shongwe, M.E., G.J. van Oldenborgh, B.J.J.M. van den Hurk, B. de Boer, C.A.S. Coelho, and M.K. van Aalst (2011): Projected changes in mean and extreme precipitation in Africa under global warming. Part II: East Africa. Journal of Climate, 24(14), 3718-3732</ref> | |||
Die projizierte Niederschlagszunahme in Ostafrika steht in Einklang mit der in den inneren Tropen erwarteten allgemeinen Zunahme der Niederschläge. Als Grund gilt die Erhöhung des Wasserdampfgehalts der Atmosphäre bei einer Erwärmung nach dem Clausius-Clapeyron-Gesetz um 7 % pro 1 °C Erwärmung. In Ostafrika ist die projizierte Erhöhung der Niederschläge jedoch größer als im Mittel der Tropen. Ursache dafür ist die horizontale Verteilung des Wasserdampfes durch dynamische Prozesse in der Atmosphäre. Diese werden wiederum stark durch die Meeresoberflächentemperaturen beeinflusst.<ref name="Shongwe 2011)" /> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 5. Mai 2014, 17:42 Uhr
Temperatur
Nach Einschätzung des IPCC ist Afrika der durch den Klimawandel mit am meisten bedrohte Kontinent.[2] Modellsimulationen nach dem A1B-Szenario ergaben eine Steigerung der Temperatur bis 2100 um 3 bis 4 °C, was deutlich über dem globalen Durchschnitt liegt.[3] Am wenigsten werden sich danach das äquatoriale Afrika und die Küstengebiete erwärmen, während Erwärmungen sogar über 4 °C in der westlichen Sahara erwartet werden. In Nordafrika wird die stärkste Erwärmung im Sommer erwartet. Ansonsten sind die jahreszeitlichen Unterschiede bei der Temperaturzunahme verhältnismäßig gering.
Berechnungen nach den RCP-Szenarien lassen es als möglich erscheinen, dass die monatlichen Sommertemperaturenin Subsahra-Afrika um 5 °C höher als am Ende des 20. Jahrhunderts liegen. 85 % der Landflächen könnten im Sommer sogar unter ungewöhnlichen Hitzeextremen leiden. Als ungewöhnliche Hitzeextreme werden dabei Ereignisse verstanden, die gegenwärtig mit einer Wahrscheinlichkeit von einmal in 740 Jahren vorkommen.[1]
Niederschlag
Deutlichere Unterschiede zeigen die Änderungen bei den Niederschlägen.[4] Eine Abnahme um 20 % ergeben Modellsimulationen nach dem A1B-Szenario in Südafrika im Süd-Winter und in Nordafrika im Nord-Winter. Eine Abnahme der Niederschläge sogar um 30 % ergaben Modellrechnungen nach den RCP-Szenarien bei einer globalen Temperaturerhöhung um 4 °C bis 2100 (RCP 8.5) über den vorindustriellen Werten.[1] Niederschlagszunahmen um fast 10 % über das ganze Jahr hinweg zeigt dagegen Ostafrika. Der im 20. Jahrhundert deutliche Trend sinkender Niederschläge in Westafrika einschließlich der Sahelzone wird sich nach diesen Rechnungen im 21. Jahrhundert möglicherweise nicht fortsetzen: Hier zeigen die Modellrechnungen gemittelt eine geringfügige Zunahme der Niederschläge. Allerdings werden die Zunahmen vor allem an der Küste des Golfs von Guinea erwartet, während die Projektionen über die Sahelzone teilweise stark divergieren (Genaueres s. Sahel-Dürre und Desertifikation und Klimawandel). Jüngere Modellauswertungen zeigen die Möglichkeit auf, dass es im westlichen Sahel trockener, im östlichen Teil feuchter wird.[5]
Als Hauptursache für die deutliche Niederschlagsabnahme in Nord- und Südafrika wird die polwärtige Verlagerung der subtropischen Hochdruckzellen sowie der Tiefdruckbahnen der mittleren Breiten angenommen. Dadurch werden die nördlichen und südlichen Randgebiete des Kontinents weniger durch Winterregen erreicht. Die Entwicklung in Nordafrika ist Teil der deutlichen Trockentendenz des Mittelmeerraumes.[6] Die Niederschlagszunahmen in den tropischen Gebieten Afrikas sind in Einklang mit der Erwärmung der Atmosphäre durch Treibhausgase zu sehen: Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen und gibt diesen bei Niederschlag auch wieder ab. Die Zunahme der Niederschläge in Ostafrika hängt mit Änderungen der Wassertemperatur im Indischen Ozean zusammen, durch die der absteigende Ast der Walker-Zirkulation über dem westlichen Indischen Ozean geschwächt wird.[5]
Die Folgen der Niederschlagsänderungen werden für die trockener werdenden Regionen in jedem Fall für die Landwirtschaft und Wasserversorgung problematisch sein.[5] In Südafrika verzögert sich wahrscheinlich zusätzlich der Beginn der Regensaison, was zum Beispiel die Wachstunszeit für Mais verkürzen würde. In Ostafrika steigen zwar nach den Modellprojektionen die Niederschläge. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass es häufiger zu Starkregen kommt, was schon in der jüngsten Vergangenheit zu verheerenden Überschwemmungen geführt hat, durch die es auch zur Vernichtung von Ernten gekommen ist.
Einzelne Regionen
Ostafriaka
In einem zukünftigen Klima (2051-2200) werden nach Modellprojektionen die mittleren Niederschläge in der kurzen Regenzeit (Oktober-Dezember) um 10 % zunehmen. Die trockenen Extremereignisse werden dagegen in Nord-Kenia und Uganda um 32 %, in Tansania um 14 % abnehmen. Dagegen werden Starkregenereignisse in vielen Gebieten Ostafrikas um 10 % und mehr zunehmen. Auch in der langen Regenzeit (März-Mai) werden die Niederschläge steigen, hier um 15 % und mehr. Den Klimamodellen wird in diesem Fall jedoch weniger getraut, da sie das Klima des 20. Jahrhunderts nur schlecht wiedergeben. Insgesamt ist jedoch davon auszugehen, dass die Niederschläge in Ostafrika deutlich zunehmen werden. Das steht allerdings im Widerspruch zu den Beobachtungen in einigen Regionen wie Burundi, Ruanda und Tansania, die eine Niederschlagsabnahme zeigen. Das kann mit natürlichen Schwankungen zusammenhängen, die im Gegensatz zum langjährigen Trend stehen.[7]
Die projizierte Niederschlagszunahme in Ostafrika steht in Einklang mit der in den inneren Tropen erwarteten allgemeinen Zunahme der Niederschläge. Als Grund gilt die Erhöhung des Wasserdampfgehalts der Atmosphäre bei einer Erwärmung nach dem Clausius-Clapeyron-Gesetz um 7 % pro 1 °C Erwärmung. In Ostafrika ist die projizierte Erhöhung der Niederschläge jedoch größer als im Mittel der Tropen. Ursache dafür ist die horizontale Verteilung des Wasserdampfes durch dynamische Prozesse in der Atmosphäre. Diese werden wiederum stark durch die Meeresoberflächentemperaturen beeinflusst.[7]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 World Bank (2013): Turn Down the Heat: Climate Extremes, Regional Impacts, and the Case for Resilience. A report for the World Bank by the Potsdam Institute for Climate Impact Research and Climate Analytics. Washington, DC:World Bank.
- ↑ IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability, Executive Summary
- ↑ IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability, 11.2.3
- ↑ IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability, Table 11.1.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 James, R., and R. Washington (2012): Changes in African temperature and precipitation associated with degrees of global warming, Climatic Change, DOI 10.1007/s10584-012-0581-7
- ↑ IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability, 11.3.3.2
- ↑ 7,0 7,1 Shongwe, M.E., G.J. van Oldenborgh, B.J.J.M. van den Hurk, B. de Boer, C.A.S. Coelho, and M.K. van Aalst (2011): Projected changes in mean and extreme precipitation in Africa under global warming. Part II: East Africa. Journal of Climate, 24(14), 3718-3732
Unterricht
- Arbeitsblatt 1 Arbeitsblatt über die Lage der Wüsten der Erde
- Arbeitsblatt 3 Arbeitsblatt über mögliche Verschiebungen der ITC durch den Klimawandel
Lizenzhinweis
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