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Aus Klimawandel

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Starkregen und Hochwasser im Mittelmeerraum: Der Mittelmeerraum gilt als Hotspot des Klimawandels. Dabei wird vor allem an Hitzewellen und Dürren gedacht. Dennoch kommt es in verschiedenen Gebieten immer wieder auch zu extremen Niederschlags- und Hochwassererkatastrophen wie im Oktober 2024 durch die Überflutungen mit weit über 200 Toten im Raum Valencia im Osten Spaniens und ein Jahr zuvor durch die gewaltigen Überflutungen mit 10.000 bis 20.000 Opfern in Libyen gezeigt haben. Extreme Starkregenereignisse und damit verbundenen Überflutungen treten hauptsächlich im Herbst auf, wenn das immer wärmere Mittelmeer als Wärme- und Feuchtigkeitsquelle fungiert und die wasserdampfgesättigten Luftmassen durch starke Winde Richtung Land getrieben werden und sich an den Hängen der Küstengebirge abregnen. Besonders durch die zunehmende Ewärmung des Meerwassers verstärkt der globale Klimawandel die Häufigkeit und Intensität derartiger Wetterextreme.



Hadley-Zelle: Die Hadley-Zirkulation ist ein wichtiger Bestandteil der Atmosphärische Zirkulation. Sie ist eine planetarische, thermisch bedingte Vertikalzirkulation zwischen dem Subtropen-Hochdruckgürtel und der äquatorialen Tiefdruckrinne. Der absteigende Zweig der Hadley-Zirkulation hat großen Einfluss auf das Klima und das trockene und regenarme Wetter in den Subtropen, z.B. auf das südliche Afrika und den Mittelmeerraum. Mehrere Studien haben eine Ausdehnung der Hadley-Zirkulation festgestellt, d.h. eine Verschiebung der äußeren Ränder Richtung Pol, die mit der globalen Erwärmung in Zusammenhang steht. Zusätzlich wird auch der Zerstörung des stratosphärischen Ozons durch anthropogene Gase ein Einfluss zugesprochen. Die Folgen sind eine Ausdehnung niederschlagsarmer Gebiete auf der Nordhalbkugel nach Norden und auf der Südhalbkugel nach Süden.




Hitzewellen im Mittelmeerraum: Der Mittelmeerraum wird im jüngsten Bericht des Weltklimarates IPCC als einer der Hotspots des Klimawandels klassifiziert. Klimamodelle projizieren eine zukünftige Erwärmung, die um 20% über dem globalen Mittel liegt, verbunden mit einer Abnahme der Niederschläge um 12% bei einer globalen Temperaturzunahme um 3 °C. Schon bisher ist die Mitteltemperatur im Mittelmeerraum schneller angestiegen als im weltweiten Durchschnitt, im östlichen Mittelmeerraum sogar um das Doppelte. Zudem macht sich in der Region durch den Klimawandel besonders die Verschiebung der Klimazonen nach Norden bemerkbar, wodurch sie zunehmend unter den Einfluss des trockenen subtropischen Klimas Nordafrikas gerät. Im 21. Jahrhundert begann die Serie von Hitzewellen, die häufig auch andere Teile Europas erfassten, mit der Mega-Hitzewelle 2003. Die nächste starke Hitzewelle ereignete sich dann erst 2015. Danach aber folgten verheerende Hitzewellen in immer kürzeren Abständen mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten. 2021 wurde auf Sizilien mit 48,8 °C ein neuer europäischer Hitzerekord aufgestellt. Es wird befürchtet, dass die für das ungeschützte menschliche Leben tödliche 50-Grad-Marke irgendwo im mediterranen Raum bald überschritten wird.



Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 2000 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2023 mit über 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2017 nahm die Ausdehnung des Eises rund um die Antarktis jedoch bis zum aktuellen Jahr überraschenderweise deutlich ab. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2023 - das wärmste Jahr 2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Mitteltemperatur lag nach dem europäischen Copernicus Climate Change Service mit 1,48 °C über den vorindustriellen (1850-1900) Temperaturen nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Grenze, die nach dem Klimaabkommen von Paris (2015) im 21. Jahrhundert längerfristig nicht überschritten werden sollte, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. 2023 übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2016, dessen hohe Temperaturen durch einen starken El Niño, eine ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, mit beeinflusst wurden. Auch 2023 hat sich ein starker El Niño entwickelt, der in das Jahr 2024 hinein angehalten hat. Grundlegend für die hohen Temperaturen im Jahr 2023 war aber vor allem der Klimawandel durch die Emission anthropogener Treibhausgase. Auch die Ozeane waren 2023 historisch warm, mit besonders hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik. - Nach dem Copernicus Climate Change Service wird das Jahr 2024 so gut wie sicher das Jahr 2023 als wärmstes Jahr seit Beginn der Messungen noch übertreffen.

Climate Engineering

Climate Engineering: Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt unvermindert an und liegt inzwischen bei über 420 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang