Diskussion:Meeresspiegelanstieg (einfach): Unterschied zwischen den Versionen

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::: Der Zeitrahmen für ein vollständiges Abschmelzen der Antarktis mag nach gängigen Prognosen jenseits dieses Jahrhunderts liegen. Was wir bei einer Erwärmung weit über 2° zu erwarten haben wird allerdings immer jenseits genauer Prognosen liegen. Das betrifft v.a. am Meeresgrund gebundene Methanhydrate und das Abtauen der Permafrostböden, die in diesen Szenarien aufgrund der Unbekannten keine ausreichende Berücksichtigung finden können.
::: Der Zeitrahmen für ein vollständiges Abschmelzen der Antarktis mag nach gängigen Prognosen jenseits dieses Jahrhunderts liegen. Was wir bei einer Erwärmung weit über 2° zu erwarten haben wird allerdings immer jenseits genauer Prognosen liegen. Das betrifft v.a. am Meeresgrund gebundene Methanhydrate und das Abtauen der Permafrostböden, die in diesen Szenarien aufgrund der Unbekannten keine ausreichende Berücksichtigung finden können.
::: Interessant ist es allemal was wir bei einem Abschmelzen der Antarktis zu erwarten haben. Daß diese Ereignisse noch in ferner Zukunft ist erfreulich. Deshalb gibt der Artikel ja auch keinen genauen Zeitrahmen an. Wenn wir in so vielen Bereichen (Algorithmik, Risik Management, ...) mit Worst Case Szenarien arbeiten, warum dann nicht auch im Klimaschutz? <small>--[[Benutzer:Estellnb]] 14. Feb. 2010, 15:43</small>
::: Interessant ist es allemal was wir bei einem Abschmelzen der Antarktis zu erwarten haben. Daß diese Ereignisse noch in ferner Zukunft ist erfreulich. Deshalb gibt der Artikel ja auch keinen genauen Zeitrahmen an. Wenn wir in so vielen Bereichen (Algorithmik, Risik Management, ...) mit Worst Case Szenarien arbeiten, warum dann nicht auch im Klimaschutz? <small>--[[Benutzer:Estellnb]] 14. Feb. 2010, 15:43</small>
::::Katastrophenszenarien verdecken die realen Gefahren. Um nicht missverstanden zu werden: Der Klimawandel ist ein ernstes Problem. Die realistisch abschätzbaren Folgen sind für viele Regionen der Welt mit durchaus schwerwiegenden Risiken verbunden. Schon ein Meeresspiegelanstieg von 1 m bis 2100 ist für Bangladesch, das Nildelta und viele Inselstaaten verheerend. Wer völlig unrealistische 60 m an die Wand malt, lenkt den Blick davon ab und sitzt im Grunde mit den Klimaskeptikern in einem Boot. Die jüngste Debatte um die IPCC-Aussage, dass die Gletscher des Himalaya bis 2035 abgeschmolzen sein werden, zeigt, dass man mit unbegründeten Worst-Case-Szenarien vor allem eines erreicht: den Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit.
::::So ist auch ein Satz wie "Der Zeitrahmen für ein vollständiges Abschmelzen der Antarktis mag nach gängigen Prognosen jenseits dieses Jahrhunderts liegen" völlig unvertretbar. Es liegt aller Wahrscheinlichkeit nach jenseits der nächsten 10 000 Jahre. Eisschilde, zumal wenn sie in Pollage liegen, ändern sich auf sehr großen Zeitskalen. Und ob dann, wenn alle fossilen Brennstoffe längst verbrannt sein werden,  noch etwas vom anthropogenen Treibhauseffekt zu spüren sein wird, ist höchst fraglich - wenn vielleicht auch nicht ausgeschlossen (s. den Artikel über das [[Anthropozän]]).
::::Dieter Kasang, 15.2.2010, 10:44

Version vom 15. Februar 2010, 11:45 Uhr

Unseriöse Katastrophenszenarien

Zum zweiten Mal zur Löschung des Links zu der Seite http://www.elstel.com/Meeresspiegel.html: Die Seite verbreitet unseriöse Katastrophenszenarien. Eine Verlinkung vom klimawiki ist nicht vertretbar. 60 m Meeresspiegelanstieg ist keine in der Wissenschaft diskutierte Annahme und liegt jenseits eines Zeithorizonts, dessen Betrachtung im Zusammenhang mit dem Klimawandel sinnvoll ist. Der Artikel des BUND enthält auch sonst zahlreiche Behauptungen, für die in der Forschung die Basis fehlt: Kein Klimamodell hat den 'Ausfall des Golfstroms' (es handelt sich um den Nordatlantikstrom!) berechnet, allenfalls seine Abschwächung um 20-30% bis 2100, die Europa keine sibirischen Verhältnisse bescheren wird, sondern eine etwas schwächere Erwärmung. Weder ist nachgewiesen, dass El Nino häufiger auftritt noch dass das eine Folge des Klimawandels ist. Die Verbrennung sämtlicher fossiler Energieressourcen würde niemals den höchsten CO2-Gehalt der Erdgeschichte bewirken. Der lag in den ersten zwei Milliarden Jahren der Erdgeschichte bei um die 90 %, jetzt bei 0,038. Der künftige Meeresspiegelanstieg ist alles andere als 'präzise vorhersagbar'. Die Schätzungen des IPCC 2007 bis Jahrhundertende liegen zwischen 18-59 cm, manche späteren Abschätzungen gehen bis 150 cm, in einem Fall sogar bis hin zu möglichen 5 m (J. Hansen). Das ist alles andere als präzise. Dieser Artikel mag den politischen Zielen des BUND dienen (obwohl ich Katastrophismus für nicht weniger bedenklich halte als den sog. Klima"skeptizismus"), nicht aber den Zielen dieses Wiki.
Dieter Kasang 15.1.2010; 20:50

Nunja; alle diese Szenarien beruhen darauf, daß wir unseren C02-Ausstoß vermindern oder zumindest konstant halten. Bei bis zu 7° Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts wäre ein Abschmelzen der Antarktis mehr als nur denkbar. Was dann passiert ist eigentlich nicht berechenbar und wird immer auf Spekulationen beruhen. Ein gehäuftes Auftreten von El Ninjo ist bereits meßbar. Die globale Erwärmung gilt als wahrscheinlichste Ursache dafür auch wenn dies (noch) nicht bewiesen ist. Den endgültigen Beweis dafür wird es wohl erst ex post geben. Umsonst fordert der Scientific American nicht "Null CO2-Ausstoß bis 2030". Mit dem BUND hat die Recherche übrigens nichts zu tun. -- IP 93.82.64.246 17:41, 11. Feb. 2010
Anmerkungen zu dem Beitrag von 93.82.64.246:
  • Szenarien: Alle IPCC-Szenarien gehen von einer Emissionszunahme in den nächsten ca. 30 Jahren aus. Auch gegen Ende des 21. Jahrhunderts zeigen die meisten Szenarien eine deutliche Emissionszunahme gegenüber heute (Zukünftige_Treibhausgas-_und_Aerosolkonzentrationen). Die Konzentrationen gehen nach allen Szenarien deutlich nach oben.
  • Temperaturanstieg bis 2100: Kein IPCC-Szenario zeigt 7 °C bis 2100 an. Das extremste Szenario (A1FL) liegt im Mittel bei 4 °C, bei dem extremsten Modellergebnis bei 6,2 °C. Klima_im_21._Jahrhundert. 7° Temperaturanstieg ist eine Phantasiezahl.
  • Bei +7 °C über mehrere Tausend Jahre (!) wäre die Antarktis tatsächlich in Gefahr, aber erst nach sehr vielen Tausend/Zigtausend Jahren: Vor 40-50 Millionen Jahren, als es ca. 8 °C wärmer als heute war, war die Erde eisfrei. Für dieses Jahrhundert ist ein Abschmelzen der Antarktis absolut ausgeschlossen. Im Gegensatz zu Grönland (Gregory 2004: Grönländischer_Eisschild) kenne ich keine wissenschaftliche Abschätzung zur Antarktis für die nächsten Jahrtausende. Es ist nicht einmal völlig sicher, ob die Massenbilanz in den nächsten 100 Jahren positiv (wegen zunehmenden Shneefalls durch die globale Erwärmung) oder negativ sein wird, obwohl jüngste Schwerefeldmessungen eine leichte Abnahme in den letzten Jahren nahe legen.
  • Der El-Nino-Mechanismus ist immer noch nicht endgültig verstanden, die Beziehung zwischen globaler Erwärmung und El Nino daher nicht wirklich geklärt. Ob Änderungen der El-Nino-Variabilität Folgen des Klimawandels sind oder natürliche Dekadenschwankungen zeigen, ist unsicher. Das gilt auch für die nächsten 100 Jahre (IPCC WG I, 10.3.5.4).
  • Dass der BUND nichts mit dem besagten Artikel zu tun hat, freut mich für den BUND.
Dieter Kasang, 13.2.2010, 22:21
Der Zeitrahmen für ein vollständiges Abschmelzen der Antarktis mag nach gängigen Prognosen jenseits dieses Jahrhunderts liegen. Was wir bei einer Erwärmung weit über 2° zu erwarten haben wird allerdings immer jenseits genauer Prognosen liegen. Das betrifft v.a. am Meeresgrund gebundene Methanhydrate und das Abtauen der Permafrostböden, die in diesen Szenarien aufgrund der Unbekannten keine ausreichende Berücksichtigung finden können.
Interessant ist es allemal was wir bei einem Abschmelzen der Antarktis zu erwarten haben. Daß diese Ereignisse noch in ferner Zukunft ist erfreulich. Deshalb gibt der Artikel ja auch keinen genauen Zeitrahmen an. Wenn wir in so vielen Bereichen (Algorithmik, Risik Management, ...) mit Worst Case Szenarien arbeiten, warum dann nicht auch im Klimaschutz? --Benutzer:Estellnb 14. Feb. 2010, 15:43
Katastrophenszenarien verdecken die realen Gefahren. Um nicht missverstanden zu werden: Der Klimawandel ist ein ernstes Problem. Die realistisch abschätzbaren Folgen sind für viele Regionen der Welt mit durchaus schwerwiegenden Risiken verbunden. Schon ein Meeresspiegelanstieg von 1 m bis 2100 ist für Bangladesch, das Nildelta und viele Inselstaaten verheerend. Wer völlig unrealistische 60 m an die Wand malt, lenkt den Blick davon ab und sitzt im Grunde mit den Klimaskeptikern in einem Boot. Die jüngste Debatte um die IPCC-Aussage, dass die Gletscher des Himalaya bis 2035 abgeschmolzen sein werden, zeigt, dass man mit unbegründeten Worst-Case-Szenarien vor allem eines erreicht: den Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit.
So ist auch ein Satz wie "Der Zeitrahmen für ein vollständiges Abschmelzen der Antarktis mag nach gängigen Prognosen jenseits dieses Jahrhunderts liegen" völlig unvertretbar. Es liegt aller Wahrscheinlichkeit nach jenseits der nächsten 10 000 Jahre. Eisschilde, zumal wenn sie in Pollage liegen, ändern sich auf sehr großen Zeitskalen. Und ob dann, wenn alle fossilen Brennstoffe längst verbrannt sein werden, noch etwas vom anthropogenen Treibhauseffekt zu spüren sein wird, ist höchst fraglich - wenn vielleicht auch nicht ausgeschlossen (s. den Artikel über das Anthropozän).
Dieter Kasang, 15.2.2010, 10:44