Mario Vargas Llosa

Aus Weltliteratur

Mario Vargas Llosa (* 28. März 1936 in Arequipa, Südperu) gilt als einer der bedeutendsten lebenden lateinamerikanischen Schriftsteller.

Biographie

Die Eltern von Mario Vargas Llosa, die sich schon vor seiner Geburt trennten, sind der Rundfunkjournalist Ernesto Vargas Maldonado und Dora Llosa Ureta. Seine Mutter entstammt einer aus Spanien stammenden Mittelschichtfamilie. Nicht zuletzt wegen ihrer schwierigen Situation als alleinstehende Mutter übersiedelte sie mit ihren Eltern und ihrem Sohn, als dieser 1 Jahr alt war, nach Cochabamba in Bolivien. Hier verbrachte Mario Vargas Llosa seine Kindheit und absolvierte die erste Grundschulbildung am katholischen Colegio La Salle. Unter der Regierung von José Luis Bustamante y Rivero wurde sein Großvater mütterlicherseits Präfekt in der nordperuanischen Stadt Piura, weshalb sich die gesamte Familie dort niederließ. 1946 lernt er seinen Vater kennen, worauf er zusammen mit seiner Mutter zu ihm nach Lima zog. In Piura und Lima besuchte Vargas Llosa weiterhin Schulen des Salesianer-Ordens, bevor er auf Betreiben seines Vaters für zwei Jahre an eine Militärschule in Callao wechselte. Das letzte Jahr seiner Schulausbildung verbrachte er wieder in Piura, wo er, wie bereits zuvor in Lima, nebenbei in der Redaktion einer Lokalzeitung mitarbeitete und sein erstes Theaterstück Die Flucht des Inka zur Aufführung brachte.

Nach dem Schulabschluss begann Vargas Llosa in Lima gleichzeitig mit einem Jura- und einem Literaturstudium, wobei er nur letzteres zum Abschluss brachte. Seine schriftstellerische Betätigung nahm in dem Maße zu wie seine Tätigkeit als Journalist nachließ. In Lima heiratete er mit 19 Jahren Julia Urquidi Illanes, die um 10 Jahre ältere Schwester einer Schwägerin der Mutter. Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1964 wieder geschieden. Dank eines Stipendiums absolvierte er ab 1958 an der Universität Complutense Madrid ein Aufbaustudium. Im selben Jahr erhielt er für die Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel Die Chefs den Leopoldo-Alas-Preis. Nach seinem Doktorat, das er mit dem Doktortitel in Philosophie und Literatur abschloss, ließ er sich in Paris nieder, wo er zusammen mit seiner damaligen Frau für die französische Rundfunk- und Fernsehanstalt arbeitete. Das erste große Aufsehen als Schriftsteller erzielte Vargas Llosa mit seinem Roman Die Stadt und die Hunde, in dem er seine eigenen Jugenderlebnisse als Kadett in der Militärschule von Callao verarbeitete. Dieses Buch wurde 1964 in Lima öffentlich verbrannt. In seinen Werken kritisiert er häufig die noch heute in Peru und Lateinamerika existierende soziale und rassistische Rangordnung. Viele seiner Schriften haben auch autobiographischen Charakter, wie Das Grüne Haus (1966) und Tante Julia und der Kunstschreiber (1977).

1965 heiratet er in Lima seine Cousine Patricia Llosa, die er an der Pariser Sorbonne kennen gelernt hatte und mit der er drei Kinder hat: Alvaro Vargas Llosa, Schriftsteller, Gonzalo und Morgana, Fotografin. Kurz nach der Heirat kehrte er mit seiner Frau nach Europa zurück, wo er nacheinander in Paris, London und Barcelona lebte. 1974 kehrte er nach Peru zurück und versuchte sich im Fernsehen als Leiter und Moderator eines politischen Programms. In den 80er Jahren wandte sich Vargas Llosa verstärkt der Politik zu und überraschte durch seine neoliberalen Positionen, da die Intellektuellen jener Zeit sich im allgemeinen an ein linksgerichtetes Publikum wandten. Als Vorsitzender des Untersuchungskommission im Fall Uchuraccay, der irrtümlichen Ermordung von acht Journalisten durch indianische Bauern, übernahm er seinen umstrittensten Auftrag. 1987, als die von der linksgerichteten Partei APRA gebildete Regierung unter Alan García Pérez das peruanische Bankenwesen verstaatlichen wollte, profilierte sich Vargas Llosa als Politiker, als er den Protest gegen diese Aktion anführte. 1990 bewarb er sich um das peruanische Präsidentenamt. Vargas Llosa, der während des Wahlkampfes als der große Favorit gegolten hatte, sah sich nach dem ersten Wahlgang in einer Stichwahl mit dem Außenseiter Alberto Fujimori konfrontiert, der die Wahl mit populistischen Versprechen gewann.

Nach der verlorenen Wahl wandte sich Vargas Llosa wieder vollständig der Literatur (als Professor für lateinamerikanische Literatur an mehreren Universitäten der USA) und dem literarischen Schaffen zu. Außerdem verfasste er zahlreiche Essays für die Tageszeitung El País. Er verließ Peru und übersiedelte nach Madrid, wo er 1993 die spanische Nationalität erhielt und 1995 Mitglied der Real Academia Española (Königlich Spanische Akademie [für Sprache]) wurde. Zur Zeit lebt er wieder in London.

1996 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Gabriel José García Márquez (* 6. März 1927 in Aracataca, Magdalena, Kolumbien) ist ein kolumbianischer Schriftsteller, Journalist und Literaturnobelpreisträger.

Biographie

Gabriel García Márquez wurde in Aracataca, einer nordkolumbianischen Kleinstadt nahe der Karibikküste, geboren. Er wuchs bei seinen Großeltern mütterlicherseits auf. Über sein Geburtsjahr gibt es verschiedene Angaben. Einige Quellen geben 1928 als sein Geburtsjahr an. In seiner Autobiografie nennt er selbst das Jahr 1927.

Im Alter von 12 Jahren erhielt García Márquez ein Stipendium, das ihm den Besuch des Jesuitenkollegs in Zipaquirá, 30 km nördlich von Bogotá, ermöglichte. 1946 begann er dem Wunsch seiner Eltern entsprechend ein Jurastudium an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá. Zu dieser Zeit lernte García Márquez auch Mercedes Barcha Pardo, seine spätere Ehefrau, kennen.

Gelangweilt vom Jurastudium, das er 1950 endgültig abbrach, begann García Márquez sich intensiv mit Poesie und Literatur (ganz besonders mit den Werken von Ernest Hemingway, James Joyce, Virginia Woolf und William Faulkner) zu beschäftigen.

Ab 1954 arbeitete er für die Zeitung "El Espectador", wo er zunächst kleinere Geschichten und Filmrezensionen verfasste. Seine Arbeit als Journalist führte ihn in den folgenden Jahren nach Rom, Genf, Polen, Ungarn, Paris, Barcelona, Mexiko, Caracas und New York, wo 1959 sein erster Sohn Rodrigo geboren wurde.

Im selben Jahr wurde er von Fidel Castro gebeten, ein Buch über dessen siegreiche Revolution zu schreiben und wurde so ein guter Freund Castros. Márquez hielt sich auch später oft in Kuba auf.

García Márquez schrieb Drehbücher, Kolumnen, Reportagen, Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane und Memoiren.

Mit dem Roman Hundert Jahre Einsamkeit (Cien años de soledad), der sich mehr als 30 Millionen mal verkaufte, gelang ihm 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. 1972 bekam der den Neustadt International Prize for Literature verliehen. 1982 wurde er für dieses Werk mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. Das Preisgeld des Nobelpreises investierte er in die Gründung einer neuen kolumbianischen Tageszeitung El Otro. Seit 1998 ist er einer der Besitzer der kolumbianischen Zeitschrift Cambio. Er wohnt hauptsächlich in Mexiko-Stadt.

Alle seine Romane wurden ins Deutsche übersetzt. Sein neuester Roman Erinnerung an meine traurigen Huren erschien 2004.

Politisches Engagement

Politisch ist García Márquez sehr aktiv, was in seinen Büchern deutlich wird: Das Abenteuer des Miguel Littín beschreibt die Repressionen, die die Menschen unter der Diktatur von Augusto Pinochet in Chile erleiden mussten. Nachricht von einer Entführung handelt von der Entführung von Zivilisten durch die kolumbianische Drogenmafia.

Auch direkt engagiert sich García Márquez stark in der Gestaltung des politischen Lebens mit öffentlichen Reden, wie z.B. am 6. August 1986 zum Jahrestag des ersten Atombombenabwurfes über der japanischen Stadt Hiroshima. Er pflegt eine Freundschaft mit dem kubanischen Regierungschef Fidel Castro. Diese ist auch Grund für den Bruch seiner langjährigen schriftstellerischen Freundschaft mit dem peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der ihn in einer Rede während des PEN-Kongress 1986 als Höfling Castros bezeichnet hatte. Im selben Jahr wurden mehrere tausend Exemplare des Buches Das Abenteuer des Miguel Littín in Valparaíso, Chile, aus politischen Gründen verbrannt.

Werk

  • Das Fest des Ziegenbocks
  • Das böse Mädchen
  • Tod in den Anden

Literatur

  • Thomas M. Scheerer (1991): Mario Vargas Llosa, Leben und Werk. Frankfurt a.M.
  • Sabine Köllmann (1996): Literatur und Politik - Mario Vargas Llosa. Bern

Weblinks


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