Die Fliegen

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Die Fliegen (frz. Les Mouches) ist ein Drama in drei Akten von Jean-Paul Sartre. Es wurde am 3.6.1943 unter der deutschen Besatzung in Paris uraufgeführt. Mit Rückgriff auf den Stoff der antiken Atriden-Sage (vgl. die Orestie von Aischylos, Elektra von Sophokles) behandelt Sartre in diesem Résistance-Drama die Situation Frankreichs während der deutschen Okkupation und die existenzialistischen Themen der Freiheit des Einzelnen und der Entscheidung.

Inhalt

Nach längerer Abwesenheit kehrt Orest, der Sohn des Königs Agamemnon, in seine Heimatstadt Argos zurück. Hier herrschen inzwischen Ägisth, der Mörder seines Vaters, und dessen Geliebte, Orests Mutter Klytemnästra. Ägisth wollte auch den dreijährigen Orest ermorden lassen. Die beauftragten Mörder setzten ihn jedoch nur aus, und so konnte Orest überleben. Bei seiner Rückkehr nach Argos, bei der er von seinem langjährigen Lehrer begleitet wird, gibt er sich als ein Fremder aus und ist tief bedrückt von der Unfreiheit und der Unterwürfigkeit des Volkes von Argos. Überall in der Stadt und um den Königspalast plagen ekelhafte Fliegenschwärme die Menschen, als Symbol für die von Ägisth verordnete Reue und Gewissensqual nach der Ermordung des Königs Agamemnon. Unterstützt wird erniedrigende Schreckensregime Ägisths von dem Gott Jupiter.

Nur Elektra, Orests Schwester, leistet innerlich Widerstand gegen den Usurpator und sinnt auf Rache. Orest gibt sich daher der Schwester zu erkennen und beschließt, die Stadt von der Schreckensherrschaft zu befreien. Unter Mithilfe Elektras tötet er beide, Ägisth und seine eigene Mutter Klytemnästra. Bruder und Schwester fliehen daraufhin in einen Tempel. Elektra wird von Reue geplagt und flüchtet sich in den Schutz Jupiters. Orest jedoch steht zu seiner Tat und geht, von den Fliegen begleitet, ins Exil.


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