Der entwendete Brief

Aus Weltliteratur

Der entwendete Brief (englischer Originaltitel The purloined letter) ist eine Detektivgeschichte von Edgar Allan Poe, die erstmals 1844 veröffentlicht wurde.


Inhalt

Hauptperson ist, wie bereits in Der Doppelmord in der Rue Morgue, Auguste Dupin. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive eines seiner Freunde erzählt. Dupin wird vom Pariser Polizeipräfekten um Hilfe bei der Suche nach einem Brief gebeten, der einer adligen Dame in erpresserischer Absicht gestohlen wurde. Der Täter ist zwar bekannt, trotzdem kann er nicht verhaftet werden, da eine Veröffentlichung oder Vernichtung des Dokuments großen Schaden anrichten würde. Eine Hausdurchsuchung der Polizei bleibt ohne Erfolg. Dupin kommt durch eine Charakteranalyse des Täters zu dem sich als korrekt erweisenden Schluss, dass der Brief nicht etwa aufwändig versteckt ist, sondern offen in einer Ablage liegt und gerade deswegen übersehen wurde.

Die zur Lösung des Falles angewandte Methode der Deduktion ist später auch für die Geschichten um Sherlock Holmes typisch.


Bedeutung und Wirkung

Poe selbst hielt sie für eine seiner besten Geschichten. Sie wurde oft nachgedruckt, erstmals in gekürzter Form in der Zeitschrift Chambers' Edinburgh journal im November 1844. Die erste Übersetzung erschien 1845 unter dem Titel Une lettre volée in der Zeitschrift Magasin pittoresque.

Die Geschichte war Gegenstand eines umfangreichen Briefwechsels zwischen dem Psychoanalytiker Jacques Lacan und dem Philosophen Jacques Derrida.

1988 wurde der Stoff unter der Regie von Stephan Bender mit dem Titel "Der entwendete Brief" an Schauplätzen in Frankreich verfilmt.

Literatur

Weblinks


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