Der menschliche Makel (Film)

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Der menschliche Makel (engl. 'The Human Stain') ist ein Filmdrama aus dem Jahr 2003. Die Handlung beruht auf dem gleichnamigen Roman von Philip Roth.

Handlung

Coleman Silk ist Literaturprofessor und vermeintlich der erste Dekan jüdischer Abstammung am Athena College in einer Stadt in Neuengland. Tatsächlich ist Silk aber teilweise afrikanischer Abstammung – eine Tatsache, die er zu verbergen sucht, um Diskriminierung zu vermeiden. Silk bezeichnet während seiner Vorlesung zwei nie anwesende Studenten als „dunkle Gestalten“ (im Original: spooks), wobei er Geister meint. Als sich die beiden nie gesehenen Studenten als Afroamerikaner erweisen wird er des Rassismus bezichtigt. Empört kündigt er den Job. Seine Ehefrau Iris stirbt kurze Zeit später.

Silk freundet sich mit dem Schriftsteller Nathan Zuckerman an, von dem er zuerst erwartet, dass dieser ein Enthüllungsbuch über seinen Fall schreibt. In Silks Darstellung sei die Verwaltung des Colleges für den Tod seiner Frau verantwortlich. Zuckerman meint, Silk sollte das Buch selbst schreiben, was dieser später erfolglos versucht.

Silk erzählt Zuckerman von seinem Leben. In einigen Rückblenden wird das Leben des jungen Coleman Silk in den 1940er Jahren gezeigt, der nach einer Beziehung mit der schönen Steena Palson Iris kennen lernt und heiratet. Weil er fürchtet, auch sie würde ihn wegen seiner Abstammung verlassen, behauptet er, seine Eltern seien tot. Seine Familie bricht den Kontakt ab.

Silk geht eine Beziehung mit der viel jüngeren Faunia Farley ein. Farley wurde als Kind von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Später heiratete sie, ihre Kinder starben bei einem Brand. Daraufhin beging sie einen Selbstmordversuch. Farley hat mehrere Jobs, darunter den einer Putzfrau auf dem College, auf dem Silk früher Professor war. Bei einigen Gelegenheiten – wie in einem exklusiven Restaurant – wirft sie ihrem Liebhaber vor, er würde sich ihrer als Putzfrau schämen. Sie sagt ihm auch, er solle seinen Ruhestand als emeritierter Professor nicht als schweres Schicksal betrachten; ihr Leben mit dem Missbrauch in der Kindheit, mit der gescheiterten Ehe, mit mehreren Jobs sei schwerer. Farley wird häufig von ihrem Ex-Ehemann Lester belästigt, der eines Tages vor ihrem Haus verhaftet wird.

Coleman und Faunia sterben in einem Auto, das von der Fahrbahn abkommt und in einen Fluss fällt, als es sich dem in die Gegenrichtung fahrenden Auto von Lester Farley nähert. Eine Psychologin fragt Lester Farley, ob dieser Schuldgefühle habe, was er verneint. Erst bei Colemans Beerdigung erfährt Zuckerman von Colemans Schwester über sein Geheimnis und schreibt ein Buch über Coleman Silk, der sein Leben um eine Lüge aufgebaut habe.

Kritiken

Desson Thomson schrieb in der Washington Post, der Film „wirke wundervoll“ als ein Schauspielerfilm. Das Problem sei, dass dies die einzige Weise sei, auf die der Film wirke.[1]

Der Kritiker von Chicago Tribune Michael Wilmington lobte Anthony Hopkins und Nicole Kidman. Der Film verfüge über Qualitäten, die man erwarte, aber selten sehe: „Intelligenz“, „Ehrgeiz“, „Menschlichkeit“ und „Poesie“.[2]

Die Bayern 3-Filmdatenbank spricht von „Großem Kino, das seltsam leer bleibt. "Der menschliche Makel" wurde vom Regisseur in puncto Besetzung, Dramaturgie und Spannungsbalance handwerklich versiebt, [...] so spielt Nicole Kidman ihre Rolle [...] wie in einem anderem Film, die beiden (Hauptdarsteller) agieren nicht miteinander, sondern nebeneinander. [...] Von der Komplexität und Dichte des Romans verbleibt in der Drehbuchfassung von Robert Benton nur eine Ahnung.“[3]

Auszeichnungen

Anna Deavere Smith gewann 2004 den Black Reel Award, Wentworth Miller wurde für die gleiche Auszeichnung nominiert. Der Film wurde 2004 für das Makeup für den Hollywood Makeup Artist and Hair Stylist Guild Award und den Canadian Network of Makeup Artists Award nominiert.

Hintergründe

Nicole Kidman sprach als Vorbereitung auf ihre Rolle mit den Bewohnerinnen der Häuser für die Gewaltopfer. Robert Benton sagte, sie habe den gespielten Charakter verstanden; wörtlich: „Sie spielte das nicht, sie war es einfach“.[4]

Der Film wurde in Chicago, in verschiedenen Orten in Québec und in Williamstown (Massachusetts) gedreht.[5] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar.[6]

Die Weltpremiere fand am 29. August 2003 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt, am 6. September 2003 wurde der Film auf dem Toronto International Film Festival gezeigt. Es folgten Vorführungen auf dem Film by the Sea Film Festival, auf dem Bergen International Film Festival, auf dem Hollywood Film Festival und auf dem tschechischen Febio Film Festival. Am 31. Oktober 2003 begannen die Vorführungen in ausgewählten (weniger als 400 landesweit) Kinos der USA. Der Kinostart in der deutschsprachigen Schweiz folgte am 13. November 2003 und in Deutschland am 18. Dezember 2003.[7] Der menschliche Makel spielte weltweit ca. 24,86 Millionen US-Dollar ein, darunter ca. 5,38 Millionen US-Dollar in den Kinos der USA.[6]

Einzelnachweise

Weblinks


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