Miguel Angel Asturias
Miguel Ángel Asturias (* 19. Oktober 1899 in Guatemala-Stadt; † 9. Juni 1974 in Madrid) war ein guatemaltekischer Schriftsteller und Diplomat. 1967 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Leben
Asturias Vater war Mestize, seine Mutter Indianerin. Unter dem Diktator Estrada Cabreras wird die Familie politisch verfolgt, verlässt die Hauptstadt und kommt bei indianischen Verwandten unter. Miguel will zunächst wie sein Vater Rechtsanwalt werden (seine Mutter arbeitete als Lehrerin) und beginnt 1915 Jura zu studieren. Er wendet sich jedoch bald den sozialen Problemen der Indianer zu, schließt 1923 darüber eine Dissertation ab und geht anschließend für ein Ethnologiestudium nach Paris, wo er sich vor allem mit den präkolumbianischen Kulturen seiner Heimat befasst. So übersetzt er die Schöpfungsmythologie der Maya-Quiché Popol Vuh ins Französische. In Paris lernt er wie viele lateinamerikanischen Autoren die künstlerische Avantgarde der Zeit kennen, Breton, Aragon, Éluard, Picasso u.a. 1933 geht er nach Guatemala zurück und ist als Universitätsdozent tätig.
Sein weiterer Lebensweg ist stark von den politischen Machtverhältnissen in Guatemala abhängig. Nach der Revolution von 1944 geht er als Kulturattaché nach Mexiko, anschließend nach Buenos Aires und Paris. Diktatorische Verhältnisse ab 1954 treiben ihn ins Exil nach Argentinien und mehreren Ländern Europas. Nachdem 1966 in Guatemala wieder freie Wahlen stattfinden konnten, beauftragt ihn die neue Regierung, sie als Botschafter in Paris zu vertreten. 1967 erhält Asturias für seine Bananen-Trilogie (Sturm, 1949; Der grüne Papst, 1954; Die Augen der Begrabenen,1960) den Nobelpreis.
Werk
Asturias ist einer der bekannten Vertreter des Magischen Realismus. Seine Poetik speist sich sowohl aus lateinamerikanischen wie aus europäischen Quellen. Prägend sind seine Kindheitserlebnisse im indianischen Umfeld seiner Mutter, die später sowohl seine ethnologischen Studien wie sein literarisches Schaffen beeinflussen. In Paris nimmt er die Ideen des französischen Surrealimus auf und verbindet sie mit dem mythischen Denken der Indianischen Kulturen. Das Denken in Bildern bei den Indios und die surrealistische Phantasie verschmelzen bei Asturias zu einem eigenen Schreibstil, der dem wunderbaren Wirklichen von Alejo Carpentier sehr nahe kommt.
Werke
- Der Herr Präsident
- Die Maismenschen
- Bananen-Trilogie
Interpretation
Unterricht
Weblinks
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