Okonkwo oder das Alte stürzt: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 26. Juli 2013, 10:57 Uhr

Okonkwo oder das Alte stürzt (Things fall apart) ist der 1958 erschienene erste Roman des nigerianischen Autors Chinua Achebe.

In seinem Erstlingsroman “Okonkwo oder das Alte stürzt“ ist der Held Okonkwo kein Mann der Gedanken, sonder ein Mann der Tat, der sich als wohlhabender Farmer und geachteter Krieger nur in den Strukturen Geburt, Rituale und Tod zurechtfindet. Denn von der Geburt bis zum Tode ist das Leben eines Mannes eine Abfolge von Übergangsriten, die ihn seinen Ahnen immer näher bringt. Blutrache und Sühneopfer, der immerwährende Kontakt zu den Ahnen, der Umgang mit Fetischen, Orakeln und Göttern und der durch die Saatzeit des Yams bestimmte Jahreszyklus prägen das Leben der Menschen im Igboland am Vorabend des herannahenden Kolonialismus. Er schleicht sich auf leisen Sohlen, fast unmerklich, im Gewand der christlichen Kirchen und Missionsgesellschaften an, und im scheinbar friedlichen Nebeneinander von einzelnen Predigern und den Dorfgesellschaften beginnt das Christentum vorsichtig, Alternativen zum Pantheon der Götter anzubieten. Einzelne Mitglieder der überkommenen traditionellen Gesellschaft können sich diesem Angebot denn auch nicht entziehen. Okonkwo, dem Gestern zugeneigt und somit unfähig, sich den neuen Herausforderungen zu stellen, verletzt mehrfach unüberlegt und mitunter fahrlässig die strengen Regeln der Gemeinschaft, und als er sogar versehentlich ein Mitglied der Sippe tötet, wird er von der Erdgöttin zur Strafe in das Dorf der Sippe seiner Muter geschickt. Als er nach sieben Jahren zurückkehrt, hat sich alles verändert, und die Gottheiten zählen nicht mehr viel. Ein Riss ist durch das Dorf gegangen, den auch die alten Gottheiten nicht mehr heilen können. Denn schließlich erweist sich in den Augen der Dorfbewohner der Fetisch des weißen Mannes stärker als die Götter, denen es nicht gelingt, die Eindringlinge und ihre christliche Botschaft aus der Gesellschaft zu verbannen. Okwonkwo begehrt nun gegen die Weißen auf und tötet den Sprecher einer Abordnung, die die Clanführer überzeugen soll, von weiteren Aktionen gegen die neuen Herren abzusehen. Die übrigen Mitglieder der Delegation können unversehrt abziehen, und Okonkwo muss erkennen, dass der Aufruf zum Widerstand ungehört verhallt. In dieser für ihn auswegslosen Lage, gefangen zwischen Tradition und der neuen Zeit, bleibt ihm nur der Selbstmord, was in seiner Gesellschaft jedoch als Todsünde gilt. Niemand darf den Leichnam berühren, um ihn zu begraben. Nur Fremde, in diesem Fall die Weißen, dürfen den Strick durchtrennen und stellen somit sicher, dass Okonkwo nach althergebrachter Sitte doch noch seinen Seelenfrieden findet.

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