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Der Inhalt des Romans lässt sich mit der Phrase „Sex, Drugs 'n' Jazz“ charakterisieren. Die beiden Hauptfiguren, Dean Moriarty und der Erzähler Sal Paradise, begeben sich auf eine Reise durch die USA und Mexiko, um sich dem Rausch, den Frauen und dem Jazz hinzugeben – wobei sie als Hipster nicht Mainstream-Jazz, sondern den neuen, härteren Bebop hören. | Der Inhalt des Romans lässt sich mit der Phrase „Sex, Drugs 'n' Jazz“ charakterisieren. Die beiden Hauptfiguren, Dean Moriarty und der Erzähler Sal Paradise, begeben sich auf eine Reise durch die USA und Mexiko, um sich dem Rausch, den Frauen und dem Jazz hinzugeben – wobei sie als Hipster nicht Mainstream-Jazz, sondern den neuen, härteren Bebop hören. | ||
Die beiden trampen, springen auf Güterzüge auf, fahren mit Greyhound-Bussen, auf LKW-Pritschen oder mit gestohlenen Autos quer über den nordamerikanischen Kontinent und zurück, von New York City, über Chicago, Denver, Kalifornien nach New Orleans und schließlich nach Mexiko. Von besonderem Interesse sind die Abweichungen von der Norm, welche in der US-amerikanischen Gesellschaft der späten vierziger und frühen fünfziger Jahre deutlich werden, das Lebensgefühl der jugendlichen Außenseiter und ihre Beobachtungsperspektive auf den Rest der Gesellschaft. Das Grundschema ist dem von Twains Huckleberry Finn entlehnt. Sal ist Tom Sawyer gleichzusetzen, da beide wohlbehütet bei ihren gutbürgerlichen Tanten wohnen. Dean ist eine Entsprechung zu Finn, zumal beide Outlaws sind, die auf einen bürgerlichen Jungen einen großen Eindruck hinterlassen und zusammen auf Reisen gehen. Indes wurde das Floß durch modernere Fahrzeuge ausgetauscht. | Die beiden trampen, springen auf Güterzüge auf, fahren mit Greyhound-Bussen, auf LKW-Pritschen oder mit gestohlenen Autos quer über den nordamerikanischen Kontinent und zurück, von New York City, über Chicago, Denver, Kalifornien nach New Orleans und schließlich nach Mexiko. Von besonderem Interesse sind die Abweichungen von der Norm, welche in der US-amerikanischen Gesellschaft der späten vierziger und frühen fünfziger Jahre deutlich werden, das Lebensgefühl der jugendlichen Außenseiter und ihre Beobachtungsperspektive auf den Rest der Gesellschaft. Das Grundschema ist dem von Mark Twain|Twains [[Die Abenteuer des Huckleberry Finn|Huckleberry Finn]] entlehnt. Sal ist Tom Sawyer gleichzusetzen, da beide wohlbehütet bei ihren gutbürgerlichen Tanten wohnen. Dean ist eine Entsprechung zu Finn, zumal beide Outlaws sind, die auf einen bürgerlichen Jungen einen großen Eindruck hinterlassen und zusammen auf Reisen gehen. Indes wurde das Floß durch modernere Fahrzeuge ausgetauscht. | ||
Der Roman trägt stark autobiographische Züge, viele der auftretenden Figuren lassen sich mit Personen in Kerouacs Leben identifizieren. Kurz vor seinem Tod plante Kerouac eine Gesamtausgabe seines Werkes, auf deren Einband die realen Personen genannt werden sollten, die seinen Figuren entsprachen. Die Figur Dean Moriarty in Unterwegs entspricht Neal Cassady, Carlo Marx ist Allen Ginsberg, Old Bull Lee ist William S. Burroughs, Tom Saybrook ist John Clellon Holmes, Elmo Hassel ist Herbert Huncke, der Erzähler Sal Paradise entspricht Kerouac selbst. Diese Gesamtausgabe wurde jedoch nicht mehr realisiert.<ref>Ann Charters: ''Introduction'', in Kerouac: ''On the Road'', London (1991), S. XXVIII</ref> | Der Roman trägt stark autobiographische Züge, viele der auftretenden Figuren lassen sich mit Personen in Kerouacs Leben identifizieren. Kurz vor seinem Tod plante Kerouac eine Gesamtausgabe seines Werkes, auf deren Einband die realen Personen genannt werden sollten, die seinen Figuren entsprachen. Die Figur Dean Moriarty in Unterwegs entspricht Neal Cassady, Carlo Marx ist Allen Ginsberg, Old Bull Lee ist William S. Burroughs, Tom Saybrook ist John Clellon Holmes, Elmo Hassel ist Herbert Huncke, der Erzähler Sal Paradise entspricht Kerouac selbst. Diese Gesamtausgabe wurde jedoch nicht mehr realisiert.<ref>Ann Charters: ''Introduction'', in Kerouac: ''On the Road'', London (1991), S. XXVIII</ref> |
Aktuelle Version vom 4. Januar 2009, 17:54 Uhr
Unterwegs (Originaltitel On The Road) ist ein Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Jack Kerouac, der 1957 veröffentlicht wurde. Das Buch gilt als Manifest der so genannten Beatniks und als einer der wichtigsten Texte der Beat Generation.
Inhalt
Der Inhalt des Romans lässt sich mit der Phrase „Sex, Drugs 'n' Jazz“ charakterisieren. Die beiden Hauptfiguren, Dean Moriarty und der Erzähler Sal Paradise, begeben sich auf eine Reise durch die USA und Mexiko, um sich dem Rausch, den Frauen und dem Jazz hinzugeben – wobei sie als Hipster nicht Mainstream-Jazz, sondern den neuen, härteren Bebop hören.
Die beiden trampen, springen auf Güterzüge auf, fahren mit Greyhound-Bussen, auf LKW-Pritschen oder mit gestohlenen Autos quer über den nordamerikanischen Kontinent und zurück, von New York City, über Chicago, Denver, Kalifornien nach New Orleans und schließlich nach Mexiko. Von besonderem Interesse sind die Abweichungen von der Norm, welche in der US-amerikanischen Gesellschaft der späten vierziger und frühen fünfziger Jahre deutlich werden, das Lebensgefühl der jugendlichen Außenseiter und ihre Beobachtungsperspektive auf den Rest der Gesellschaft. Das Grundschema ist dem von Mark Twain|Twains Huckleberry Finn entlehnt. Sal ist Tom Sawyer gleichzusetzen, da beide wohlbehütet bei ihren gutbürgerlichen Tanten wohnen. Dean ist eine Entsprechung zu Finn, zumal beide Outlaws sind, die auf einen bürgerlichen Jungen einen großen Eindruck hinterlassen und zusammen auf Reisen gehen. Indes wurde das Floß durch modernere Fahrzeuge ausgetauscht.
Der Roman trägt stark autobiographische Züge, viele der auftretenden Figuren lassen sich mit Personen in Kerouacs Leben identifizieren. Kurz vor seinem Tod plante Kerouac eine Gesamtausgabe seines Werkes, auf deren Einband die realen Personen genannt werden sollten, die seinen Figuren entsprachen. Die Figur Dean Moriarty in Unterwegs entspricht Neal Cassady, Carlo Marx ist Allen Ginsberg, Old Bull Lee ist William S. Burroughs, Tom Saybrook ist John Clellon Holmes, Elmo Hassel ist Herbert Huncke, der Erzähler Sal Paradise entspricht Kerouac selbst. Diese Gesamtausgabe wurde jedoch nicht mehr realisiert.[1]
Bedeutung
Die besondere Bedeutung dieses Buchs im Werk Kerouacs liegt in der klaren und gelassenen Sprache seines Erzählers und seiner Figuren. Dies machte das Buch einem größeren Leserkreis zugänglich als andere sehr komplizierte und durch den Umgang mit harten Drogen geprägte Werke Kerouacs wie zum Beispiel Be-bop, Bars und weißes Pulver (The Subterraneans, 1958).
Wirkung auf andere Künstler
Unterwegs war eines der Vorbilder für den Kultfilm Easy Rider (1969) von Peter Fonda und Dennis Hopper.
Die Münchener Band Sportfreunde Stiller schrieb ein gleichnamiges Lied, inspiriert von Unterwegs. Es erschien 1998 auf der EP „Thonträger“. Auf ihrem Album „Auf Der Guten Seite“ hört man am Ende des Liedes Ein Kompliment folgenden Auszug aus einem Hörbuch des englischen Originals „On The Road“: „We jumped into the warm, mad night hearing the wild tenor man across the way blowing his horn going ih-ja, ih-ja. Hands clapping to the beat, folks yelling: ‚Go, go, go!‘“. Anschließend kommt das Lied Sportbeat, u.a. eine Anspielung zu der Beat-Generation.
Die Kölner Band BAP schrieb als Hommage an "Unterwegs" das Lied "Wat für e Booch!". Veröffentlicht auf dem Album "Radio Pandora", erschienen 2008.
Die amerikanische Metalband Mudvayne bezieht sich in ihrem Song "On the Move" auf das Werk von Jack Kerouac.
Die österreichische Band S.T.S. veröffentlichte das Lied "Unterwegs", welches die Lebensphilosophie dieses Buch anreißt (Zitat aus dem Lied:"der Kerouac hätte an dir seine Freude"). Erschienen 1988 auf dem Album "auf Tour"
Einzelnachweise
- ↑ Ann Charters: Introduction, in Kerouac: On the Road, London (1991), S. XXVIII
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