König Ödipus: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''König Ödipus''' ist [[Sophokles]]' dramatische Bearbeitung (436–433 v. Chr.) des Ödipus-Mythos und neben den weiteren Bearbeitungen (durch [[Aischylos]], [[Euripides]], Xenokles, Meletos, Friedrich Hölderlin u.a.) die einzige aus der Antike in die Gegenwart überlieferte Fassung. Das Theaterstück ist in Sprache, Dramaturgie und Psychologie ein Meisterwerk der klassischen Weltliteratur aus der Blütezeit der altgriechischen Kultur. | |||
==Vorgeschichte== | ==Vorgeschichte== | ||
Aufgrund eines Orakels, das prophezeit hatte, Laïos werde durch seinen eigenen Sohn sterben, setzt er den späteren thebanischen König Ödipus als Kind aus. Später weissagt ein anderes Orakel Ödipus, er werde seinen Vater erschlagen und mit seiner Mutter in Schande leben. Daraufhin verlässt er Polybos und Merope, den korinthischen König und dessen Frau, die ihn als Sohn aufgezogen hatten. Auf seiner Wanderung trifft er an einer Wegkreuzung auf Laïos und seine Leute. Er wird in einen Kampf mit ihm verwickelt und erschlägt - ohne es zu wissen - seinen leiblichen Vater Laïos. Vor den Toren Thebens kann er die Stadt von der Sphinx, einem Ungeheuer, erlösen und erhält als Belohnung Iokaste, die Witwe des Königs Laïos. Er nimmt sie zur Frau und bekommt das Königreich Theben. | Aufgrund eines Orakels, das prophezeit hatte, Laïos werde durch seinen eigenen Sohn sterben, setzt er den späteren thebanischen König Ödipus als Kind aus. Später weissagt ein anderes Orakel Ödipus, er werde seinen Vater erschlagen und mit seiner Mutter in Schande leben. Daraufhin verlässt er Polybos und Merope, den korinthischen König und dessen Frau, die ihn als Sohn aufgezogen hatten. Auf seiner Wanderung trifft er an einer Wegkreuzung auf Laïos und seine Leute. Er wird in einen Kampf mit ihm verwickelt und erschlägt - ohne es zu wissen - seinen leiblichen Vater Laïos. Vor den Toren Thebens kann er die Stadt von der Sphinx, einem Ungeheuer, erlösen und erhält als Belohnung Iokaste, die Witwe des Königs Laïos. Er nimmt sie zur Frau und bekommt das Königreich Theben. |
Version vom 20. März 2007, 21:27 Uhr
König Ödipus ist Sophokles' dramatische Bearbeitung (436–433 v. Chr.) des Ödipus-Mythos und neben den weiteren Bearbeitungen (durch Aischylos, Euripides, Xenokles, Meletos, Friedrich Hölderlin u.a.) die einzige aus der Antike in die Gegenwart überlieferte Fassung. Das Theaterstück ist in Sprache, Dramaturgie und Psychologie ein Meisterwerk der klassischen Weltliteratur aus der Blütezeit der altgriechischen Kultur.
Vorgeschichte
Aufgrund eines Orakels, das prophezeit hatte, Laïos werde durch seinen eigenen Sohn sterben, setzt er den späteren thebanischen König Ödipus als Kind aus. Später weissagt ein anderes Orakel Ödipus, er werde seinen Vater erschlagen und mit seiner Mutter in Schande leben. Daraufhin verlässt er Polybos und Merope, den korinthischen König und dessen Frau, die ihn als Sohn aufgezogen hatten. Auf seiner Wanderung trifft er an einer Wegkreuzung auf Laïos und seine Leute. Er wird in einen Kampf mit ihm verwickelt und erschlägt - ohne es zu wissen - seinen leiblichen Vater Laïos. Vor den Toren Thebens kann er die Stadt von der Sphinx, einem Ungeheuer, erlösen und erhält als Belohnung Iokaste, die Witwe des Königs Laïos. Er nimmt sie zur Frau und bekommt das Königreich Theben.
Inhalt
Damit setzt die eigentliche Dramenhandlung ein, in der Ödipus in sechs Stufen seine Vergangenheit aufdeckt. Ein Orakel, das die Ursachen einer seit längerem wütenden Seuche andeutet, bezieht Ödipus’ Schwager Kreon auf den ungesühnten Mord an Ödipus’ Vorgänger Laïos. Daraufhin leitet der neue König von Theben eine Untersuchung des Falles ein. Der einzige überlebende Zeuge gibt an, dass der Mord von Räubern verübt wurde. Der Augenzeuge weigert sich, die wahren Zusammenhänge auszusprechen. Erst als er selbst von Ödipus verdächtigt wird, zögert er nicht länger: Ödipus sei der Mörder von Laïos gewesen. Dieser glaubt ihm nicht und wittert eine Verschwörung zwischen Kreon und dem Zeugen. Doch mit der Erinnerung an den Vorfall an der Wegkreuzung stellen sich erste Zweifel ein. Als Ödipus von einem aus Korinth eintreffenden Boten erfährt, dass der verstorbene Polybos und dessen Frau nicht seine leiblichen Eltern sind, sondern ihn von einem Knecht des Laïos erhalten haben, werden seine Befürchtungen zur Gewissheit. Iokaste erkennt, dass die delphischen Prophezeiungen sich an ihnen erfüllt haben. Die Gegenüberstellung des korinthischen Boten, der Ödipus als Kind erhalten hatte, bringt die Wahrheit ans Licht, die Narben an seinen damals durchstochenen Füßen sind offensichtlich: Ödipus ist Laïos' und Iokastes Sohn. Als Ödipus entsetzt ins Haus stürzt, findet er Iokaste erhängt. Er blendet sich selbst mit ihren goldenen Spangen. Ödipus, der nun nichts sehnlicher wünscht als zu sterben, muss sich damit abfinden, dass die Entscheidung darüber bei den Göttern liegt. Er übergibt seine Kinder Kreon, der die Herrschaft über Theben übernehmen wird.
Interpretation
Unterricht
Weblinks
- Ödipus der Tyrann Text in der Übersetzung von Hugo von Hofmannsthal im Projekt Gutenberg
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel König Ödipus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |