Warten auf die Barbaren: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Roman '''Warten auf die Barbaren''' von [[John Maxwell Coetzee]] erschien im englischen Original 1980 unter dem Titel ''Waiting for the Barbarians''. | Der Roman '''Warten auf die Barbaren''' von [[John Maxwell Coetzee]] erschien im englischen Original 1980 unter dem Titel ''Waiting for the Barbarians''. | ||
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Der Roman spielt großteils in einer Grenzstadt eines zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten Reiches. Der oberste Vertreter dieses Reiches in der Stadt ist der Magistrat, ein Verwaltungsbeamter, der auch für die Rechtsprechung zuständig ist. Der Magistrat beschreibt als Ich-Erzähler seine Erlebnisse, seine Reflexionen und die Geschehnisse in der Stadt nach Eintreffen des Oberst Joll. Oberst Joll ist Beamter der Abteilung III, einer politischen Polizei, die mit äußerster Brutalität gegen alle vermeintlichen inneren und äußeren Feinde des Reiches vorgeht. Es gibt Gerüchte, dass die Barbaren, Nomadenstämme die an den Grenzen des Reiches leben, einen Angriff auf dieses planen. Daher wurde Oberst Joll aus der Hauptstadt in die Grenzregion entsandt, um eine Strafexpedition vorzubereiten. Oberst Joll versucht unter Anwendung von Folter von einigen gefangengenommenen Barbaren Beweise für deren kriegerische Pläne zu erhalten. Der Magistrat, der ein altmodisches Verständnis von einem Rechtsstaat hat, gerät in einen inneren Konflikt zwischen seiner Rolle als loyaler Beamter und seiner Ablehnung der gewaltsamen Methoden der politischen Herrschaftssicherung. Nachdem Oberst Joll vorerst abgereist ist, nimmt er das Mädchen, eine junge Barbarenfrau, bei sich auf. Die Barbarenfrau war von den Folterern geblendet worden, ihre Füße waren gebrochen worden. Es entwickelt sich eine ambivalente Beziehung zwischen dem Magistrat und dem Mädchen. Er pflegt sie und fühlt sich zu ihr hingezogen, gleichzeitig bleibt ihm ihre Lebensauffassung völlig fremd. Schließlich entscheidet er sich, das Mädchen zu ihrem Volk zurückzubringen. | Der Roman spielt großteils in einer Grenzstadt eines zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten Reiches. Der oberste Vertreter dieses Reiches in der Stadt ist der Magistrat, ein Verwaltungsbeamter, der auch für die Rechtsprechung zuständig ist. Der Magistrat beschreibt als Ich-Erzähler seine Erlebnisse, seine Reflexionen und die Geschehnisse in der Stadt nach Eintreffen des Oberst Joll. Oberst Joll ist Beamter der Abteilung III, einer politischen Polizei, die mit äußerster Brutalität gegen alle vermeintlichen inneren und äußeren Feinde des Reiches vorgeht. Es gibt Gerüchte, dass die Barbaren, Nomadenstämme die an den Grenzen des Reiches leben, einen Angriff auf dieses planen. Daher wurde Oberst Joll aus der Hauptstadt in die Grenzregion entsandt, um eine Strafexpedition vorzubereiten. Oberst Joll versucht unter Anwendung von Folter von einigen gefangengenommenen Barbaren Beweise für deren kriegerische Pläne zu erhalten. Der Magistrat, der ein altmodisches Verständnis von einem Rechtsstaat hat, gerät in einen inneren Konflikt zwischen seiner Rolle als loyaler Beamter und seiner Ablehnung der gewaltsamen Methoden der politischen Herrschaftssicherung. Nachdem Oberst Joll vorerst abgereist ist, nimmt er das Mädchen, eine junge Barbarenfrau, bei sich auf. Die Barbarenfrau war von den Folterern geblendet worden, ihre Füße waren gebrochen worden. Es entwickelt sich eine ambivalente Beziehung zwischen dem Magistrat und dem Mädchen. Er pflegt sie und fühlt sich zu ihr hingezogen, gleichzeitig bleibt ihm ihre Lebensauffassung völlig fremd. Schließlich entscheidet er sich, das Mädchen zu ihrem Volk zurückzubringen. | ||
Als er von dieser Reise zurückkommt, ist Oberst Joll wieder in der Stadt, er hat eine Armee mitgebracht. Die Strafexpedition soll beginnen. Der Magistrat wird als Verräter gefangengenommen, misshandelt und gefoltert. In seiner Zelle erlebt er, wie schwer es ist, moralische Prinzipien zu vertreten, wenn alle Gedanken nur um Schmerzvermeidung und die ersehnte nächste Mahlzeit kreisen. Während einer öffentlichen Folter und Erniedrigung | Als er von dieser Reise zurückkommt, ist Oberst Joll wieder in der Stadt, er hat eine Armee mitgebracht. Die Strafexpedition soll beginnen. Der Magistrat wird als Verräter gefangengenommen, misshandelt und gefoltert. In seiner Zelle erlebt er, wie schwer es ist, moralische Prinzipien zu vertreten, wenn alle Gedanken nur um Schmerzvermeidung und die ersehnte nächste Mahlzeit kreisen. Während einer öffentlichen Folter und Erniedrigung vor gefangenen Barbaren kommt es noch einmal zu einer Konfrontation mit Oberst Joll. Doch die Bewohner der Stadt, eingeschüchtert und voller Hass auf die angeblich an ihrem Unglück schuldigen Barbaren, haben sich längst auf die scheinbar sichere Seite des Oberst Joll geschlagen. Nachdem der Magistrat öffentlich erniedrigt und gedemütigt wurde, wird er freigelassen. | ||
Die Strafexpedition stellt sich als Fehlschlag heraus. Die Barbaren locken die Armee in die Wüste, ohne sich einem direkten Kampf zu stellen. Dort gehen viele Soldaten zugrunde. Nach Monaten kehrt Oberst Joll mit nur wenigen Begleitern aus der Wüste zurück. In der Stadt bricht Panik aus. Oberst Joll und viele Bewohner der Stadt fliehen ins Zentrum des Reiches. Der Magistrat übernimmt wieder die Verwaltung der Stadt. Es folgt das Warten auf die Barbaren. | Die Strafexpedition stellt sich als Fehlschlag heraus. Die Barbaren locken die Armee in die Wüste, ohne sich einem direkten Kampf zu stellen. Dort gehen viele Soldaten zugrunde. Nach Monaten kehrt Oberst Joll mit nur wenigen Begleitern aus der Wüste zurück. In der Stadt bricht Panik aus. Oberst Joll und viele Bewohner der Stadt fliehen ins Zentrum des Reiches. Der Magistrat übernimmt wieder die Verwaltung der Stadt. Es folgt das Warten auf die Barbaren. | ||
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Aktuelle Version vom 30. April 2008, 21:12 Uhr
Der Roman Warten auf die Barbaren von John Maxwell Coetzee erschien im englischen Original 1980 unter dem Titel Waiting for the Barbarians.
Handlung
Der Roman spielt großteils in einer Grenzstadt eines zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten Reiches. Der oberste Vertreter dieses Reiches in der Stadt ist der Magistrat, ein Verwaltungsbeamter, der auch für die Rechtsprechung zuständig ist. Der Magistrat beschreibt als Ich-Erzähler seine Erlebnisse, seine Reflexionen und die Geschehnisse in der Stadt nach Eintreffen des Oberst Joll. Oberst Joll ist Beamter der Abteilung III, einer politischen Polizei, die mit äußerster Brutalität gegen alle vermeintlichen inneren und äußeren Feinde des Reiches vorgeht. Es gibt Gerüchte, dass die Barbaren, Nomadenstämme die an den Grenzen des Reiches leben, einen Angriff auf dieses planen. Daher wurde Oberst Joll aus der Hauptstadt in die Grenzregion entsandt, um eine Strafexpedition vorzubereiten. Oberst Joll versucht unter Anwendung von Folter von einigen gefangengenommenen Barbaren Beweise für deren kriegerische Pläne zu erhalten. Der Magistrat, der ein altmodisches Verständnis von einem Rechtsstaat hat, gerät in einen inneren Konflikt zwischen seiner Rolle als loyaler Beamter und seiner Ablehnung der gewaltsamen Methoden der politischen Herrschaftssicherung. Nachdem Oberst Joll vorerst abgereist ist, nimmt er das Mädchen, eine junge Barbarenfrau, bei sich auf. Die Barbarenfrau war von den Folterern geblendet worden, ihre Füße waren gebrochen worden. Es entwickelt sich eine ambivalente Beziehung zwischen dem Magistrat und dem Mädchen. Er pflegt sie und fühlt sich zu ihr hingezogen, gleichzeitig bleibt ihm ihre Lebensauffassung völlig fremd. Schließlich entscheidet er sich, das Mädchen zu ihrem Volk zurückzubringen.
Als er von dieser Reise zurückkommt, ist Oberst Joll wieder in der Stadt, er hat eine Armee mitgebracht. Die Strafexpedition soll beginnen. Der Magistrat wird als Verräter gefangengenommen, misshandelt und gefoltert. In seiner Zelle erlebt er, wie schwer es ist, moralische Prinzipien zu vertreten, wenn alle Gedanken nur um Schmerzvermeidung und die ersehnte nächste Mahlzeit kreisen. Während einer öffentlichen Folter und Erniedrigung vor gefangenen Barbaren kommt es noch einmal zu einer Konfrontation mit Oberst Joll. Doch die Bewohner der Stadt, eingeschüchtert und voller Hass auf die angeblich an ihrem Unglück schuldigen Barbaren, haben sich längst auf die scheinbar sichere Seite des Oberst Joll geschlagen. Nachdem der Magistrat öffentlich erniedrigt und gedemütigt wurde, wird er freigelassen.
Die Strafexpedition stellt sich als Fehlschlag heraus. Die Barbaren locken die Armee in die Wüste, ohne sich einem direkten Kampf zu stellen. Dort gehen viele Soldaten zugrunde. Nach Monaten kehrt Oberst Joll mit nur wenigen Begleitern aus der Wüste zurück. In der Stadt bricht Panik aus. Oberst Joll und viele Bewohner der Stadt fliehen ins Zentrum des Reiches. Der Magistrat übernimmt wieder die Verwaltung der Stadt. Es folgt das Warten auf die Barbaren.
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