Kein Klimawandel nach 1998

Aus Klimawandel

Behauptung:
Nach 1998 hat der Klimawandel über eineinhalb Jahrzehnte ausgesetzt, obwohl weiterhin CO2 durch menschliche Aktivitäten emittiert wurde. Das zeigt, dass CO2 die gegenwärtige Erwärmung nicht erklären kann.

Abb. 1: Klimapause mit manipulierten “Trends” 1998-2012, 1999-2012 und 1999-2024

Die Aussage bezieht sich auf die Änderung der globalen Mitteltemperatur nach 1998. Dabei wurden zwei Dinge falsch dargestellt: 1. Es gab kein Aussetzen der Erwärmung, sondern nur eine Abschwächung der Zunahmew der globalen Mitteltemperatur und eine Umverteilung der zusätzlichen Wärme durch den Treibhauseffekt im Klimasystem. Die Erwärmungsrate der Periode betrug 0,12-0,14 °C pro Jahrzehnt, gegenüber dem Durchschnitt der letzten 50 Jahre von 0,2 °C/Jahrzehnt.[1] 2. Das Aussetzen der Erwärmung wurde von Klimawandelleugnern durch Daten von 1998 bis ca. 2012 „belegt“. 1998 war jedoch ein außergewöhnlich warmes Jahr durch einen sehr starken El-Niño. Beginnend mit nur einem Jahr später, 1999, und endend mit 2010 oder den warmen Jahren 2023/24 ergibt sich ein ganz anderes Bild mit einem steil ansteigenden Erwärmungstrend. Allerdings ist es auch hier fragwürdig, einzelne Jahre zu vergleichen. Durch natürliche Einflüsse wie die warmen El-Niño- und die kühlen La-Niña-Ereignisse können sich einzelne Jahre stark voneinander unterscheiden. Dabei hat man es aber mit Wetterschwankungen zu tun, nicht mit Klimaänderungen. Dafür ist es notwendig, längere Zeiträume aufeinander zu beziehen.

Vergleicht man nicht nur zwei einzelne Jahre, sondern Jahrzehnte oder noch längere Zeiträume, kommt man zu einem ganz anderen Ergebnis. Klimaforscher beziehen sich bei einem Vergleich verschiedener Klimaperioden auf die sog. "Normalperiode" von 30 Jahren. Aber schon ein Vergleich von Jahrzehnten zeigt für die letzten vier Dekaden eindeutig, dass jede Dekade wärmer war als die vorhergehende (schwarze Balken in der Abb.). Die Erwärmung durch die Emission von Treibhausgasen geht also kontinuierlich weiter. Kurzfristige Schwankungen können verschiedene natürliche Ursachen haben. Die erwähnten El-Niño- und La-Niña-Ereignisse verteilen die von der Atmosphäre aufgenommene Wärme im Ozean um, der wiederum die oberflähennahe Temperatur der Atmosphäre beeinflusst. Nach einer jüngeren Untersuchung sind La-Niña-ähnliche Verhältnissen nach 1998 für 50% der abgeschwächten Erwärmung verantwortlich, eine geringere Solarstrahlung für 26%.[2]


Einzelnachweise

  1. IPCC AR6 WGI (2021): Ch. 3, Human Influence on the Climate System. Box 3.1
  2. Su, X., H. Shiogama, K. Tanaka et al. (2024): Reductions in atmospheric levels of non-CO2 greenhouse gases explain about a quarter of the 1998-2012 warming slowdown, Commun Earth Environ 5, 594

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