Klimaprojektionen Hamburg
Klimaänderungen können regional sehr unterschiedlich ausfallen. Im Folgenden wird der aktuelle Wissenstand über das Spektrum an möglichen Klimaänderungen für Hamburg bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zusammengefasst. Die Ergebnisse beruhen auf verschiedenen regionalen Klimasimulationen, die wiederum erlauben die Spannbreite der möglichen Änderungen abzuschätzen.
Die Region
Hamburg ist aufgrund der Nähe zur Nord- und Ostsee vor allem durch maritimes Klima charakterisiert. Aber auch kontinentale Wettereinflüsse treten bei Ostwind auf. Die Sommer in Hamburg sind gewöhnlich gemäßigt warm und regnerisch. Der Einfluss des Golfstroms sorgt für milde Winter.
Temperatur
Generell sind städtische Gebiete sowohl von regionalen Klimaänderungen als auch durch die Wirkung der veränderten städtischen Oberflächen auf das Klima betroffen. Das sogenannte Stadtklima ist dadurch charakterisiert, dass bodennah besonders bei Nacht höhere Lufttemperaturen als im Umland auftreten. Diese Temperaturdifferenzen zum Umland können sich im Bereich von wenigen Grad im Monatsmittel bewegen und erreichen bis zu ca. 7°C bei bestimmten Wetterlagen. In den Klimamodellen besteht ein Konsens, dass die bereits stattfindende Zunahme der mittleren Temperatur Hamburgs sich auch bis zum Ende des 21. Jahrhunderts fortsetzen wird. Für die Metropolregion Hamburg wird eine Zunahme der Jahresmitteltemperatur von +2°C bis mehr als 3°C projiziert[1]. Die mögliche mittlere Änderung der Temperatur beträgt +2.8°C pro Jahr. Im Sommer fällt die Spannbreite der möglichen Temperaturzunahme mit +0,6°C bis zu +6,1°C[2] noch größer aus, wobei die mittlere Änderung +2,7°C beträgt[2]. Im Winter ist die mittlere Temperaturzunahme mit 3,1°C höher als im Sommer oder für das Jahresmittel[2]. Die Spannbreite liegt mit Temperaturzunahmen von +0.9°C bis zu +5.1°C im ähnlichen Rahmen wie für die Jahresmitteltemperatur[2]. Verbunden mit den projizierten milderen Wintertemperaturen werden Frosttage im Mittel um 38 Tage pro Jahr (Spannbreite der Modellergebnisse: -14 bis zu -67 Tage pro Jahr[2]) bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in der Metropolregion Hamburg abnehmen. Ebenso wird sich auch die Anzahl der Eistage pro Jahr in dieser Region um in Mittel 14 Tage (Spannbreite der Modellergebnisse: -3 bis zu -35 Tage) reduzieren[2].
Niederschlag
Als mögliche mittlere Änderung könnte der Jahresniederschlag für die Metropolregion Hamburg um 7% zunehmen[2]. Allerdings gibt es in Hinblick auf den Jahresniederschlag eine sehr große Spannbreite an Modellergebnissen mit Änderungen zwischen -8% und +29% [2], was verdeutlicht, dass es noch sehr große Unsicherheiten in Bezug auf die Änderung der Jahresniederschlagssumme bis zum Ende des 21. Jahrhunderts gibt. Allein für den Winter wird mit großer Sicherheit mit einer Zunahme des Niederschlags von im Mittel +21% gerechnet [2]. Die große Spannbreite von +1% bis zu +41% verdeutlicht aber auch hier, dass das Ausmaß der Niederschlagszunahme noch schwer abgeschätzt werden kann.
Wind
Die Simulationsergebnisse für die zukünftige Entwicklung der Windgeschwindigkeiten gehen deutlich auseinander, sodass keine generellen Aussagen über Veränderungen getroffen werden können[3]. Auch zur potenziellen künftigen Entwicklung von Sturmereignissen in der Metropolregion Hamburg können keine robusten Aussagen getroffen werden. Bis Ende des 21. Jahrhunderts erscheint sowohl eine Zunahme als auch eine Abnahme der Windgeschwindigkeiten bei Sturmereignissen und ihrer Häufigkeit in der Metropolregion Hamburg möglich[1].
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Meinke et al. (2018): Hamburger Klimabericht
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Meinke und Gerstner (2008): Norddeutscher Klimaatlas
- ↑ Storch et al. (2015): Klimabericht für die Ostseeregion
Weblinks
- Klimaänderungen in Norddeutschland: Norddeutscher Klimaatlas
- Norddeutsches Klimabüro (2009): Klimabericht für die Metropolregion Hamburg
- Meinke I., Rechid D., Tinz B., Maneke M., Lefebvre C., Isokeit E. (2018): Klima der Region – Zustand, bisherige Entwicklung und mögliche Änderungen bis 2100. In: von Storch H., Meinke I., Claußen M. (eds) Hamburger Klimabericht – Wissen über Klima, Klimawandel und Auswirkungen in Hamburg und Norddeutschland. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
- Kreft, S. (2009): Klimawandel in Norddeutschland -German Watch e.V.: [1]
Siehe auch
Klimadaten zum Thema
Klimadaten zum Thema selbst auswerten? Hier können Sie aus Regionaldaten zu Norddeutschland Karten zur künftigen Klimaentwicklung von Norddeutschland erzeugen.
Hier finden Sie eine Anleitung zur Visualisierung der Daten.
Schülerarbeiten zum Thema
Schülerarbeiten zum Thema des Artikels aus dem Schulprojekt Klimawandel:
- Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelwelt Hamburgs Um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelwelt Hamburgs zu untersuchen, wurden sechs Vögel, die jeweils eine typische Eigenschaft repräsentieren, ausgewählt. (Gymnasium Allee, Hamburg)
- Klimawandel - direkt vor der Haustür?! Pflanzenwachstum und Klimaerwärmung – dargestellt am Beispiel des Blühbeginns der Forsythie an der Hamburger Lombardsbrücke. (Gymnasium Lohbrügge, Hamburg)
Lizenzhinweis
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