Meeresströmungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Hinzu kommt als Einflussgröße für die Richtung der Meeresströmungen die Corioliskraft. | Hinzu kommt als Einflussgröße für die Richtung der Meeresströmungen die [[Corioliskraft]]. | ||
Oberflächenströmungen werden im wesentlichen durch Wind angetrieben, und zwar in erster Linie durch die Passate und die Westwindströmungen. Dabei weichen die Meeresströmungen an der Oberfläche durch die Corioliskraft um 45° von der Windrichtung auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links ab. Zur Tiefe hin nimmt diese Abweichung spiralförmig zu, bis der Impuls seine Antriebskraft verliert (sog. Ekman-Spirale). Die Nordost- bzw. Nordwest-Passate erzeugen daher Ost-West-Strömungen des Meerwassers beiderseits des Äquators. Dieses staut sich an den Ostküsten der Kontinente, vor der mittelamerikanishen Küste, vor dem süostasiatischen Insel-Archipel und vor der ostafrikanischen Küste, strömt teils entlang des Äquators zurück (Äquatorialer Gegenstrom) oder weicht nach Norden und Süden aus. Das nach Norden und Süden ausweichende Wasser wird anschließend von Westwinden angetrieben und erfährt wieder eine Ablenkung durch die Corioliskraft. Dadurch entstehen die typischen subtropischen Wirbel, die sich auf der Nordhalbkugel rechts, auf der Südhalbkugel links herum drehen. | Oberflächenströmungen werden im wesentlichen durch Wind angetrieben, und zwar in erster Linie durch die Passate und die Westwindströmungen. Dabei weichen die Meeresströmungen an der Oberfläche durch die [[Corioliskraft]] um 45° von der Windrichtung auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links ab. Zur Tiefe hin nimmt diese Abweichung spiralförmig zu, bis der Impuls seine Antriebskraft verliert (sog. Ekman-Spirale). Die Nordost- bzw. Nordwest-Passate erzeugen daher Ost-West-Strömungen des Meerwassers beiderseits des Äquators. Dieses staut sich an den Ostküsten der Kontinente, vor der mittelamerikanishen Küste, vor dem süostasiatischen Insel-Archipel und vor der ostafrikanischen Küste, strömt teils entlang des Äquators zurück (Äquatorialer Gegenstrom) oder weicht nach Norden und Süden aus. Das nach Norden und Süden ausweichende Wasser wird anschließend von Westwinden angetrieben und erfährt wieder eine Ablenkung durch die [[Corioliskraft]]. Dadurch entstehen die typischen subtropischen Wirbel, die sich auf der Nordhalbkugel rechts, auf der Südhalbkugel links herum drehen. | ||
Abweichungen von diesem idealen Muster werden z.T. durch die Verteilung der Landmassen erzeugt. So gibt es keinen subtropischen Wirbel im nördlichen Indischen Ozean, weil der asiatische Kontinent zu weit nach Süden reicht. Im Atlantik bewirken absinkende Wassermassen im Nordatlantik, eine Abspaltung des subtropischen Wirbels in einen nordöstlichen Zweig, der als Nordatlantikstrom bis an die Küsten Norwegens reicht. Die Wirkung der Westwinde kann sich nur im Südlichen Ozean rund um die Antarktis frei entfalten. Hier wird dadurch ein stetiger Zirkumpolarstrom aus westlicher Richtung erzeugt, von dem durch die Corioliskraft einzelne Abzweigungen nach Nordosten strömen, z.B. der Benguela- und der Humboldt-Strom. | Abweichungen von diesem idealen Muster werden z.T. durch die Verteilung der Landmassen erzeugt. So gibt es keinen subtropischen Wirbel im nördlichen Indischen Ozean, weil der asiatische Kontinent zu weit nach Süden reicht. Im Atlantik bewirken absinkende Wassermassen im Nordatlantik, eine Abspaltung des subtropischen Wirbels in einen nordöstlichen Zweig, der als Nordatlantikstrom bis an die Küsten Norwegens reicht. Die Wirkung der Westwinde kann sich nur im Südlichen Ozean rund um die Antarktis frei entfalten. Hier wird dadurch ein stetiger Zirkumpolarstrom aus westlicher Richtung erzeugt, von dem durch die Corioliskraft einzelne Abzweigungen nach Nordosten strömen, z.B. der Benguela- und der Humboldt-Strom. |
Version vom 18. Juni 2008, 12:44 Uhr
Antriebskräfte
Wie die Atmosphäre ist auch der Ozean ständig in Bewegung. Das Meerwasser kann an der Oberfläche oder in der Tiefe horizontal strömen oder es kann vertikal absinken und aufsteigen. Die Entstehung von Meeresströmungen ist auf drei verschiedene Antriebskräfte zurückzuführen:
- Winde
- Druckunterschiede
- Gezeiten
Hinzu kommt als Einflussgröße für die Richtung der Meeresströmungen die Corioliskraft.
Oberflächenströmungen werden im wesentlichen durch Wind angetrieben, und zwar in erster Linie durch die Passate und die Westwindströmungen. Dabei weichen die Meeresströmungen an der Oberfläche durch die Corioliskraft um 45° von der Windrichtung auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links ab. Zur Tiefe hin nimmt diese Abweichung spiralförmig zu, bis der Impuls seine Antriebskraft verliert (sog. Ekman-Spirale). Die Nordost- bzw. Nordwest-Passate erzeugen daher Ost-West-Strömungen des Meerwassers beiderseits des Äquators. Dieses staut sich an den Ostküsten der Kontinente, vor der mittelamerikanishen Küste, vor dem süostasiatischen Insel-Archipel und vor der ostafrikanischen Küste, strömt teils entlang des Äquators zurück (Äquatorialer Gegenstrom) oder weicht nach Norden und Süden aus. Das nach Norden und Süden ausweichende Wasser wird anschließend von Westwinden angetrieben und erfährt wieder eine Ablenkung durch die Corioliskraft. Dadurch entstehen die typischen subtropischen Wirbel, die sich auf der Nordhalbkugel rechts, auf der Südhalbkugel links herum drehen.
Abweichungen von diesem idealen Muster werden z.T. durch die Verteilung der Landmassen erzeugt. So gibt es keinen subtropischen Wirbel im nördlichen Indischen Ozean, weil der asiatische Kontinent zu weit nach Süden reicht. Im Atlantik bewirken absinkende Wassermassen im Nordatlantik, eine Abspaltung des subtropischen Wirbels in einen nordöstlichen Zweig, der als Nordatlantikstrom bis an die Küsten Norwegens reicht. Die Wirkung der Westwinde kann sich nur im Südlichen Ozean rund um die Antarktis frei entfalten. Hier wird dadurch ein stetiger Zirkumpolarstrom aus westlicher Richtung erzeugt, von dem durch die Corioliskraft einzelne Abzweigungen nach Nordosten strömen, z.B. der Benguela- und der Humboldt-Strom.
Energietransport
Meeresströmungen sind zusammen mit dem Zirkulationssystem der Atmosphäre Teil des globalen Strömungssystems, dessen wichtigste Funktion darin besteht, Energie aus den strahlungsreichen niederen in die höheren Breiten zu transportieren.
Klimatische Bedeutung
Unterricht
- Meeresströmungen und Klima Unterrichtseinheit bei Lehrer Online
Weblinks
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