Treibhausgasemissionen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Dezember 2018, 17:31 Uhr
Historische Emissionen
Die Emissionen von Kohlendioxid durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und durch Landnutzungsänderungen sowie die durch menschliche Aktivitäten verursachten Emissionen von Methan und Distickstoffoxid haben zwischen 1800 und 2005 zu einer globalen Erwärmung von 1,1 °C geführt. Durch alle CO2-Emissionen wurde eine Erwärmung von 0,75 °C bewirkt, durch Methan von 0,25 und Distickstoffoxid von 0,09 °C. Ebenfalls durch Verbrennung fossiler Energierohstoffe sind SO2-Emissionen entstanden, die sich in der Atmosphäre mit Sauerstoff zu SO4(Sulfat-)-Aerosolen verbinden und eine Abkühlung von 0,4 °C bewirkt haben, so dass die Nettoerwärmung durch anthropogene Treibhausgase zwischen 1800 und 2005 bei ca. 0,7 °C liegt.[1] Im aktuellen IPCC-Bericht wird die Erwärmung zwischen 1800 und 2012 auf 0,85 °C geschätzt.[2]
Interessant ist die Frage, welche Staaten an der vom Menschen verursachten historischen Erwärmung des Klimas bis 2005 um 0,7 °C am stärksten beteiligt waren. Dabei ergibt sich teilweise ein anderes Bild als bei der gegenwärtigen Rangliste der Verursacher des Klimawandels. Während gegenwätig China etwa bei der Emission von CO2 eindeutig an der Spitze steht (vgl. Kohlendioxidemissionen), führen historisch gesehen die USA mit deutlichem Abstand die Rangliste der Staaten mit dem größten Anteil an der globalen Erwärmung an und sind mit 0,151 °C dafür verantwortlich. Darauf folgen China, Russland, Brasilien, Indien, Deutschland und Großbritannien. Allein diese sieben Staaten stehen für 63 % der Erwärmung bis 2005. Die 20 Staaten mit dem größten Anteil an der Erwärmung, zu denen neben den genannten Ländern auch Frankreich, Kanada, Japan, Polen, Nigeria u.a. gehören, haben 82 % der Erwärmiung verursacht. Nur 18 % fallen auf den Rest der Staaten der Erde.[1]
Berechnet man bei den 20 größten Emittenten den Anteil an der globalen Erwärmung im Verhältnis zur Bevölkerung, ist die Position bei einigen Staaten eine deutlich andere. An der Spitze der Verursacher der globalen Erwärmung hochgerechnet auf jeweils 1 Mrd. Einwohner steht dann Großbritannien, gefolgt von den USA und Kanada, während China und Indien die Plätze 19 und 20 einnehmen.[1]
Die CO2-Emissionen durch Verbrennung fossiler Energieträger fanden primär in den Industriestaaten statt. Bei den Emissionen von CO2 durch Landnutzungsänderungen besteht eher ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Auch die Emissionen der Nicht-CO2-Gase sind zwischen beiden Ländergruppen verteilt, da sie zu einem erheblichen Teil aus der Landwirtschaft stammen. Da Sulfataerosole aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammen, ist ihre Verteilung ähnlich der von Kohlendioxid.[1]
Die Stellung der einzelnen Nationen in der Rangliste hat oft sehr unterschiedliche Gründe. Großbritanniens Position unter den ersten sieben beruht hauptsächlich auf der historischen Nutzung von Kohle, während Chinas Stellung vor allem durch die aktuelle intensive Verbrennung von Kohle zustande kommt. Brasilien wiederum hat seine Position der CO2-Emission durch Abholzung von Regenwald sowie der Emission von Methan und N2O durch die Landwirtschaft zu verdanken. Bei Indonesien, Kolumbien und Nigeria spielen Waldvernichtung und Landwirtschaft ebenfalls die primäre Rolle. Interessant ist, dass bei einer Fortsetzung der Analyse bis 2011 China und Russland ihre Plätze tauschen würden, weil China gegenüber Russland deutlich mehr Aerosole produziert hat.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Matthews, H.D., et al. (2014): National contributions to observed global Warming, Environmental Research Letters 9, doi:10.1088/1748-9326/9/1/014010
- ↑ IPCC (2013): Working Group I Contribution to the IPCC Fifth Assessment Report, Climate Change 2013: The Physical Science Basis, Summary for Policymakers
Weblinks
- EU Joint Research Centre (2017): Emissions Data and Maps
Bildergalerie zum Thema
- Bilder zu: Treibhausgasemissionen (Bilder)
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