Wassernutzung

Aus Klimawandel

Der globale Wasserverbrauch wird auf etwa 4200 km3 im Jahr geschätzt. Das sind etwa ein Drittel der zugänglichen erneuerbaren Süßwasserreserven von 13 000 km3.[1] Im 20. Jahrhundert ist die Bevölkerung um etwa das Dreifache, der Wasserverbrauch aber um das Sechsfache gestiegen. Setzt sich diese Tendenz in den nähsten Jahrzehnten fort, steuert die Welt auf ein massives Wasserproblem zu. Entsprechend hat der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg 2002 die ausreichende Wasserversorgung als eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bezeichnet.


Von der gesamten Oberflächen- und Grundwassermenge werden gegenwärtig 8% genutzt, und zwar zu 70% durch die Landwirtschaft, zu 22% durch die Industrie und zu 8% durch den Dienstleistungssektor und den privaten Verbrauch in Haushalten.

Die künftige weltweite Wassernutzung wird sich in den meisten Sektoren erhöhen. Ein wesentlicher Grund wird die wachsende Bevölkerung und ihre zunehmende Konzentration in großen Ballungsräumen sein. Bis zum Jahr 2025 wird sich dier Wassernutzung in der Landwirtschaft, vor allem aufgrund der Ausdehnung der bewässerten Fläche, nach neueren Prognoserechnungen auf 3655 km3 bzw. gegenüber 1995 um 18% erhöhen, mit starken regionalen Unterschieden. Während die landwirtschaftliche Wasserentnahme in den Industriestaaten aufgrund von Effizienzsteigerungen zurückgehen wird, wird sie vor allem in Afrika (südlich der Sahara) und Südamerika stark zunehmen, wo die bewässerte Fläche um 114% bzw. 180% zunehmen wird. Die Industrialisierung in den Entwicklungsländern, durch die die Wasserentnahme im industriellen Sektor trotz einer rückläufigen Entwicklung in den Industrieländern etwa die gleiche Größenordnung wie die in der Landwirtschaft erreichen wird, wird ebenfalls zu einer deutlichen Erhöhung der Wassernutzung beitragen. Der Nutzungsssteigerung entgegen wirken Verbesserung der Effizienz in Landwirtschaft und Industrie und ein sorgfältigerer Umgang mit den vorhandenen Vorräten, besonders in den westlichen Industrieländern. Die größte prozentuale Zunahme wird in Afrika erwartet, die größte absolute Zunahme der Wassernutzung in Südostasien. Szenarienrechnungen ergeben eine Erhöhung der weltweiten Wassernutzung bis 2025 um 35% und bis 2050 um 67%, ohne dass dabei Auswirkungen des Klimawandels auf die Wassernutzung berücksichtigt sind.

Das Verhältnis der Wassernutzung zu den (durch Oberflächen- und Grundwasserzufluss) erneuerbaren Wasserressourcen erlaubt eine Klassifizierung der Gefährdung der Wasserversorgung. Ist die Nutzung geringer als 10% der Ressourcen, liegt keine Gefährdung vor, beträgt er 10-20% der Ressourcen, ist die Wasserversorgung gering, bei 20-40% mittelmäßig, bei über 40% stark gefährdet. 1990 lebten etwa ein Drittel der Weltbevölkerung (1,750 Milliarden von 5,218 Milliarden) in Staaten, die mehr als 20% der verfügbaren Ressourcen nutzten. Die folgende Tabelle zeigt die Schätzung der Bevölkerung in Staaten, deren Wasserversorgung in den Jahren 1990, 2025, 2050 und 2085 gefährdet bzw. stark gefährdet ist. Danach leben 2080 fast 60% der Weltbevölkerung in Ländern, in denen die Wasserversorgung gefährdet, und fast die Hälfte in Ländern, in denen sie stark gefährdet sein wird. Besonders stark betroffen werden das südliche Asien, das südliche und nördliche Afrika, der mediterrane Raum und der Mittlere Osten sein.

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