Romeo und Julia: Unterschied zwischen den Versionen

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==Interpretation==
==Interpretation==
scheiße


==Wirkung==
==Wirkung==

Version vom 28. Februar 2009, 09:34 Uhr

"Romeo und Julia" ist eine der bekanntesten Tragödien von William Shakespeare. Das Stück wird bis heute auf den großen Bühnen der Welt immer wieder aufgeführt und erlebte zahlreiche Vertonungen, Bearbeitungen als Ballett und Musical sowie etliche Verfilmungen.

Romeo und Julia von Sir Frank Dicksee, 1884

Inhalt

Das Stück spielt in der italienischen Stadt Verona. Romeo und Julia sind die Kinder der verfeindeten Familien der Montagues und der Capulets. Die beiden begegnen sich das erste Mal auf einem Maskenball im Haus von Julias Eltern. Eigentlich war Romeo nur wegen der vergeblich von ihm angebeteten Rosalinde auf dem Ball, doch aller Schmerz über die unerwiderte Liebe ist schnell vergessen, als er Julia sieht. Bereits am nächsten Tag begibt sich Romeo zum befreundeten Pater Lorenzo, um ihn zu bitten, die Hochzeit durchzuführen. In der Hoffnung, damit die Familien zu versöhnen, stimmt Lorenzo zu. Kurz darauf entwickelt sich ein Streit zwischen Mercutio, Romeos bestem Freund, und Tybalt, einem Vetter von Julia. Es kommt zu einem Duell, in dessen Folge Mercutio tödlich verwundet wird. Der anwesende Romeo will seinen Freund rächen. So kommt es zum Kampf zwischen Romeo und Tybalt. Romeo tötet Tybalt und wird deshalb von dem Fürsten Veronas aus der Stadt verbannt. Bevor er in die Verbannung flüchtet, verbringt er jedoch seine Hochzeitsnacht mit Julia. Kaum hat ihr Gemahl sie am frühen Morgen verlassen, eröffnen ihre Eltern ihr, dass sie einen jungen Grafen namens Paris heiraten soll. Julia ist entsetzt und bittet Pater Lorenzo um Hilfe. Dieser entwickelt einen tollkühnen Plan. Sie soll einen Betäubungstrank zu sich nehmen, der sie in einen todesähnlichen Zustand versetzt. Dadurch könnte sie der Hochzeit entkommen. Julia stimmt zu. Durch einen unglücklichen Zufall bekommt Romeo den Brief, der ihn von diesem Plan in Kenntnis setzen soll, nicht. Als er von Julias Tod hört, ist er verzweifelt. Er verschafft sich Gift und begibt sich dann zur Gruft der Capulets. Dort trifft er auf Paris, der Julia die letzte Ehre erweisen will. Bei dem Duell wird Paris von Romeo getötet. Romeo bringt sich darauf hin mit dem Gift um, neben der kurz darauf erwachenden Julia. Als diese ihren toten Geliebten neben sich erkennt, ersticht sie sich mit dessen Dolch. Über den Leichen ihrer Kinder versöhnen sich die verfeindeten Elternhäuser.

Quellen

Das Motiv der Liebenden, die voneinander getrennt werden und erst im Tod vereint sind, wurzelt in Mythen und Märchen, die bis in die Antike zurück reichen.

Die tragische Liebesgeschichte von Hero und Leander entstammt der griechischen Mythologie. Wie bei Shakespeare soll ein elterliches Verbot die Liebe der beiden verhindern. Hero wird von ihrem Vater in einen Turm gesperrt. Leander ertrinkt bei dem Versuch, den Turm über das Meer zu erreichen, woraufhin Hero sich ins Meer stürzt, um mit dem Geliebten wenigstens im Tod vereint zu sein. Der Stoff taucht bereits in Werken von Vergil und Ovid auf. Eine ausführliche Darstellung findet sich jedoch erst bei dem spätgriechischen Dichter Musaios, der um 500 n. Chr. lebte. Shakespeares Zeitgenosse Christopher Marlowe gestaltete den Stoff in dem 1598 erschienenen Versepos Hero and Leander.

Eine weitere Ausgestaltung des Motivs ist die Sage von Pyramus und Thisbe, die sich in Ovids Metamorphosen findet. Wie in Romeo und Julia untersagen auch hier die verfeindeten Elternhäuser den jungen Liebenden jegliche Begegnung. Ein heimliches Treffen scheitert, weil Pyramus glaubt, dass seine Geliebte von einer Löwin zerrissen worden sei und sich daraufhin in sein Schwert stürzt. Als Thisbe den sterbenden Geliebten erblickt, tötet auch sie sich mit dessen Schwert. Dass Shakespeare den Stoff kannte, zeigt nicht nur seine Verarbeitung in Romeo und Julia, sondern auch seine parodistische Verwendung in Ein Sommernachtstraum.

Auf der Grundlage der antiken Motive entwickelte sich in der italienischen Novellenliteratur im 15. und 16. Jahrhundert der Romeo-und-Julia-Stoff, u.a. angeregt durch die Legende über ein junges unglückliches Paar, das im Jahre 1203 einen tragischen Liebestod gefunden haben soll. Diese Novellen enthalten bereits alle wichtigen Motive, die sich dann auch bei Shakespeare finden, von dem Handlungsort Verona, über die verfeindeten Familien bis zum Gifttrank. Über Frankreich gelangte der Romeo-und-Julia-Stoff auch nach England. Shakespeare selbst übernimmt den Stoff von seinem Landsmann Arthur Brooke, bei dessen Versepos The Tragicall Historye of Romeus and Juliet von 1562 er sich bis in Einzelheiten bediente.

Interpretation

scheiße

Wirkung

Unterricht

Literatur

  • Reiner Poppe: William Shakespeare Romeo und Julia, Stuttgart 2002 (Reclam, Erläuterungen und Dokumente)
  • Kathleen Ellenrieder: William Shakespeare Romeo and Juliet, Stuttgart 2004 (Reclam, Lektüreschlüssel)

Weblinks

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