Pique Dame

Aus Weltliteratur

Pique Dame ist eine Erzählung des russischen Dichters Alexander Puschkin. Sie erschien 1834.

Inhalt

Herrmann, ein deutscher Ingenieur, verbringt seine Abende und Nächte damit, den jungen Adligen der Petersburger Gesellschaft in den Spielsalons der Stadt zuzusehen, ohne je selbst eine Karte in die Hand zu nehmen. Von Natur aus ist er ein leidenschaftlicher Spieler, rührt aber sein kleines ererbtes Vermögen nicht an und lebt von dem kargen Gehalt eines Offiziers. Von dem Grafen Tomskij hört er eines Tages eine seltsame Geschichte: Die Großmutter des Grafen habe vor Jahren in Paris, als sie eine Spielschuld nicht bezahlen konnte, von dem geheimnisvollen Grafen Saint-Germain drei Karten genannt bekommen, die sie beim nächsten Spiel gewinnen ließen, wodurch sie ihre Schulden habe zurückzahlen können. Die Geschichte beschäftigt Herman zunächst eher unbewusst. In der nächsten Nacht träumt er dann von großen Spielgewinnen, und am folgenden Tag wandelt sich sein Leben schlagartig in das Leben eines skrupellosen Spielers.

Herrmann will nun um jeden Preis das Geheimnis der drei Karten erzwingen. Er macht sich zunächst an Lisaweta heran, die Pflegetochter der Gräfin, schreibt ihr Liebesbriefe, deren Liebeserklärungen er aus deutschen Roman abschreibt, und schleicht sich in ihr Vertrauen ein. Lisaweta sieht in Herrmann eine Erlösung aus ihrer trostlosen Lage als Dienstmädchen der Gräfin, verliebt sich in Herrmann und ist schließlich bereit zu einem Stelldichein während der Abwesenheit der Gräfin in deren Haus. Herrmann schleicht sich jedoch nicht in Lisawetas Zimmer, sondern in das Kabinett der Gräfin und lauert ihr auf, um ihr das Geheimnis der drei Karten zu entreißen. Bei ihrer Rückkehr wird die Gräfin in ihrem Kabinett von Herrmann überrascht. Als Herrmann ihr sein Anliegen vorträgt, erklärt sie die ganze Geschichte mit den drei Karten für einen Scherz. Als Herrmann darauf eine Pistole zieht, um von ihr das Geheimnis zu erpressen, stirbt die Alte vor Schreck. Herrmann berichtet Lisaweta von dem Vorfall, die erkennt, dass Herrmann sie nur benutzt hat. Drei Tage später zieht es Hermann zum Begräbnis der Gräfin. Dabei erscheint es ihm, als ob die tote Gräfin ihm höhnisch zulächele und mit einem Auge blinzelte.

In der folgenden Nacht erscheint die Gräfin Herrmann im Traum und nennt ihm die drei Karten: 3, 7 und As. Herrmann glaubt fest an die Traumbotschaft und setzt an den folgenden drei Tagen in einem bekannten Spielsalon sein gesamtes Vermögen ein. Tatsächlich gewinnt er an den ersten beiden Tagen mit den genannten Karten 3 und 7 eine bedeutende Summe. Am dritten Tag jedoch setzt Herrmann statt auf das As irrtümlich auf Pique Dame und verliert alles. Beim Blick auf die Pique Dame scheint es Herrmann, als ob ihm die alte Gräfin zuzublinzelt. Er wird wahnsinnig und landet in einem Irrenhaus. Lisaweta heiratet den Sohn des ehemaligen Verwalters der alten Gräfin.

Interpretation

Unterricht

Weblinks

  • Die Pique-Dame deutschsprachiger Text der Erzählung im Projekt Gutenberg
  • Pique-Dame deutschsprachiger Text als PDF-Datei