Jean Anouilh

Aus Weltliteratur

Jean Marie Lucien Pierre Anouilh (* 23. Juni 1910 in Bordeaux; † 3. Oktober 1987 in Lausanne) war ein französischer Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Theaterautoren des 20. Jahrhunderts. Von den französischen Dramatikern wurde dieser begabte Bühnenschriftsteller „der skeptischste Mann des Jahrhunderts“ genannt.

Biografie

Anouilh ist das Kind eines Schneiders und einer Geigerin. Früh erhält er Kontakt zur Theaterwelt. Nach dem Umzug nach Paris studiert er einige Jahre Rechtswissenschaften und arbeitet in einem Verlagshaus. Später arbeitet Anouilh als Texter und Assistent des Schauspielers und Regisseurs Louis Jouvet in Paris.

Ab 1932 arbeitet er als freier Schriftsteller und veröffentlicht noch im selben Jahr das Drama Das Weib Jesebel. Weiters hat er in diesem Jahr sein Theater-Debüt mit dem Stück Der Hermelin.

In den Jahren 1942 bis 1946 veröffentlicht Anouilh vor allem die griechischen Werke Euridike, Antigone, Orest und Medea. Antigone wird zum Inbegriff des Widerstandes gegen die deutsche Besatzungsmacht und die Verurteilung der Gegenwart wird hier am radikalsten ausgesprochen. Auch Le Chêne et le Roseau, ein Gedicht, das Jean Anouilh in Anlehnung an Jean de La Fontaine während eines Urlaubsaufenthalts schrieb, richtet sich gegen "Le pli de l'humaine nature" (Die Unterwerfung der menschlichen Natur).

In seinen Stücken hat er die Perspektiven der Dummheit, des Misstrauens und vor allem Enttäuschung durch die Liebe immer wieder abgewandelt.

Banale Handlungen kann Anouilh durch kluge Einfälle, elegante Rhetorik, poetische Passagen und realistische Effekte zu hinreißenden Wirkungen steigern.

In den nächsten Jahren veröffentlicht er noch zahlreiche weitere Werke und wird 1970 mit dem Grand Prix mondial Cino del Duca-Preis ausgezeichnet. 1987 veröffentlicht er mit Das Leben ist unerhört sein letztes Werk, eine Ansammlung von Jugenderinnerungen.

Jean Anouilh stirbt im selben Jahr in Lausanne.

Werk

Bedeutung und Wirkung

Unterricht

Literatur

Weblinks

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