Euripides

Aus Weltliteratur
Euripides

Euripides ist nach Aischylos und Sopkokles der jüngste der drei großen griechischen Tragödiendichter. Er wurde 484 oder 480 v. Chr. auf der Insel Salamis geboren und starb 406 v. Chr. im mazedonischen Pella.

Biographie

Euripides lebte in seiner Jugend zurückgezogen auf dem Landgut seines Vaters auf Salamis. Auch später, nachdem er sich in Athen niedergelassen hatte, beteiligte er sich anders als Sophokles weder am politischen noch am militärischen Geschehen der Stadt. Die antike Überlieferung beschreibt ihn als ernsten Einzelgänger, der sich von der Gesellschaft fernhielt und ganz dem Lesen und Schreiben widmete. Anders als Aischylos und Sopkokles war er auch als Tragödiendichter zu Lebzeiten wenig erfolgreich. 455 nahm er zum ersten Mal am Tragödienagon teil und führte seitdem regelmäßig bei den Wettbewerben in Athen Tetralogien auf, die aus einer Tragödien-Trilogie und einem Satyrspiel bestanden. Ein Sieg gelang ihm jedoch erst 441, dem nur noch drei weitere und ein ihm posthum zugesprochener erster Platz folgten. Euripides erlebte fast den ganzen Peloponesischen Krieg (431-404), was die pessimistische Grundhaltung in seinen Stücken geprägt haben dürfte. Auch vorher schon stand Euripides ähnlich wie sein Zeitgenosse Sokrates der moralisch-politischen Situation in Athen sehr kritisch gegenüber. Das dürfte der Grund dafür gewesen sein, dass er 408 einer Einladung des makedonischen Königs Archelaos nach Pella folgte, wo er zwei Jahre später starb.

Wirkung

Anders als zu Lebzeiten wurde Euripides im 4. und 3. Jahrhundert der populärste und meistgespielte Tragödiendichter. Um 330 v. Chr. wurde ihm neben den Statuen des Aischylos und Sophokles eine Statue im Dionysos-Theater von Athen errichtet. In der Folgezeit stand sein Einfluss auf die abendländische Tragödie und Komödie nicht hinter dem der anderen beiden großen antiken Tragiker zurück. Bedeutend ist seine Wirkung auf die Tragödiendichter der französischen Klassik, Racine und Corneille, sowie auf Goethe, der den Stoff der „Iphigenie bei den Taurern“ neu gestaltete. Auch im 20. Jahrhundert fanden unter dem Eindruck der beiden Weltkriege seine Kriegstücke wie Die Troerinnen und Hekabe große Beachtung.


Werke

Unterricht

Literatur

  • Thomas Paulsen: Geschichte der griechischen Literatur, Stuttgart 2004

Weblinks

Euripides Linksammlung auf dem Hamburger Bildungsserver


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