Die tiefen Flüsse: Unterschied zwischen den Versionen

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* Harthmuth, Sabine und Dieter Ingenschay: Lateinamerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2001
* Harthmuth, Sabine und Dieter Ingenschay: Lateinamerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2001
* Kindlers Literaturlexikon, Band 19, München 1974, S. 8193
* Kindlers Literaturlexikon, Band 19, München 1974, S. 8193


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Version vom 25. Dezember 2008, 14:54 Uhr

Die tiefen Flüsse (Los ríos profundos, 1958) ist der bekannteste Roman des peruanischen Autors José María Arguedas.

Der Roman beruht weitgehend auf autobiographischen Quellen. Ähnlich wie Arguedas selbst wächst Pedro, der kindlich-jugendliche Held des Romans, im Hochland der Anden auf. Wie der des Autors ist auch sein Vater Anwalt. Pedro zieht mit ihm durch die Dörfer und Städte der Andenprovinzen, wo sein Vater Kunden betreut. Er selbst erlebt auf diesen Reisen die großartige Natur der Andenlandschaft und vor allem die verfallenen Reste der alten indianischen Kultur. Dabei lernt er das Denken und die magische Beziehung der Indios zur Natur kennen und die kultisch-religiöse Poesie ihrer Vorstellungswelt bewundern. Während eines Aufenthaltes in Cuzco wird ihm die tiefgreifende Spaltung Perus in zwei gegensätzliche Kulturen und soziale Klassen bewusst: die christlichen, weißen, brutal über das Land herrschenden Großgrundbesitzer auf der einen und die unterdrückten, mit Gewalt unterworfenen Nachkommen der Inkas auf der anderen Seite.

Nach dem Aufenthalt in Cuzco wird Pedro von seinem Vater in ein Colegio in der Kleinstadt Abancay gegeben. In diesem von Mönchen geleiteten Internat erlebt er die mittelalterlichen Erziehungsmethoden, die Brutalität und Verderbtheit seiner Mitschüler und die christlich verbrämte Menschenverachtung gegenüber den Indios, deren brutale Ausbeutung auf den Haciendas als göttliche Ordnung verbrämt wird. Pedro sucht die Nähe dieser Indios, die in den Indianervierteln von Abancay und wie die Tier in den Hütten der Hacienda hausen, deren Ländereien die Stadt umgebend. Und er lernt ihre Demut und Beharrlichkeit bewundern, mit denen sie trotz jahrhundertelanger Unterdrückung an ihren Gebräuchen, Liedern und Traditionen festhalten.

Wegen Salzmangel kommt es in Abancay zu einem Aufstand. Die Frauen plündern die Salzlager, in denen die Stadtverwaltung das Salt gehortet hat, und verteilen es unter den Indios. Ernesto solidarisiert sich mit den Aufständischen. Doch dann tauchen Regierungstruppen auf, schlagen den Aufstand nieder und nehmen den Indios das Salz wieder weg.

Literatur

  • Harthmuth, Sabine und Dieter Ingenschay: Lateinamerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2001
  • Kindlers Literaturlexikon, Band 19, München 1974, S. 8193


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