Aristophanes: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Weltliteratur
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 24: Zeile 24:
Aus „Die Vögel“ stammen die Redewendungen Wolkenkuckucksheim und Eulen nach Athen tragen, Ciceros „Ubi bene, ibi patria“ hat seinen Ursprung im Werk „Der Reichtum“. Das Adjektiv „aristophanisch“ kennzeichnet heute eine Äußerung als geistvoll, witzig bzw. beißend spöttisch.
Aus „Die Vögel“ stammen die Redewendungen Wolkenkuckucksheim und Eulen nach Athen tragen, Ciceros „Ubi bene, ibi patria“ hat seinen Ursprung im Werk „Der Reichtum“. Das Adjektiv „aristophanisch“ kennzeichnet heute eine Äußerung als geistvoll, witzig bzw. beißend spöttisch.


[http://www.hamburger-bildungsserver.de/index.phtml?site=faecher.deutsch.aristophanes Aristophanes] Linksammlung auf dem Hamburger Bildungsserver


[[Kategorie:Antike]]
[[Kategorie:Antike]]


{{Lizenzhinweis}}
{{Lizenzhinweis}}

Version vom 24. März 2007, 11:48 Uhr

Aristophanes (* um 448 v. Chr. in Athen; † um 385 v. Chr. ebenda) war ein griechischer Komödiendichter. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der griechische Komödie, insbesondere der Alten Komödie, und des Theaters der griechischen Antike überhaupt.

Biographie

Über sein Leben wissen wir nur wenig. Er wurde vermutlich um 448 v. Chr. als Sohn des Philippus in Kydathen, einem Stadtteil Athens, geboren. Von 430 v. Chr. bis 28 v. Chr. erhielt er eine gediegene Ausbildung zum Dramatiker und begann darauf, Stücke zu veröffentlichen, die ersten drei allerdings noch anonym, denn er ließ sie von Kallistratos aufführen. Auch später hat er sich öfters durch diesen oder Philonides vertreten lassen. Insgesamt hat er 44 Theaterstücke verfasst, von denen elf vollständig erhalten sind und man ihm vier wahrscheinlich fälschlich zugeschrieben hat.

Aristophanes zielte mit seinem Werk stets auch auf zeitgenössische Personen und Ereignisse ab, oft durch drastische Darstellungen und satirische Schärfe. Dabei persiflierte er teilweise Stilmittel anderer Dichter, z.B. von Euripides, und äußerte sich kritisch, wo nicht gar spöttisch gegenüber Leuten wie Sokrates, den Sophisten und Kleon. Vor allem mit diesem hatte er immer wieder etwas herumzukämpfen. Seine Darstellung von Kleon in „Die Babylonier“ 426 v. Chr. brachte ihm eine Klage wegen Verleumdung der Polis ein, die jedoch ohne Folgen blieb. Zwei Jahre später unternahm Kleon - ebenfalls erfolglos - den Versuch, Aristophanes‘ athenische Bürgerschaft anzufechten. Dessen Vater soll angeblich kein gebürtiger Athener gewesen sein, sondern als Einwanderer aus Rhodos oder Ägypten das Bürgerrecht erst zu einem späteren Zeitpunkt bekommen haben.

Für seine Werke erhielt Aristophanes bei den Lenäen und Dionysien oftmals hohe Auszeichnungen, sechs erste und vier zweite Plätze sind überliefert. Seine Komödie „Die Frösche“ (405 v. Chr.) durfte er bei den Lenäen 404 v. Chr. ein zweites Mal aufführen, wodurch ihm eine große Ehre zukommt. Im Jahre 390 v. Chr. wurde er vom Los zum Archonten bestimmt.

Auch seine drei Söhne Araros, Nikostratos und Philippos wurden Komödiendichter. Araros führte auch die letzten beiden Stücke "Kokalos" und "Aiolosikon" seines Vaters auf. Dieser starb um 385 v. Chr. in Athen, wo er den größten Teil seines Lebens verbracht hatte. Zwischenzeitlich lebte er auch in Aigina, einer Insel nahe diesem, welche erst 431 v. Chr. kolonisiert wurde. Als einziges Porträt von ihm ist uns eine Doppelbüste mit Menandros erhalten geblieben, die heute im Museum in Bonn betrachtet werden kann.

Werk

  • Der Frieden (421 v. Chr.)
  • Die Wolken (419 v. Chr.)
  • Die Vögel (414 v. Chr.)
  • Lysistrata (411 v. Chr.)
  • Der Reichtum (Plutos) (408 v. Chr.)
  • Die Wolken (408 v. Chr.)
  • Die Frösche ([405 v. Chr.)

Bedeutung und Wirkung

Das Altertum sah in Aristophanes einen der drei großen Dichter der Alten Komödie. Nach Aristophanes‘ Tod machte Platon diesen zu einer Figur in seinem Stück „Das Gastmahl“ (Symposium). Aristophanes‘ Werke haben aber nicht nur unter den Zeitgenossen, sondern auch bei der Nachwelt in Rom und Alexandria Beifall geerntet. Auch haben sie erkennbare Spuren in der Politsatire der europäischen, insbesondere der englischen Literatur hinterlassen. Goethe, der eine bearbeitete Fassung von „Die Vögel“ veröffentlichte, nennt Aristophanes im Prolog einen „ungezogenen Liebling der Grazien“. Heine stellt ihn in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ als einen großen Dramatiker dar, der (wie Heine selbst) wegen seiner kritischen Haltung im Deutschland des 19. Jahrhunderts sicher verfolgt würde. Picasso illustrierte 1934 Szenen aus „Lysistrata“ für eine amerikanische Auflage. Peter Hacks löste mit seiner Bearbeitung von „Der Frieden“ (1962) eine Welle von Antike-Bearbeitungen in der DDR aus. Schließlich wurde ein 960 entdeckter Asteroid dem Lustspieldichter zu Ehren 2934 Aristophanes getauft.

Aus „Die Vögel“ stammen die Redewendungen Wolkenkuckucksheim und Eulen nach Athen tragen, Ciceros „Ubi bene, ibi patria“ hat seinen Ursprung im Werk „Der Reichtum“. Das Adjektiv „aristophanisch“ kennzeichnet heute eine Äußerung als geistvoll, witzig bzw. beißend spöttisch.

Aristophanes Linksammlung auf dem Hamburger Bildungsserver

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Aristophanes aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.