Zecken als Krankheitsüberträger: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Lyme-Borreliose ===
=== Lyme-Borreliose ===


Auf der Nordhalbkugel ist die Lyme-Borreliose die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit. Bei dem Erreger handelt es sich um mindestens vier Spezies des Schraubenbakteriums Borrelia burgdorferi. Er wird in Europa durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen. Im östlichen Europa und in Asien dienen Ixodes persulcatus, in Nordamerika Ixodes scapularis und Ixodes pacificus als Überträger. Die Zecke nimmt den Erreger durch das Saugen an einem infizierten Wirt auf und gibt ihn bei der nächsten Blutmahlzeit an den nächsten Wirt weiter. Eine Übertragung des Erregers vom Weibchen auf die Eier, die es legt, ist die Ausnahme. Für die Übertragung des Erregers ist die lange Dauer der Blutmahlzeit bei Zecken ausschlaggebend. Da sich nur wenige Borrelien im Gewebe des Wirts befinden, gelangen nur durch längeres Saugen ausreichend viele Borrelien in die Zecke, um den nächsten Wirt zu infizieren. Daher kommen beispielsweise Stechmücken nicht als Überträger der Lyme-Borreliose in Frage.
Auf der Nordhalbkugel ist die Lyme-Borreliose die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit<ref name="Fingerle">Fingerle, V./ Wilske, B. (2007/2008): Zecken als Vektoren für Borrelia burgdorferi sensu lato, dem Erreger der Lyme-Borreliose. In: Lozán, J.L. (Hg.): Warnsignal Klima. Gesundheitsrisiken. Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen. Hamburg, Freiburg, Bonn, List/Sylt. S. 219-223.</ref>. Bei dem Erreger handelt es sich um mindestens vier Spezies des Schraubenbakteriums Borrelia burgdorferi. Er wird in Europa durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen. Im östlichen Europa und in Asien dienen Ixodes persulcatus, in Nordamerika Ixodes scapularis und Ixodes pacificus als Überträger. Die Zecke nimmt den Erreger durch das Saugen an einem infizierten Wirt auf und gibt ihn bei der nächsten Blutmahlzeit an den nächsten Wirt weiter. Eine Übertragung des Erregers vom Weibchen auf die Eier, die es legt, ist die Ausnahme. Für die Übertragung des Erregers ist die lange Dauer der Blutmahlzeit bei Zecken ausschlaggebend. Da sich nur wenige Borrelien im Gewebe des Wirts befinden, gelangen nur durch längeres Saugen ausreichend viele Borrelien in die Zecke, um den nächsten Wirt zu infizieren<ref name="Fingerle">Fingerle, V./ Wilske, B. (2007/2008): Zecken als Vektoren für Borrelia burgdorferi sensu lato, dem Erreger der Lyme-Borreliose. In: Lozán, J.L. (Hg.): Warnsignal Klima. Gesundheitsrisiken. Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen. Hamburg, Freiburg, Bonn, List/Sylt. S. 219-223.</ref>.. Daher kommen beispielsweise Stechmücken nicht als Überträger der Lyme-Borreliose in Frage.
Zum Krankheitsbild der Lyme-Borreliose gehört zunächst die so genannte Wanderröte, die einige Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich auftritt. Nach weiteren Wochen bis Monaten treten dann Beschwerden wie schmerzhafte Entzündungen der Nerven und damit verbundene Gesichtslähmungen, Gelengentzündungen, Herzprobleme und Flüssigkeitseinlagerungen in der Haut (rötliche/bläuliche Knötchen) auf. Nach Monaten oder Jahren kommt es dann zu chronische Formen der Erkrankung. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, kann diese besonders im frühen Stadium mit hohen Heilungschancen mit Antibiotika behandelt werden. Weiterhin heilt die Erkrankung häufig auch ohne Behandlung aus. Hochrechnungen einer Studie im Raum Würzburg ergeben, dass in Deutschland pro Jahr ca. 88.800 Menschen von 80 Millionen an Lyme-Borreliose erkranken.  
Zum Krankheitsbild der Lyme-Borreliose gehört zunächst die so genannte Wanderröte, die einige Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich auftritt. Nach weiteren Wochen bis Monaten treten dann Beschwerden wie schmerzhafte Entzündungen der Nerven und damit verbundene Gesichtslähmungen, Gelengentzündungen, Herzprobleme und Flüssigkeitseinlagerungen in der Haut (rötliche/bläuliche Knötchen) auf. Nach Monaten oder Jahren kommt es dann zu chronische Formen der Erkrankung. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, kann diese besonders im frühen Stadium mit hohen Heilungschancen mit Antibiotika behandelt werden. Weiterhin heilt die Erkrankung häufig auch ohne Behandlung aus. Hochrechnungen einer Studie im Raum Würzburg ergeben, dass in Deutschland pro Jahr ca. 88.800 Menschen von 80 Millionen an Lyme-Borreliose erkranken<ref name="Fingerle">Fingerle, V./ Wilske, B. (2007/2008): Zecken als Vektoren für Borrelia burgdorferi sensu lato, dem Erreger der Lyme-Borreliose. In: Lozán, J.L. (Hg.): Warnsignal Klima. Gesundheitsrisiken. Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen. Hamburg, Freiburg, Bonn, List/Sylt. S. 219-223.</ref>.  
In den 1990er Jahren ist die Verbreitung der Lyme-Borreliose in den Vereinigten Staaten, nach einem ersten deutlichen Ausbruch in der Mitte der 1970er Jahren im US-Staat Connecticut, stark angestiegen.
In den 1990er Jahren ist die Verbreitung der Lyme-Borreliose in den Vereinigten Staaten, nach einem ersten deutlichen Ausbruch in der Mitte der 1970er Jahren im US-Staat Connecticut, stark angestiegen.



Version vom 23. Oktober 2008, 21:21 Uhr

Oberkörper und Kopf des Gemeinen Holzbocks

Zecken gehören zur Klasse der Spinnentieren und werden in zwei Familien, Lederzecken und Schildzecken, untergliedert. Aktuell sind weltweit ca. 850 Zeckenarten bekannt, wobei 650 Arten der Familie der Schildzecken zuzuordnen sind. Schildzecken sind weltweit nach den Stechmücken die zweitwichtigsten Krankheitsüberträger. In Mittel- und Nordeuropa sowie in den Vereinigten Staaten spielen als klimaabhängige Vektor-Krankheiten (Krankheiten, die durch andere Organismen, so genannte Vektoren übertragen werden) vor allem die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis und die Lyme-Borreliose eine wichtige Rolle. Neben Faktoren wie dem Vorhandensein geeigneter Wirte (bei Zecken ausschließlich Wirbeltiere), ist die Verbreitung der verschiedenen Zeckenarten auch von klimatischen Gegebenheiten abhängig, besonders von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Weiterhin beeinflusst das Klima aber auch die Verbreitung geeigneter Wirtstiere und hierdurch auch die Verbreitung von Zecken. Der anthropogene Klimawandel wirkt sich also auch auf die Verbreitungsgebiete von Zecken und somit auch von Krankheiten aus, die durch Zecken übertragen werden.

Zecken als Vektoren

Zecken sind Ektoparasiten. Sie dringen mit den zur Nahrungsaufnahme notwendigen Körperteilen in einen Wirtsorganismus ein und saugen dort meist über mehrere Tage Blut. Als Wirtsorganismen kommen je nach Art und Entwicklungsstadium der Zecke kleinere oder größere Wirbeltiere in Frage. Schildzecken nehmen in ihrem Leben (i.d.R. 1-4 Jahre) drei Blutmahlzeiten ein. Sie saugen je einmal im Larvenstadium, als Nymphe und als adulte Zecke Blut. Adulte Weibchen des Gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus) saugen dabei innerhalb von 6-8 Tagen das 100-200fache ihrer eigenen Körpermasse an Blut. Lederzecken werden bis zu 10 Jahren alt und nehmen ca. zehn Blutmahlzeiten ein. Die Phasen zwischen den Blutmahlzeiten verbringen Zecken an geschützten Orten z.B. in Laubstreu. Dort findet entweder die Weiterentwicklung in das nächste Entwicklungsstadium oder beim adulten Weibchen die Eiablage statt. Eine Zecke kann durch das saugen an einem infizierten Wirt Krankheitserreger aufnehmen und diese bei der nächsten Blutmahlzeit an den nächsten Wirt weitergeben. Auch die Übertragung von Erregern von einem adulten Weibchen auf die Eier und somit auf die nächste Generation ist bei einigen Krankheiten, beispielsweise bei der Hundemalaria, möglich.

Zeckenassoziierte Krankheiten

Lyme-Borreliose

Auf der Nordhalbkugel ist die Lyme-Borreliose die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit[1]. Bei dem Erreger handelt es sich um mindestens vier Spezies des Schraubenbakteriums Borrelia burgdorferi. Er wird in Europa durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen. Im östlichen Europa und in Asien dienen Ixodes persulcatus, in Nordamerika Ixodes scapularis und Ixodes pacificus als Überträger. Die Zecke nimmt den Erreger durch das Saugen an einem infizierten Wirt auf und gibt ihn bei der nächsten Blutmahlzeit an den nächsten Wirt weiter. Eine Übertragung des Erregers vom Weibchen auf die Eier, die es legt, ist die Ausnahme. Für die Übertragung des Erregers ist die lange Dauer der Blutmahlzeit bei Zecken ausschlaggebend. Da sich nur wenige Borrelien im Gewebe des Wirts befinden, gelangen nur durch längeres Saugen ausreichend viele Borrelien in die Zecke, um den nächsten Wirt zu infizieren[1].. Daher kommen beispielsweise Stechmücken nicht als Überträger der Lyme-Borreliose in Frage. Zum Krankheitsbild der Lyme-Borreliose gehört zunächst die so genannte Wanderröte, die einige Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich auftritt. Nach weiteren Wochen bis Monaten treten dann Beschwerden wie schmerzhafte Entzündungen der Nerven und damit verbundene Gesichtslähmungen, Gelengentzündungen, Herzprobleme und Flüssigkeitseinlagerungen in der Haut (rötliche/bläuliche Knötchen) auf. Nach Monaten oder Jahren kommt es dann zu chronische Formen der Erkrankung. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, kann diese besonders im frühen Stadium mit hohen Heilungschancen mit Antibiotika behandelt werden. Weiterhin heilt die Erkrankung häufig auch ohne Behandlung aus. Hochrechnungen einer Studie im Raum Würzburg ergeben, dass in Deutschland pro Jahr ca. 88.800 Menschen von 80 Millionen an Lyme-Borreliose erkranken[1]. In den 1990er Jahren ist die Verbreitung der Lyme-Borreliose in den Vereinigten Staaten, nach einem ersten deutlichen Ausbruch in der Mitte der 1970er Jahren im US-Staat Connecticut, stark angestiegen.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis handelt es sich um eine Virusinfektion, die zur Erkrankungen der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks führen kann. Die Krankheit wird in Mitteleuropa durch den Gemeinen Holzbock übertragen und kann tödlich sein. Jährlich sterben in Mitteleuropa ca. 1-2% der betroffenen Menschen, in Sibirien und Fernost 20-40%. Derzeit können nur die Symptome der Krankheit behandelt werden, da es keine wirksame Therapie gibt. Eine Impfung ist hingegen möglich. Bei 60% der Erkrankten tritt nach der Inkubationszeit eine fiebrige Infektionskrankheit auf. Anschließend ist die Krankheit entweder ausgestanden oder es kommt ca. eine Woche später erneut zu hohem Fieber und weiterhin zur Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Je älter der Patient ist, desto schwerer fällt in der Regel die Erkrankung aus. Frühsommer-Meningoenzephalitis kommt in 28 Ländern Europas vor, wobei Russland mit 6617 und Tschechien mit 553 Erkrankungen im Zeitraum von 1990-2006 besonders stark betroffen sind. In Deutschland wurden im selben Zeitraum 223 Fälle, in Norwegen nur 2 Fälle verzeichnet. Die Gebiete in denen die Krankheit verbreitet ist, so genannte Naturherde, sind meist über Jahre bis Jahrzehnte stabil begrenzt. In Deutschland gelten Bayern und Baden-Württemberg sowie acht Landkreise in Hessen, sieben in Bayern und einer in Rheinland-Pfalz als Risikogebiete. Seit den 1970er Jahren ist die Anzahl der FSME-Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern (FSME-Inzidenz) angewachsen. So ist die FSME-Inzidenz der 10 am stärksten betroffenen Länder des Zeitraums 1994-2003 gegenüber derer im Zeitraum 1974-1983 auf 411% gestiegen. Große Steigerungen an Neuerkrankungen wurden in allen betroffenen Staaten verzeichnet. Nur in Österreich ging die FSME-Inzidenz zurück, da ein Großteil (ca. 86% im Jahr 2001) der Bevölkerung geimpft ist. Besonders in den letzten Jahren ist ein weiterhin starker Anstieg der FSME-Inzidenz zu beobachten. So liegt die Steigerungsrate zwischen 2005 und 2006 für Deutschland bei 26,9%. Im Zeitraum zwischen 1993 und 2002 erkrankten in Deutschland 185 Personen an Frühsommer-Meningoenzephalitis, im Jahr 2005 431 und 2006 546 Menschen.

Auswirkungen des Klimawandels auf die Ausbreitung von Zecken und zeckenassoziierten Krankheiten

Die Ausbreitung von Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden, hängt wesentlich von der Ausbreitung der Zecken als Überträger ab. Diese ist wiederum neben weiteren Faktoren von klimatischen Gegebenheiten, insbesondere von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, abhängig. Der Gemeine Holzbock, der wichtigste Überträger von Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis in Mitteleuropa, ist in Mitteleuropa die am häufigsten vorkommende Zecke. Im Osten Europas kommt statt des Gemeinen Holzbocks verstärkt die im asiatischen Raum vorherrschende Taiga-Zecke (Ixodes persulcatus) vor. Im Norden endet das Verbreitungsgebiet des Gemeinen Holzbocks im Norden Skandinaviens und Weissrusslands. Im Mittelmeerraum kommt die Zecke in kühleren Höhenlagen vor. Ergebnisse aktueller Studien weisen darauf hin, dass sich Ixodes ricinus derzeit an seiner nördlichen Verbreitungsgrenze im mittleren Skandinavien weiter nach Norden ausbreitet. Beispielsweise wurden in Schweden Hunde- und Katzenbesitzer befragt. Die Studie ergab für den Zeitraum zwischen den frühen 1980ern und frühen 1990ern ein zunehmend verstärktes Vorkommen des Gemeinen Holzbocks besonders in Zentralschweden. Weitere Befunde aus Zentralschweden weisen darauf hin, dass die Zecke in Gebieten auftaucht, in denen sie zuvor nicht vorkam. Für die derzeitige Ausbreitung des Gemeinen Holzbocks nach Norden sind wahrscheinlich mildere Winter, besonders die geringere Anzahl von Tagen mit unter -12°C, verantwortlich. In Zentralschweden führt weiterhin der frühere Frühlingsbeginn und der spätere Herbstbeginn zu einem verstärkten Auftreten der Zecke. In Nordamerika konnte in den letzten 10-15 Jahren eine Ausbreitung nach Norden ebenfalls für einen nahen Verwandten des Gemeinen Holzbocks, Ixodes scapularis, nachgewiesen werden. Neben der Ausbreitung nach Norden, ist der Gemeine Holzbock auch zunehmend in größeren Höhenlagen anzutreffen. In den Jahren 1957-1983 konnte er im tschechischen Riesengebirge oberhalb von 800m über NN seinen Entwicklungszyklus nicht vollständig durchlaufen und somit keine Population aufbauen. Aktuell Studien zeigen, dass die Zecke dort gegenwärtig bereits in Höhen von 1100m über NN vorkommt. Diese Ausbreitung geht mit einem Anstieg der mittleren Temperaturen einher. Diese sind im tschechischen Riesengebirge zwischen 1960 und 2005 um 1,4°C gestiegen. Weiterhin hat eine Studie ergeben, dass der Gemeine Holzbock bei höheren Wintertemperaturen auch im Winter aktiv bleibt und auf Wirtssuche geht. Bei Wintertemperaturen unter 6-7°C zieht sich die Zecke in die Laubstreu zurück und verweilt dort inaktiv, um sich vor Kälte zu schützen. Diese Winterruhe ist im Versuchszeitraum (September 2007-März 2007), einem extrem milden Winter, vollständig ausgefallen. Die Zecken zeigten kontinuierlich Wirtssuchverhalten. Diese klimabedingte Veränderung im Verhalten des Gemeinen Holzbocks wirkt sich auf die Anzahl der Neuerkrankungen an Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis in der darauffolgenden Zeckensaison aus. So wurden in Deutschland in den Jahren 2001-2006 im vierten Jahresquartal jeweils zwischen 25 und 90 Fälle von FSME registriert und in den ersten drei Quartalen nur wenige Einzelfälle. Im Jahr 2007 wurden dagegen bis zur 36. Meldewoche schon 183 Erkrankungen registriert. Der Klimawandel führt außerdem durch höhere Durchschnittstemperaturen in Verbindung mit hoher oder zunehmender Luftfeuchtigkeit zu einer verstärkten Produktion von Eiern und zu einer Beschleunigung des Lebenszyklus von Ixides ricinus und Ixodes persulcatus und somit zu einer höheren Populationsdichte. Prognosen für Deutschland ergeben, dass sich die Gebiete, in denen die klimatischen Faktoren die Entwicklung von Beständen des Gemeinen Holzbocks ermöglichen (bodennahe Temperaturen von über 6-7°C, Luftfeuchtigkeit > 85%) weiter in Nordrichtung ausbreiten werden. In den nächsten 50 Jahren werden Prognosen zu Folge die Durchschnittstemperaturen in Deutschland um ca. 0,6-1,8°C steigen. Weiterhin wird im Süden des Landes mit einer Zunahme und im Norden mit einer Abnahme von Niederschlägen gerechnet. Die Veränderungen der Niederschläge können somit zu einer Verstärkung der Zeckenproblematik im Süden und zu einer Abschwächung in Norden führen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Fingerle, V./ Wilske, B. (2007/2008): Zecken als Vektoren für Borrelia burgdorferi sensu lato, dem Erreger der Lyme-Borreliose. In: Lozán, J.L. (Hg.): Warnsignal Klima. Gesundheitsrisiken. Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen. Hamburg, Freiburg, Bonn, List/Sylt. S. 219-223.

Siehe auch


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