Moore im Klimawandel

Aus Klimawandel
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Weltweit nehmen Moore 3 % der Landoberfläche ein und speichern 400-550 Gt Kohlenstoff, was 20-30 % des gesamten im Boden gelagerten Kohlenstoffs ausmacht. Bislang waren Moore eine Senke für Kohlenstoff, befürchtet wird aber, dass sie potentielle Quellen von treibhausrelevanten Kohlenstoffverbindungen werden.


Definition

Als Moor wird ein Boden dann bezeichnet, wenn er eine mindestens 30 cm dicke Torfablagerung aufweist und einen großen Anteil an organischem Material enthält, d.h. mehr als 30 %.

Moorgenese

Die Voraussetzung einer Moorentstehung besteht in einem Überfluss von Feuchtigkeit (Wasser). So entstehen Moore in den Gebieten, in denen viel Wasser im Boden bleibt. Dies ist gegeben, wenn das Wasser nicht schnell genug abfließt oder versickert oder zu langsam verdunstet. Die Verdunstung hängt ihrerseits von der Temperatur ab. Der Wasserhaushalt wird somit hauptsächlich durch die Geomorphologie (Eigenschaften der Erdoberfläche wie Neigung), Bodenbeschaffenheit und Klima bestimmt. In einem solchen Feuchtgebiet ist die Zufuhr von Sauerstoff an die organischen Substanzen im Boden sehr gering. Die pflanzlichen Reste werden in Folge dessen nur Teilweise abgebaut (mineralisiert), vielmehr werden sie angelagert und „konserviert“. Wenn z.B. ein Tier oder ein Mensch im Moor versinkt, wird es mit konserviert. Moore sind daher eine Schatzgrube für Archäologen und Biologen, die tausend Jahre alte gut erhaltene Funde erbringen. Die Stoffbilanz ist in einem Moor positiv, da mehr organische Substanz gebildet als zersetzt wird. Das Moor wächst durch diese Ablagerungen nach oben. Mit einem Millimeter pro Jahr ist das relativ zu einem Menschenleben ein langsamer Wachstumsprozess, jedoch über Jahrtausende kann sich eine solche nicht vollständig zersetzte organische Substanz meterweise ansammeln. Da eines der wichtigsten Bestandteile eines organischen Moleküls der Kohlenstoff ist, stellen Moore langfristig gesehen riesige Deponien von Kohlenstoff dar.

Man unterscheidet zwischen Niedermooren und Hochmooren. Die Niedermoore bilden in der Regel eine Vorform von Hochmooren. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Formen besteht darin, dass die Niedermoore vom Grund- und Oberflächenwasser gespeist werden, und daher basenreich und nährstoffreich sind. Die Hochmoore erhalten ihr Wasser im Gegensatz dazu nur durch Niederschläge, was zur Nährstoffverarmung und Versauerung führt. Hochmoore werden deswegen auch als Regenmoore oder ombrotrophe, also nur vom Regenwasser gespeiste, Moore bezeichnet.

Es existieren unterschiedliche Hochmoortypen, die verschiedenen Ursprung haben. Jedoch verläuft ihre Bildung durch ähnliche Stadien. Anfangs versandet ein See, und es bildet sich ein Niedermoor aus. Durch die Torfablagerungen wächst das Moor zunehmend in die Höhe. Ab einer bestimmten Höhe kann es das Wasser aus dem Boden und von der Oberfläche nicht weiter beziehen und wird nur noch von Niederschlägen gespeist. Beim weiteren Wachstum beginnt das Moor sich zu wölben. Die Moore werden in diesem Stadium sogar höher als die Umgebung, besitzen aber die außergewöhnliche Fähigkeit das erhaltene Wasser zu speichern, es also vor Abfließen und Verdunsten zu bewahren, und dadurch immer noch feucht zu bleiben. Diese Eigenschaft ist dem Torf selbst und den darauf wachsenden Moosen zu verdanken.