Klimaprojektionen regional

Aus Klimawandel
Beobachtete Temperaturen 1906-2005 (schwarze Linien) und bis 2100 nach dem A1B-Szenario nach verschiedenen Modellprojektionen (orangener Bereich). Balken am Rand: Projektionen für 2091-2100 nach den Szenarien B1 (blau), A1B (orange) und A2 (rot).

Die folgende Übersicht stützt sich auf die Darstellung des IPCC-Berichts von 2007.[1] Genauere Darstellungen werden in eigenen Artikeln angeboten.

Afrika

Die mittlere Erwärmung des Kontinents wird wahrscheinlich über dem globalen Mittel liegen. Dabei werden sich die subtropischen trockenen Regionen stärker als die feuchten Tropen erwärmen. Die Niederschläge werden wahrscheinlich im mediterranen Afrika, der nördlichen Sahara und in großen Teilen des südlichen Afrika abnehmen, in Ostafrika dagegen zunehmen. Wie sich die Niederschläge im Sahel und in der südlichen Sahara entwickeln werden, ist unklar.

Europa

Die mittleren Jahrestemperaturen werden stärker steigen als im globalen Mittel. Jahreszeitlich wird es wahrscheinlich die stärkste Erwärmung im Winter in Nordeuropa, wo vor allem die tiefen Temperaturen stark ansteigen werden, und im Sommer im Mittelmeerraum geben. Hier und in Mitteleuropa wird es zum stärksten Anstieg der Sommertemperaturen kommen. Die jährlichen Niederschläge werden sehr wahrscheinlich am stärksten in Nordeuropa zu- und in Südeuropa abnehmen. In Mitteleuropa ist mit einer Zunahme im Winter und Abnahme im Sommer zu rechnen. In Mittel- und Südeuropa wird es daher zu einem erhöhten Risiko von Sommerdürren kommen. Fast überall in Europa wird die Schneesaison sehr wahrscheinlich verkürzt werden und die Schneemächtigkeit abnehmen.

Asien

In Asien wird die durchschnittliche Erwärmung im Norden (Sibirien), in Mittelasien und im tibetischen Hochland wahrscheinlich deutlich über dem globalen Mittel und in Ost- und Südasien etwas darüber liegen. In Südostasien werden die Temperaturen ähnlich wie im weltweiten Durchschnitt zunehmen. Die Winterniederschläge werden in Norddasien, im tibetischen Hochland, in Ostasien und in den südlichen Gebieten Südostasiens zunehmen. In Nord-, Ost- und Südasien und in den meisten Gebieten Südostasiens werden auch im Sommer die Niederschläge zunehmen, in Mittelasien aber wahrscheinlich abnehmen. In Ostasien ist sehr wahrscheinlich mit längeren, intensiveren und häufigeren Hitzewellen zu rechnen. In Ost-, aber auch in Südasien werden auch Starkniederschläge sehr wahrscheinlich zunehmen. In Ost-, Südost- und Südasien wird es mehr extreme Niederschläge auch im Zusammenhang mit tropischen Wirbelstürmen geben.

Nordamerika

Die mittleren Jahrestemperaturen werden in den meisten Gebieten stärker steigen als im globalen Mittel. Die Wintertemperaturen werden am stärksten im Norden steigen, wo gerade bei den Minimumtemperaturen die größten Anstiegsraten erwartet werden. Die Sommertemperaturen werden im Südosten die höchste Zunahme verzeichnen. Die mittleren Jahresniederschläge nehmen sehr wahrscheinlich am stärksten in den nordöstlichen USA und in Kanada zu, während sie im Südwesten des Kontinents wahrscheinlich abnehmen werden. Fast überall in Nordamerika nehmen die Länge der Schneesaison und die Mächtigkeit der Schneedecke ab. Eine Ausnahme sind möglicherweise die nördlichsten Regionen Kanadas.

Lateinamerika

Im südlichen Südamerika werden die mittleren Jahrestemperaturen ähnlich wie im globalen Mittel steigen, während sie in den übrigen Gebieten - wie bei den meisten anderen Kontinenten – die globale Zunahme übertreffen werden. In Mittelamerika und in den südlichen Anden werden die mittleren Jahresniederschläge abnehmen. Winterniederschläge werden über Feuerland und Sommerniederschläge über dem südöstlichen Südamerika wahrscheinlich zunehmen. Wie sich die Niederschläge im Jahresmittel und saisonal über dem nördlichen Südamerika einschließlich dem Amazonasgebiet verändern werden, ist unklar. Möglicherweise wird es weniger Niederschläge über Nordost-Brasilien geben.

Australien

Insgesamt wird in Australien und Neuseeland die Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ähnlich wie im globalen Mittel sein. Am geringsten werden die Temperaturen auf der Südinsel Neuseelands steigen. Sehr wahrscheinlich werden überall Tage mit extrem heißen Temperaturen häufiger auftreten. Die Niederschläge werden im südwestlichen Australien im Winter und im südlichen Australien im Winter und Frühling abnehmen, während sie im Westen der Südinsel von Neuseeland zunehmen werden. Die möglichen Veränderungen in Nord- und Mittelaustralien sind unklar. Auch bei den Niederschlägen ist damit zu rechnen, dass die Extreme zunehmen werden. Damit verbunden ist ein erhöhtes Risiko von Dürren im südöstlichen Australien.

Polargebiete

Die Erwärmung wird in den beiden Polargebieten sehr unterschiedlich ausfallen: In der Arktis wird mit einem doppelt so starken Temperaturanstieg wie global gerechnet. Die Erwärmung der Antarktis wird dagegen deutlich moderater ausfallen.

Einzelnachweise

  1. IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group I: The Science of Climate Change, Chapter 11, Executive Summary

Siehe auch

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