Klimaprojektionen Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Klimamodelle ===
=== Klimamodelle ===


Berechnungen über das künftige Klima in Deutschland werden mit [[Regionale Klimamodelle|regionalen Klimamodellen]] durchgeführt, da globale Modelle eine zu grobe Auflösung besitzen (bis 200x200 km). Regionale Modelle besitzen dagegen eine Auflösung von z.B. 18x18 km wie das CLM-Modell für Europa<ref>[http://www.clm-community.eu/ Homepage der CLM-Community] (englisch)</ref> oder von 10x10 km wie das Modell REMO für Deutschland.<ref>Informationen über das [http://www.mpimet.mpg.de/wissenschaft/ueberblick/atmosphaere-im-erdsystem/regionale-klimamodellierung/remo-uba.html REMO-Modell] auf der Homepage des Max-Planck-Instituts für Meteorologie</ref> Regionalmodelle werden in globale Modelle integriert, d.h. die Ergebnisse von globalen Modellen, z.B. des in Hamburg am Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelten Modells ECHAM5/MPI-OM, werden als Ausgangs- und Randbedingungen genutzt. Ein weiteres Regionalmodell ist das vom der CEC Potsdam GmbH entwickelte Modell WETTREG<ref>[http://www.cec-potsdam.de/wettreg WETTREG Homepage ]</ref>, das seine Berechnungen auf der Basis von Wetterstationen durchführt.<ref name="UBA-wettreg">Arne Spekat, Wolfgang Enke und Frank Kreienkamp (2007): [http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3133 Neuentwicklung von regional hoch aufgelösten Wetterlagen für Deutschland und Bereitstellung regionaler Klimaszenarios auf der Basis von globalen Klimasimulationen mit dem Regionalisierungsmodell WETTREG auf der Basis von globalen Klimasimulationen mit ECHAM5/MPI-OM T63L31 2010 bis 2100 für die SRES-Szenarios B1, A1B und A2]</ref> Wie bei den globalen Modellen werden die Rechnungen auch bei den Regionalmodellen entsprechend den [[Klimaszenarien#Die_IPCC-Emissionszenarien|IPCC-Szenarien B1, A1B, A2]] usw. durchgeführt.
Berechnungen über das künftige Klima in Deutschland werden mit [[Regionale Klimamodelle|regionalen Klimamodellen]] durchgeführt, da globale Modelle eine zu grobe Auflösung besitzen (bis 200x200 km). Regionale Modelle besitzen dagegen eine Auflösung von z.B. 18x18 km wie das CLM-Modell für Europa<ref>[http://www.clm-community.eu/ Homepage der CLM-Community] (englisch)</ref> oder von 10x10 km wie das Modell REMO für Deutschland.<ref>Informationen über das [http://www.klimanavigator.de/dossier/artikel/034144/index.php REMO-Modell] des Klimanavigator</ref> Regionalmodelle werden in globale Modelle integriert, d.h. die Ergebnisse von globalen Modellen, z.B. des in Hamburg am Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelten Modells ECHAM5/MPI-OM, werden als Ausgangs- und Randbedingungen genutzt. Ein weiteres Regionalmodell ist das vom der CEC Potsdam GmbH entwickelte Modell WETTREG<ref>[http://www.cec-potsdam.de/wettreg WETTREG Homepage ]</ref>, das seine Berechnungen auf der Basis von Wetterstationen durchführt.<ref name="UBA-wettreg">Arne Spekat, Wolfgang Enke und Frank Kreienkamp (2007): [http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3133 Neuentwicklung von regional hoch aufgelösten Wetterlagen für Deutschland und Bereitstellung regionaler Klimaszenarios auf der Basis von globalen Klimasimulationen mit dem Regionalisierungsmodell WETTREG auf der Basis von globalen Klimasimulationen mit ECHAM5/MPI-OM T63L31 2010 bis 2100 für die SRES-Szenarios B1, A1B und A2]</ref> Wie bei den globalen Modellen werden die Rechnungen auch bei den Regionalmodellen entsprechend den [[Klimaszenarien#Die_IPCC-Emissionszenarien|IPCC-Szenarien B1, A1B, A2]] usw. durchgeführt.


=== Temperatur ===
=== Temperatur ===

Version vom 20. April 2017, 13:16 Uhr

Veränderung der Jahresmitteltemperatur für Deutschland von 2000 bis 2100 nach den Szenarien A1B und B1

Deutschland

Klimamodelle

Berechnungen über das künftige Klima in Deutschland werden mit regionalen Klimamodellen durchgeführt, da globale Modelle eine zu grobe Auflösung besitzen (bis 200x200 km). Regionale Modelle besitzen dagegen eine Auflösung von z.B. 18x18 km wie das CLM-Modell für Europa[1] oder von 10x10 km wie das Modell REMO für Deutschland.[2] Regionalmodelle werden in globale Modelle integriert, d.h. die Ergebnisse von globalen Modellen, z.B. des in Hamburg am Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelten Modells ECHAM5/MPI-OM, werden als Ausgangs- und Randbedingungen genutzt. Ein weiteres Regionalmodell ist das vom der CEC Potsdam GmbH entwickelte Modell WETTREG[3], das seine Berechnungen auf der Basis von Wetterstationen durchführt.[4] Wie bei den globalen Modellen werden die Rechnungen auch bei den Regionalmodellen entsprechend den IPCC-Szenarien B1, A1B, A2 usw. durchgeführt.

Temperatur

Niederschlags- und Temperaturänderungen nach dem Szenario A1B in Deutschland nach Jahreszeit

Je nach Szenario nimmt die Temperatur in Deutschland bis zum Ende des Jahrhunderts nach den Ergebnissen von REMO um 2,5 bis 3,5 °C, nach den Rechnungen des CLM-Modells sogar bis 4,5 °C zu.[5] Der stärkste Anstieg wird in den Wintermonaten erwartet (REMO). Das kann auf der einen Seite mit der Schnee-Albedo-Rückkopplung erklärt werden. Höhere Temperaturen verringern die Schneedecke, da zum einen Niederschläge mehr als Regen denn als Schnee fallen und zum anderen Schneedecken schneller abschmelzen. Schneefreier dunkler Erdboden absorbiert mehr Sonnenstrahlen als eine stark reflektierende Schneefläche, was zu einer Erwärmung der unteren Luftschichten führt, die wiederum den Schnee noch schneller tauen lässt usw. Zum anderen spielt eine Rolle, dass in einem wärmeren globalen Klima die Winter in Mitteleuropa weniger von osteuropäischen Kältehochs bestimmt werden als von warmen, vom Atlantik einströmenden Westwinden. Nach CLM-Berechnungen sind die Erwärmungen im Spätsommer und Herbst etwas stärker als im Winter. Die geringste Erwärmung ergibt sich bei beiden Regionalmodellen im Frühjahr, was mit dem Eindringen relativ kalter Luftmassen aus dem Norden nach Deutschland erklärt wird.

Niederschläge

Bei den Niederschlägen ergibt sich im Jahresmittel kein deutlicher Trend.[5] Bei den Jahreszeiten zeigen jedoch besonders die Sommer- und Wintermonate deutliche Veränderungen. Die Sommer werden in Zukunft deutlich trockener, die Winter feuchter. Im Sommer können die Niederschlagsmengen bis zu 20 % ab- und im Winter bis zu 20 % zunehmen (REMO). Dabei werden für das A1B-Szenario in Bayern und Baden-Württemberg mit 20-30 % die stärksten Abnahmen bei den Sommerniederschlägen erwartet. Nach den CLM-Simulationen nehmen die Sommerniederschläge nach dem A1B-Szenario in Deutschland insgesamt um 12-28 % ab. In Brandenburg sind im Juli/August sogar Abnahmen bis 30 % möglich. Nach Berechnungen mit REMO geht dabei im Alpenraum in den Wintermonaten der Anteil von Schneefall an den Gesamtniederschlägen von heute 30 % auf 15-20 % zurück.

Kenntage (Frosttage, Sommertage, heiße Tage)

Anzahl der Sommertage pro Jahr für die Szenarien A1B, B1 und A2

Signifikante Veränderungen werden hinsichtlich der sogenannten Kenntage prognostiziert. Darunter versteht man Tage, an denen bei bestimmten Parametern markante Werte unter- oder überschritten werden.

Siehe: Kenntage (Tabelle)

Bis zum Ende des Jahrhunderts wird sich nach REMO-Berechnungen die Zahl der Sommertage nach dem A1B-Szenario in Deutschland mehr als verdoppeln und etwa 50 Tage betragen. Die Zahl der heißen Tage wird sich auf ca. 18 Tage erhöhen und damit vervierfachen. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Frosttage von heute 45 auf nur noch 12 gegen Ende des Jahrhunderts ab. Das Modell WETTREG hat ähnliche Werte für einzelne Stationen berechnet. Die Anzahl der Frosttage wird sich danach nach dem Szenario A2 in Norddeutschland mehr als halbiert haben, die Sommertage werden sich verdoppeln und die heißen Tage verdrei- bis vervierfachen. In Süddeutschland sind die Differenzen nicht ganz so groß.

Extremereignisse

Deutliche Änderungen ergeben sich auch bei den Extremereignissen. Nach Berechnungen des Regionalmodells WETTREG wird der in Berlin-Dahlem bisher gemessene Tageshöchstwert der Temperatur von 37,7 °C gegen Ende des 21. Jahrhunderts alle 2-4 Jahre überschritten.[4]

Einzelnachweise

Weblinks

Unterricht

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