Klimaänderungen in Hamburg

Aus Klimawandel
Veränderung der Jahresmitteltemperatur in der Metropolregion Hamburg 1901-2007

Hamburg hat als Stadtstaat 1,7 Millionen Einwohner, in der Metropolregion Hamburg leben ca. 4,3 Millionen Menschen. Die Region steht unter dem maritimen Einfluss der Nord- und Ostsee. In südöstlicher Richtung verstärken sich die kontinentalen Züge des Klimas. Die Stadt selbst ist durch sehr viele Grünflächen geprägt. Die Sommer sind mäßig warm und feucht, die Winter durch den Einfluss des Nordatlantikstroms und die Nordatlantische Oszillation (NAO) mild. Obwohl Hamburg eine sehr grüne Stadt ist, macht sich dennoch der Effekt dichter Besiedlung bemerkbar. Vor allem in den Sommernächten ist es etwa in dem dicht besiedelten St. Pauli um bis zu 3 °C wärmer als im dünn besiedelten Umland, da die sommerliche Wärmeeinstrahlung von den Gebäuden gespeichert und nachts abgegeben wird.

Temperaturveränderungen
Zwischen 1891 und 2007 hat sich die Temperatur um 0,07 °C pro Jahrzehnt erhöht.[1] Der Temperaturanstieg beschleunigte sich im Laufe der letzten 100 Jahre deutlich: 1948-2007 betrug die Temperaturerhöhung 0,19 °C/Jahrzehnt, 1978-2007 dagegen schon 0,6 °C pro Jahrzehnt. Letzteres würde auf 100 Jahre umgerechnet eine Erwärmung um 6 °C bedeuten. Nach den Daten der Station Hamburg-Fuhlsbüttel war das Jahrzehnt 1991-2000 mit einem Jahresmittelwert von 9,4 °C mit Abstand das wärmste Jahrzehnt seit 1881.[2] Jahreszeitlich zeigte sich die Temperaturerhöhung über den gesamten Zeitraum vor allem im Herbst und Winter und am wenigsten im Sommer. Während der letzten 30 Jahre gab es jedoch einen bedeutenden Wechsel: Im Herbst wurde die Erwärmung am schwächsten, im Winter dagegen mit 0,9 °C pro Jahrzehnt deutlich am stärksten.

Niederschlagsveränderungen
Auch die Niederschläge haben sich in Hamburg signifikant erhöht. Für den gesamten Zeitraum 1891-2007 betrug die Erhöhung der Jahresniederschläge 0,8 mm/Jahr. Die stärkste Erhöhung gab es im Herbst und Winter, während der Sommer eine leichte Abnahme der Niederschläge zeigte. In den letzten 30 Jahren (1978-2007) erhöhten sich die Niederschläge vor allem im Zeitraum November bis März, aber auch im Juni, während sie sonst im April und im Sommer abnahmen. Grundsätzlich ist die Zunahme im Winter und die Abnahme der Niederschläge im Sommer eine Entwicklung, die durch den anthropogenen Treibhauseffekt nach Modellberechnungen auch in Zukunft für die Region zu erwarten ist. Das deutet darauf hin, dass sich darin bereits der Klimawandel bemerkbar macht.

Einzelnachweise

  1. Diese und, soweit nicht anders erwähnt, die folgenden Daten nach Schlünzen, K.H., P. Hoffmann, G. Rosenhagen and W. Riecke (2009): Long-term changes and regional differences in temperature and precipitation in the metropolitan area of Hamburg, International Journal of Climatology, DOI: 10.1002/joc
  2. H. v. Storch, M. Claußen (2009): Klimabericht für die Metropolregion Hamburg (Entwurf), 2.1.5

Siehe auch

Lizenzhinweis

Dieser Artikel ist ein Originalartikel des Klima-Wiki und steht unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können in den meisten Fällen durch Anklicken dieser Mediendateien abgerufen werden und sind andernfalls über Dieter Kasang zu erfragen. CC-by-sa.png