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Aus Klimawandel

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

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Klimaänderungen in Europa: Europa hat sich in den letzten Jahrzehnten von allen Kontinenten am stärksten und doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt erwärmt. Das gilt besonders für die Sommertemperaturen, die in den letzten Jahren zunehmend von Hitzewellen und Dürren begleitet waren. Als ein wichtiger Grund gilt die Abnahme der Aerosolbelastung der Atmosphäre über Europa. Die Emission von Aerosolen hat in den Nachkriegsjahrzehnten zunächst dafür gesorgt, dass die europäische Mitteltemperatur sich kaum verändert hat. Ihre Abnahme aufgrund der Luftreinhaltepolitik seit den 1980er Jahren hat dann die Folgen des Klimawandels um so stärker hervortreten lassen. Andere Faktoren sind Rückkopplungsprozesse infolge der abnehmenden Bodenfeuchte und Schneebedeckung sowie der Einfluss der Nordatlantischen Umwälzzirkulation und eine Verschiebung der Tiefdruckbahnen nach Norden.


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Klimaänderungen in Mittelasien: Mittelasien gilt als einer der "hotspots" im Klimawandel. Die Temperaturerhöhung ist nicht nur deutlich höher als im globalen Mitttel, die Region ist gegenüber Klimaänderungen auch äußerst sensibel. Grund ist die prekäre Wasserversorgung, die zu einem erheblichen Teil von Gletschern und Schneelagen in den östlichen Hochgebirgen abhängig ist, welche durch die steigende Temperatur zunehmend dahinschmelzen. Zwar sind in den letzten Jahrzehnten die Niederschläge geringfügig gestiegen. Die relativ starke Erwärmung sorgt jedoch für eine merkliche Erhöhung der potentiellen Verdunstung, die neben der Gletscher- und Schneeschmelze die Wasserressourcen zusätzlich gefährdet. Vgl. auch Wasserprobleme in Zentralasien.



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CO2-Aufnahme im offenen Ozean: Auch im offenen Ozean nehmen Pflanzen, und zwar Algen bzw. Phytoplankton, ähnlich wie in Küstenzonen und auf dem Land mit Hilfe der Photosynthese CO2 auf. Eine Verstärkung dieses natürlichen Prozesses durch menschliche Eingriffe gilt ebenfalls als Möglichkeit, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu verringern. Viele ozeanische Gebiete sind relativ nährstoffarm. Eine künstliche Erhöhung der Nährstoffzufuhr, z.B. durch Eisendüngung oder Erhöhung des Auftriebs von nährstoffreichem Tiefenwasser, könnte die Photosynthese von Phytoplankton im Oberflächenwasser verstärken. Eine andere Möglichkeit wird in der Alkalinisierung des Ozeans gesehen. Dabei wird durch eine Beschleunigung der Verwitterung an Land eine erhöhte Menge an Kohlendioxid aus der Atmosphäre gebunden und dem Ozean zugeführt. Alle auf den tiefen Ozean bezogenen Verfahren gelten als noch wenig erforscht und für die ozeanischen Ökosysteme höchst risikoreich.


Bildersammlung

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Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

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CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die aktuelle Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



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Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


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2016 und 2020 die wärmsten Jahre! Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In den 2010er Jahren sind die Temerpaturen jedoch wieder deutlich angestiegen. 1998 wurde von fast allen Jahren übertroffen. 2015 und 2016 lagen sogar um etwa 0,3 °C über dem Rekordjahr der 1990er Jahre. Grund war wie für 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten je gemessenen Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. In Europa war 2020 jedoch wärmer als alle Jahre zuvor. Mehr zur aktuellen Klimaänderung

Climate Engineering

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Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang