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|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=D-temp-Jahrzehnte-1881-2020.jpg|Breite=220px}}'''[[Klimaänderungen in Deutschland]]''': Die Jahresmitteltemperatur in Deutschland hat sich deutlich stärker erwärmt als im globalen Mittel. Vergleicht man die Mittelwerte der einzelnen Jahrzehnte (Abb. links), so liegt das Mittel der Jahrestemperaturen 2011-2020 bereits um 2 °C über den Jahresmittteltemperaturen um 1900. Damit ist in Deutschland die 2-Grad-Grenze, die nach der Pariser Klimakonferenz bis 2100 nicht überschritten werden sollte, bereits heute erreicht. Global hat die Temperatur in diesem Zeitraum nur um etwa 1,2 °C zugenommen. Allerdings werden hier auch die Temperaturen über den Ozeanen berücksichtigt. Bemerkenswert ist auch, dass sich seit den 1960er Jahren die Anzahl der Heißen Tage (max. Temperatur >30 °C) in Deutschland um etwa 10 Tage zugenommen hat, während die der Eistage (max. Temperatur <0 °C) deutlich zurückgegangen ist.<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue und überarbeitete Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Glacier MB regions 1950-2021.jpg|Breite=280px}}'''[[Gletscher im Klimawandel]]''': Fotos und Satellitenaufnahmen haben eindrücklich den Rückgang der Gletscher seit über 100 Jahren dokumentiert. Beeindruckende Bilder ließen im Bewusstsein der Menschen die Gletscher zu Ikonen und zu den sichtbarsten Zeichen des Klimawandels werden. Der Rückgang der Gletscher ist seit dem Ende der Kleinen Eiszeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts belegt und hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Inzwischen gibt es keine Region mehr, deren Gletscher keinen Rückgang aufweist, mit Folgen für die lokale Hydrologie, Ökosysteme und die Wasserversorgung, den Tourismus und den Meeresspiegelanstieg. Alaska, die kanadische Arktis und die grönländischen Randgletscher zeigen gegenwärtig die größten Massenverluste. Auch bei einer Erwärmung von 1,5 °C, dem kaum noch ereichbaren Ziel des Pariser Abkommens, würden die Gletscher der Erde 26% ihrer Masse einbüßen.<br />  






[[Bild:Solling Buchenwald.jpg|left|220 px]]'''[[Wälder im Klimawandel: Deutschland]]''': Deutschland ist eines der waldreichsten Länder der Europäischen Union. 32% der Fläche des Landes sind mit Wald bedeckt, wobei die Nadelbäume dominieren. Seit dem "Waldsterben" in den 1980er Jahren wurden die reinen Nadelwaldbestände durch staatliche Förderung zunehmend in Mischwälder umgewandelt. Gegenwärtig hat allerdings der Klimawandel mit Dürren, Hitze und Stürmen den sauren Regen als Kernproblem für den deutschen Wald abgelöst. Besonders die trockenen und heißen Jahre 2018-2020 haben dazu geführt, dass  nur ein Fünftel der Bäume keine Kronenverlichtung aufweist. Das Hauptrisiko geht dabei von Insekten, besonders dem Borkenkäfer, aus, die an den durch Dürre- und Hitzestress geschwächten Bäumen den größten Schaden anrichten. Dennoch erfüllt der deutsche Wald weiterhin wichtige Ökosystemleistungen wie die Speicherung von Wasser, den Schutz vor Erosion, die Bereitstellung von Holz und nicht zuletzt die Aufnahme von Kohlendioxid als wichtige Klimaschutzfunktion.<br />








[[Bild:D-Niederschlagssumme-Juni2021sm.jpg|left|220 px]]'''[[Starkregen und Hochwasser in Deutschland]]''': Die Anwohner der großen deutschen Flüsse haben seit Jahrhunderten mit Hochwasserkatastrophen zu kämpfen gehabt. In den letzten Jahrzehnten hat sich zunehmend die Frage gestellt, ob die großen Hochwasserkatastrophen durch den Klimawandel bedingt sind. In den 1990er Jahren war vor allem der Rhein betroffen, in den 2000er Jahren zerstörten Hochwasser Siedlungen und Infrastruktur an der Elbe und ihren Nebenflüssen. Im Juli 2021 verwüsteten extreme Niederschläge und die daraus entstandenen Fluten ganze Dörfer an kleinen Flüssen der Eifel und des Rheinischen Schiefergebirges. In Politik und Öffentlichkeit wurde nahezu einhellig der menschengemachte Klimawandel als Ursache dieses möglicherweise verheerendsten Flusshochwassers der jüngsten deutschen Geschichte gesehen.<br />  
[[Bild:Africa-prec-aug-dec.jpg|left|280 px]]'''[[Klimaänderungen in Afrika]]''': Afrika ist der durch den Klimawandel am meisten betroffene Kontinent, obwohl die afrikanischen Emissionen von Treibhausgasen am wenigsten dazu beigetragen haben. Bereits heute hat Afrika den im Verhältnis zur Bevölkerungszahl höchsten Anteil an Opfern durch Extremereignisse zu beklagen. Der Temperaturanstieg ist doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Die Niederschläge zeigen über den gesamten Kontinent gemittelt zwar einen leichten Anstieg. Die Temperaturzunahme bewirkt jedoch eine stärkere Verdunstung, die zusammen mit den sich durch den Klimawndel ebenfalls erwärmenden umliegenden Ozeanen in vielen Regionen des afrikanischen Kontinents starke Dürren hervorrufen.<br>


[[Bild:Rauchgas.jpg|left|280 px]]'''[[CO2-Quellen]]''': Bis 2050 können nicht alle Treibhausgasemissionen auf Null begrenzt werden, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. So können z.B. die Methanemissionen nur teilweise minimiert werden, da der Reisanbau nicht eingestellt werden kann. Um dennoch den Klimawandel auf ein geringes Maß zu begrenzen, sind sog. negative Emissionen, d.h. das Abscheiden von CO<sub>2</sub> aus der Atmosphäre oder industriellen Rauchgasen, unabdingbar. Die Abscheidetechnologie ist inzwischen weit entwickelt und verfügt über verschiedene Verfahren. Sie haben alle mit dem Problem zu tun, dass die angewandten Methoden sehr energieintensiv sind und nur beim Einsatz regenerativer Energiequellen keine neuen Kohlenstoffemissionen erzeugen würden.<br />
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|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=220px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1500 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.<br />
|{{Box2|Ueberschrift=Bildersammlung|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Europa temp RCP85.jpg|Breite=280px}}'''[[:Kategorie:Bildergalerien|Bilder mit freien Lizenzen]]''': Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: [[Atmosphärische Zirkulation (Bilder)|Atmosphärische Zirkulation]], [[Dürren (Bilder)|Dürren]], [[Eisschilde (Bilder)|Eisschilde]], [[Tropische Wirbelstürme (Bilder)|Tropische Wirbelstürme]] etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.
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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration CO2 aktuell.jpg|Breite=220px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2020 mit fast 415 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um fasst 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|aktuelle Corona-Krise]] wird daran so gut wie nichts ändern und den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig dämpfen. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Konzentration CO2 aktuell.jpg|Breite=280px}}'''CO<sub>2</sub> auf Rekord-Niveau''' Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO<sub>2</sub>-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO<sub>2</sub>-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die [[Corona-Virus und CO2-Emissionen|aktuelle Corona-Krise]] hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO<sub>2</sub>-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: [[Kohlendioxid-Konzentration]]<br />  








[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|220 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
[[Bild:Arctic Sept ice1879-2013.jpg|left|280 px]]'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km<sup>2</sup> Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.<br> Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />






[[Bild:Temp global aktuell.jpg|left|220 px]]
[[Bild:Temp global aktuell.jpg|left|280 px]]
'''2016 das wärmste Jahr!''' Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In den 2010er Jahren sind die Temerpaturen jedoch wieder deutlich angestiegen. 1998 wurde von fast allen Jahren übertroffen. 2015 und 2016 lagen sogar um etwa 0,3 °C über dem Rekordjahr der 1990er Jahre. Grund war wie für 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten je gemessenen Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. In Europa war 2020 jedoch wärmer als alle Jahre zuvor. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
'''2016 und 2020 die wärmsten Jahre!''' Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In den 2010er Jahren sind die Temerpaturen jedoch wieder deutlich angestiegen. 1998 wurde von fast allen Jahren übertroffen. 2015 und 2016 lagen sogar um etwa 0,3 °C über dem Rekordjahr der 1990er Jahre. Grund war wie für 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten je gemessenen Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. In Europa war 2020 jedoch wärmer als alle Jahre zuvor. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />




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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=280px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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Version vom 4. Februar 2023, 11:58 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue und überarbeitete Artikel

Gletscher im Klimawandel: Fotos und Satellitenaufnahmen haben eindrücklich den Rückgang der Gletscher seit über 100 Jahren dokumentiert. Beeindruckende Bilder ließen im Bewusstsein der Menschen die Gletscher zu Ikonen und zu den sichtbarsten Zeichen des Klimawandels werden. Der Rückgang der Gletscher ist seit dem Ende der Kleinen Eiszeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts belegt und hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Inzwischen gibt es keine Region mehr, deren Gletscher keinen Rückgang aufweist, mit Folgen für die lokale Hydrologie, Ökosysteme und die Wasserversorgung, den Tourismus und den Meeresspiegelanstieg. Alaska, die kanadische Arktis und die grönländischen Randgletscher zeigen gegenwärtig die größten Massenverluste. Auch bei einer Erwärmung von 1,5 °C, dem kaum noch ereichbaren Ziel des Pariser Abkommens, würden die Gletscher der Erde 26% ihrer Masse einbüßen.




Klimaänderungen in Afrika: Afrika ist der durch den Klimawandel am meisten betroffene Kontinent, obwohl die afrikanischen Emissionen von Treibhausgasen am wenigsten dazu beigetragen haben. Bereits heute hat Afrika den im Verhältnis zur Bevölkerungszahl höchsten Anteil an Opfern durch Extremereignisse zu beklagen. Der Temperaturanstieg ist doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Die Niederschläge zeigen über den gesamten Kontinent gemittelt zwar einen leichten Anstieg. Die Temperaturzunahme bewirkt jedoch eine stärkere Verdunstung, die zusammen mit den sich durch den Klimawndel ebenfalls erwärmenden umliegenden Ozeanen in vielen Regionen des afrikanischen Kontinents starke Dürren hervorrufen.



CO2-Quellen: Bis 2050 können nicht alle Treibhausgasemissionen auf Null begrenzt werden, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. So können z.B. die Methanemissionen nur teilweise minimiert werden, da der Reisanbau nicht eingestellt werden kann. Um dennoch den Klimawandel auf ein geringes Maß zu begrenzen, sind sog. negative Emissionen, d.h. das Abscheiden von CO2 aus der Atmosphäre oder industriellen Rauchgasen, unabdingbar. Die Abscheidetechnologie ist inzwischen weit entwickelt und verfügt über verschiedene Verfahren. Sie haben alle mit dem Problem zu tun, dass die angewandten Methoden sehr energieintensiv sind und nur beim Einsatz regenerativer Energiequellen keine neuen Kohlenstoffemissionen erzeugen würden.


Bildersammlung

Bilder mit freien Lizenzen: Eine Sammlung von z.Zt. ca. 1700 Abbildungen mit freien Lizenzen, die - meistens unter bestimmten Bedingungen - weiter verwendet werden können. Es gibt z.B. Bilder zu folgenden Kategorien: Atmosphärische Zirkulation, Dürren, Eisschilde, Tropische Wirbelstürme etc. Die Bilder entstammen frei zugänglichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Plattformen von Organisationen, die weitgehend copyrightfreies Material zur Verfügung stellen, und z.T. auch Büchern. Sie sind mit Erläuterungen versehen und wichtigen Themen des Klimawiki zugeordnet, was ein Verständnis im sachlichen Kontext ermöglicht. Die Sammlung wird ausgebaut.



Aktuelle Entwicklungen

CO2 auf Rekord-Niveau Nach den Messwerten auf dem Mauna Loa erreichte die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Jahr 2022 mit fast 420 ppm einen neuen Rekordwert. Über mehrere Millionen Jahre betrug dieser Wert weniger als 300 ppm, vor Beginn der Industrialiserung sogar weniger als 280 ppm. Im Vergleich dazu bedeutet die aktuelle CO2-Konzentration eine Steigerung um 50% in nur gut 200 Jahren, was gegenüber natürlichen Veränderungen geradezu explosiv ist. Auch die aktuelle Corona-Krise hat daran so gut wie nichts geändert und hat den CO2-Anstieg des Jahres 2020 nur geringfügig gedämpft. Mehr: Kohlendioxid-Konzentration



Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2020 wurde fast das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht und seit Beginn der Satellitenmessungen nach 2012 zum zweiten Mal die 4 Mio. km2 Grenze unterschritten. Die Eiskante lag nördlich des 85. Breitengrads weit nördlich der Inselgruppen Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und damit so weit im Norden wie bisher noch nie in der Satellitenära. Über den Zeitraum 1979-2019 zeigte das September-Eis eine Rate von -12,9 % pro Jahrzehnt.
Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten dagegen eher leicht zu, worüber es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Seit 2016 lag die Ausdehung jedoch bis zum aktuellen Jahr leicht unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2016 und 2020 die wärmsten Jahre! Nach der Jahrhundertwende schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts, 1998. In den 2010er Jahren sind die Temerpaturen jedoch wieder deutlich angestiegen. 1998 wurde von fast allen Jahren übertroffen. 2015 und 2016 lagen sogar um etwa 0,3 °C über dem Rekordjahr der 1990er Jahre. Grund war wie für 1998 ein starker El Niño, jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik, die 2016 zu dem bisher wärmsten je gemessenen Jahr gemacht hat. Obwohl dann in den Folgejahren der El Niño-Einfluss verschwand, waren aber auch 2017, 2018 und 2019 noch relativ warm und gehörten zu den bis dahin fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. 2020 wurde dann das zweitwärmste Jahr knapp nach 2016, obwohl es unter dem Einfluss einer La Niña stand, der kalten Schwester von El Niño. In Europa war 2020 jedoch wärmer als alle Jahre zuvor. Mehr zur aktuellen Klimaänderung

Climate Engineering

Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang