Globaler Monsun: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Monsungebiete.jpg|thumb|620 px|Regionen mit Monsunniederschlägen]]
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Ein typisches Merkmal des Monsunklimas ist der Kontrast zwischen niederschlagsreichem Sommer und trockenem Winter. Im Sommer weht der Wind vom kalten Ozean auf das angrenzende wärmere Landgebiet und bringt Feuchtigkeit und Niederschglag mit sich. Im Winter dreht sich die Zirkulation um: Der Wind weht vom kühleren und trockenen Land auf's Meer. Monsungebiete können dadurch abgegrenzt werden, dass die Differenz zwischen Winter- und Sommerniederschlägen mehr als 2 mm/Tag betragen und die Niederschläge mindestens 70 % der jährlichen Niederschläge ausmachen. Das erste Kriterium unterscheidet das Monsun-Klima vom ariden und semiariden oder mediterranen Klima, in dem die Niederschläge hauptsächlich im Winterhalbjahr fallen. Das zweite Kriterium unterscheidet das Monsun-Klima vom äquatorialen Klima mit Niederschlägen das ganze Jahr über. Die ozeanischen Monsungebiete stellen zumeist Erweiterungen der entsprechenden kontinentalen Monsungebiete dar und besitzen ebenfalls die typischen monsunalen Niederschlagsmerkmale. Eine Ausnahme ist das Monsungebiet im südwestlichen Pazifik, das rein ozeanisch ist und wegen des fehlenden Land-Meer-Kontrasts daher auch kein typisches Monsungebiet darstellt.<ref name="Wang 2010">Wang, B., an Q. Ding (2010): Concept of Global Monsoon, in: Chang, C.-P., et al. (Ed.): The Global Monsoon System. Research and Forecast, 3-14</ref>
Ein typisches Merkmal des Monsunklimas ist der Kontrast zwischen niederschlagsreichem Sommer und trockenem Winter. Im Sommer weht der Wind vom kühleren Ozean, über dem relativ hoher Luftdruck herrscht, auf das angrenzende wärmere Landgebiet und bringt Feuchtigkeit und Niederschglag mit sich. Im Winter dreht sich die Zirkulation um: Der Wind weht aus kühleren und trockenen Hochdruckzellen auf dem Land auf's Meer.  
 
Monsungebiete können dadurch abgegrenzt werden, dass die Differenz zwischen Winter- und Sommerniederschlägen mehr als 2 mm/Tag betragen und die Niederschläge mindestens 70 % der jährlichen Niederschläge ausmachen. Das erste Kriterium unterscheidet das Monsun-Klima vom ariden und semiariden oder mediterranen Klima, in dem die Niederschläge hauptsächlich im Winterhalbjahr fallen. Das zweite Kriterium unterscheidet das Monsun-Klima vom äquatorialen Klima mit Niederschlägen das ganze Jahr über. Die ozeanischen Monsungebiete stellen zumeist Erweiterungen der entsprechenden kontinentalen Monsungebiete dar und besitzen ebenfalls die typischen monsunalen Niederschlagsmerkmale. Eine Ausnahme ist das Monsungebiet im südwestlichen Pazifik, das rein ozeanisch ist und wegen des fehlenden Land-Meer-Kontrasts daher auch kein typisches Monsungebiet darstellt.<ref name="Wang 2010">Wang, B., an Q. Ding (2010): Concept of Global Monsoon, in: Chang, C.-P., et al. (Ed.): The Global Monsoon System. Research and Forecast, 3-14</ref>


== Änderungen und Mechanismen ==
== Änderungen und Mechanismen ==

Version vom 2. Juni 2013, 15:10 Uhr

Unter „Monsun“ wurde lange Zeit ausschließlich der Indische oder südasiatische Monsun verstanden. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde deutlich, dass der Monsun ein wesentlich größeres und komplexes System darstellt, das Wetter und Klima großer Teile der in den Tropen und Subtropen liegenden Kontinente bestimmt, und es setzte sich das Konzept des „globalen Monsuns“ durch.

Bedeutung des Monsuns

Die Monsungebiete der Erde sind durch jahreszeitlich wechselnde Winde und hohe saisonale Niederschläge gekennzeichnet, die mit Trockenzeiten abwechseln. In ihnen fallen 31 % der globalen Niederschläge, obwohl sie nur 19,4 % der Erdoberfläche einnehmen.[1] Der Monsunniederschlag zeigt starke Schwankungen von Jahr zu Jahr, die für Dürren und Überschwemmungen verantwortlich sein können. In vielen Monsungebieten ist die Landwirtschaft daher in hohem Maße von den sommerlichen Monsun-Niederschlägen abhängig. Auch für den Anbau in der Nachmonsunzeit (ab November) sind die vorausgegangenen Monsunniederschläge wichtig, da bei reichlichen Niederschlägen Bodenfeuchte und Grundwasserspeicher hoch sind, was den Winterpflanzen zugute kommt bzw. der Bewässerung dient. Es gibt weltweit keine Klimaschwankung, die einen größeren Einfluss auf die Gesellschaft hat, als die Veränderungen des Monsun-Niederschlags, der die Lebensader von Zweidritteln der Weltbevölkerung darstellt.[2] Insbesondere gilt das für Indien und China mit ihren sehr hohen Bevölkerungsdichten in den Monsungebieten. Veränderungen der Monsunzirkulation durch den Klimawandel sind daher von größter Bedeutung für einen erheblichen Teils der Weltbevölkerung.

Das Konzept des Globalen Monsuns

Der Monsun wurde zumeist regional betrachtet, was eine gewisse Berechtigung besitzt, da die einzelnen Monsungebiete durchaus ihre regionalen Besonderheiten besitzen. Schwankungen der Monsunzirkulation über Jahrzehnte und Reaktionen auf externe Antriebe wie Veränderungen der Sonneneinstrahlung oder eine höhere Treibhausgaskonzentration der Atmosphäre erfolgen in den Monsungebieten jedoch häufig global.[3] In jüngster Zeit hat sich daher die Betrachtung des Monsuns als ein globales System durchgesetzt. So hat der amerikanische Forscher K. Trenberth[4] den Monsun als eine weltweite Umwälzzirkulation der Atmosphäre in den Tropen und Subtropen definiert, die saisonal variiert und in die regionalen Monsune eingebettet sind. Letztlich ist der globale Monsun eine Reaktion des Klimasystems auf die jährliche Schwankung der Solarstrahlung mit jahreszeitlich wechselnden Winden und Niederschlägen, wobei der Einfluss des Temperatur- und Luftdruckgegensatzes zwischen Land und Meer eine entscheidende rolle spielt. Im Hinblick auf die Folgen des Monsuns für die Gesellschaft sind dabei die Niederschläge von wesentlich größerer Bedeutung als der Wind. Sie werden daher auch der Abgrenzung der Monsungebiete zugrunde gelegt.

Regionen mit Monsunniederschlägen

Ein typisches Merkmal des Monsunklimas ist der Kontrast zwischen niederschlagsreichem Sommer und trockenem Winter. Im Sommer weht der Wind vom kühleren Ozean, über dem relativ hoher Luftdruck herrscht, auf das angrenzende wärmere Landgebiet und bringt Feuchtigkeit und Niederschglag mit sich. Im Winter dreht sich die Zirkulation um: Der Wind weht aus kühleren und trockenen Hochdruckzellen auf dem Land auf's Meer.

Monsungebiete können dadurch abgegrenzt werden, dass die Differenz zwischen Winter- und Sommerniederschlägen mehr als 2 mm/Tag betragen und die Niederschläge mindestens 70 % der jährlichen Niederschläge ausmachen. Das erste Kriterium unterscheidet das Monsun-Klima vom ariden und semiariden oder mediterranen Klima, in dem die Niederschläge hauptsächlich im Winterhalbjahr fallen. Das zweite Kriterium unterscheidet das Monsun-Klima vom äquatorialen Klima mit Niederschlägen das ganze Jahr über. Die ozeanischen Monsungebiete stellen zumeist Erweiterungen der entsprechenden kontinentalen Monsungebiete dar und besitzen ebenfalls die typischen monsunalen Niederschlagsmerkmale. Eine Ausnahme ist das Monsungebiet im südwestlichen Pazifik, das rein ozeanisch ist und wegen des fehlenden Land-Meer-Kontrasts daher auch kein typisches Monsungebiet darstellt.[5]

Änderungen und Mechanismen

Projektionen

Einzelnachweise

  1. Wang, B., and Q. Ding, 2008: Global monsoon: the dominant mode of the annual variations of the global tropical precipitation and circulation. Dynamics of Atmospheres and Oceans 44, 165-183
  2. Wang, B. et al. (2012): Recent change of the global monsoon precipitation (1979–2008), Climate Dynamics 39, 1123-1135
  3. Wang, B., et al. (2013): Northern Hemisphere summer monsoon intensified by mega-El Niño/southern oscillation and Atlantic multidecadal oscillation, PNAS 110, 5347-5352
  4. Trenberth, K.E., D. P. Stepaniak, and M. Caron (2000): The global monsoon as seen through the divergent atmospheric circulation. J. Climate, 13,3969-3993
  5. Wang, B., an Q. Ding (2010): Concept of Global Monsoon, in: Chang, C.-P., et al. (Ed.): The Global Monsoon System. Research and Forecast, 3-14


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