Gletscher in Afrika: Unterschied zwischen den Versionen

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In Afrika gibt es Gletscher nur in den Tropen, und zwar auf dem Mount Kilimandscharo, dem Mount Kenia und dem Ruwenzori-Gebirge.
== Kilimandscharo ==
== Kilimandscharo ==



Version vom 8. Januar 2013, 18:07 Uhr

Gletscher auf dem Kilimandscharo am 17. Februar 1993
Gletscher auf dem Kilimandscharo am 21. Februar 2001

In Afrika gibt es Gletscher nur in den Tropen, und zwar auf dem Mount Kilimandscharo, dem Mount Kenia und dem Ruwenzori-Gebirge.

Kilimandscharo

Eisbedeckung

Das Kilimandscharo–Massiv liegt etwa 350 km südlich des Äquators im Nordosten Tansanias. Der ehemalige Vulkan Kibo, auf dem auch die Gletscher liegen, ist der höchste Gipfel des Kilimandscharo und damit auch der höchste Berg Afrikas. Die Eisbedeckung des Kilimandscharo nimmt unter den tropischen Gletschern eine Sonderstellung ein. Sie besteht aus zwei unterschiedlichen Gletscherformen, einmal aus 20-40 m dicken Resten eines Plateaugletschers auf dem Kibo in 5700-5800 m Höhe und zum anderen aus einigen Hanggletschern, die bis ca. 5000 m hinabreichen. Die Plateaugletscher brechen in nahezu senkrechten Wänden von fast 40 m Höhe ab, die zumeist in Ost-West-Richtung verlaufen.[1]

Die gesamte Eisbedeckung wird in verschiedene Gletschergebiete aufgeteilt. Das größte Gebiet ist das Nördliche Eisfeld, ein Plateaugletscher, der aus zwei größeren Teilen besteht, die 2012 zum ersten Mal getrennt wurden.[2] Das Südliche Eisfeld, das zweitgrößte Gletschergebiet, besteht ebenfalls aus mehreren Teilen, die z.T. als Hanggletscher bis 5000 m herabreichen. Vom einst größeren Östlichen Eisfeld sind nur noch kleinere Reste vorhanden. Nahezu verschwunden sind auch die meisten früheren Hanggletscher auf der Südwestseite des Kibo. Daneben ist wegen seiner auffälligen Lage in der Caldera noch der Furtwängler-Gletscher erwähnenswert.

Veränderungen

Die gesamte Eisfläche auf dem Kilimandscharo wurde für die Zeit um 1880 auf etwa 20 km2 geschätzt.[1] Im Jahre 1912 waren davon noch ca. 11,4 km2 übrig, die bis 2011 auf 1,76 km2 zurückgingen, ein Verlust von rund 85 %.[3] Relativ hat sich die Gletscherabnahme im Laufe der Zeit sichtlich beschleunigt. Zwischen 1912 und 1953 ist die Eisfläche um 1 % pro Jahr zurückgegangen, 1953-1989 um 1,4 % und zwischen 1989 und 2007 um 2,5 % pro Jahr.[4] Am stärksten ist mit 5 % jährlich im Zeitraum 2000-2007 die Fläche des kleineren Furtwängler-Gletschers zurückgegangen. Auch die Eisdicke zeigt in jüngster Zeit dramatische Veränderungen. So nahm die Eisdicke 2000-2007 im Nördlichen Eisfeld um 1,9, im Südlichen Eisfeld um 5,1 m und die des Furtwängler-Gletschers um 3 m ab. Dabei zeigen die oberen 65 cm deutliche Spuren von Schmelzprozessen und Gefrieren. Insgesamt nahm das Volumen des Kilimandscharo-Eises etwa je zur Hälfte sowohl durch den seitlichen Rückzug wie durch die Verringerung der Mächtigkeit ab.[5] Der amerikanische Gletscherforscher Lonnie Thompson hält es für möglich, dass das Eis in ein oder zwei Jahrzehnten gänzlich verschwunden sein wird, wenn die gegenwärtigen Bedingungen anhalten.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kaser: Gletscherschwund am Kilimandscharo, Spektrum der Wissenschaft, Januar 2008, 62-69
  2. NASA Earth Observatory: Kilimanjaro’s Shrinking Ice Fields; Foto vom Gletscherdurchbruch
  3. Cullen, N. J., et al. (2012): A century of ice retreat on Kilimanjaro: the mapping reloaded, The Cryosphere Discussion 6, 4233-4265
  4. Thompson, L:G., et al. (2012): Tropical glaciers, recorders and indicators of climate change, are disappearing globally, Annals of Glaciology 52, 23-34
  5. 5,0 5,1 Thompson, L.G., H.H. Brecher, E. Mosley-Thompson, D.R. Hardy, and B.G. Mark (2009): Glacier loss on Kilimanjaro continues unabated. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 106, 19770-19775, doi:10.1073/pnas.0906029106


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